Die Tür öffnete sich mit einem Summen, als Josh hinter Jalen den Verhörraum betrat.
Der Polizist, der neben Bennett Brinkleys Stuhl gestanden hatte, nickte ihnen knapp zu, bevor er durch die Tür nach draußen ging.
Josh ließ seinen Blick über die glatten, grauen Wände des fensterlosen Raumes, in dem sich lediglich ein Tisch, zwei Stühle sowie ein Aufnahmegerät befanden.
Während Jalen sich dem Auftragsmörder gegenüber an den Tisch setzte, blieb Josh an die Wand gelehnt stehen. Schnell durchdrang deren Kälte sein Hemd.
Ein verächtlicher Blick des Mörders traf ihn. „Mit dem rede ich nicht."
Brinkley spuckte in Joshs Richtung aus.Der hob nur eine Augenbraue und warf Jalen einen Blick zu. Sie hatten sich bereits auf dem Flug nach Mississippi darauf geeinigt, dass Josh zunächst Jalen das Sprechen überlassen würde.
„Aber ich rede mit Ihnen." Josh konnte sich ein süffisantes Lächeln nicht verkneifen. „Wenn Sie reden, können Sie ja einfach meinen Kollegen anschauen."
Brinkley wandte sich an Jalen, ohne auf Joshs Bemerkung einzugehen. „Wer sind Sie?"
„Agent Cooper, ISASP", erwiderte Jalen und fügte beinahe teilnahmslos hinzu: „Ich habe schon viel von Ihnen gehört, Mr Brinkley."
„Nur gutes, hoffe ich", erwiderte Brinkley zynisch, doch weder Josh noch Jalen gingen darauf ein.
„Ich nehme an, Sie haben nicht vor, uns den Namen Ihres Auftraggebers für die Morde an Owen Cunningham, Luka McLucas, Lisa Sheppard und die versuchten Morde an Neela McLucas und Alec Taylor um Ihretwillen zu nennen?"
„Mit dem Sheriff hatte ich zwar nichts zu tun, aber Sie haben recht. Ich bekomme wahrscheinlich mehrmals lebenslänglich, da würde mir selbst eine Strafmilderung als Gegenleistung von Ihrer Seite nichts bringen, Agent Cooper." Brinkley grinste freudlos.
„Aber vielleicht würde sie ja Ihrem Bruder etwas bringen", warf Jalen scheinbar unbeteiligt ein.
Josh hatte gar nicht mehr daran gedacht, aber bei den Worten des anderen Agenten fiel ihm wieder ein, dass auch Jason Brinkley dank Mark und Neela mittlerweile im Gefängnis saß - mit einer Anklage wegen Mordes und versuchten Mordes.
Dass Bennett Brinkley von der Verhaftung seines jüngeren Bruders nichts wusste, war an seinem Gesichtsausdruck zu erkennen, der ihm einen Moment entglitt. Doch sofort fasste er sich wieder. „Sie bluffen."
„Meinen Sie?" Jalen zog sein Handy aus seiner Hosentasche und legte es vor Brinkley auf den Tisch. Neugierig trat Josh einen Schritt näher.
„Was ist das?", fragte Brinkley misstrauisch.
„Die Liste der Insassen des Pentonville-Gefängnisses in London. Wenn Sie den Namen Ihres Bruders antippen, wird Ihnen angezeigt, wie lange er sitzen muss."
Brinkley war kaum merklich blass geworden. Anscheinend hatte Jalen mit seiner Einschätzung richtig gelegen, dass Brinkley seinen kleinen Bruder liebte - was Josh zwar nicht gedacht hätte, aber er spielte ihnen in die Karten.
„Wir könnten die Freiheitsstrafe Ihres Bruders vermutlich auf fünf Jahre dezimieren, wenn wir ihm den Toten bei dem Flugzeugabsturz bei Longford nicht als Mord anrechnen. Aber nur, wenn Sie mit uns kooperieren."
Josh fragte sich, wie Jalen sein Versprechen einhalten wollte, saß Jason doch in einem britischen und nicht in einem amerikanischen Gefängnis.
Aber Neelas Cousin hatte vermutlich auch dort seine Kontakte.„Was genau wollen Sie wissen?", fragte Brinkley angespannt.
„Wer hat Sie für die Morde in Brendshire beauftragt?"
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It All Comes Back Again
Teen FictionDie plötzliche Ermordung von Sheriff McLucas versetzt ganz Brendshire in Aufruhr. Um in seinem Todesfall zu ermitteln, werden drei Geheimagenten in das kleine, amerikanische Dorf geschickt. Einer von ihnen ist Mark O'Ryan, dessen Familie zu den best...