It All Comes Back Again

33. Kapitel

David Sheppard hatte erwartungsgemäß vehement bestritten, seine Adoptivtochter jemals geschlagen zu haben.

Stattdessen hatte er ihnen erzählt, dass Landon ihn aufgrund dieser Falschinformation bereits mit einem Messer bedroht habe, das David als die Mordwaffe zu identifizieren glaubte. Er hatte die sofortige Verhaftung Landons gefordert und diesem Wunsch hatte James Chidlow aufgrund der ziemlich eindeutigen Beweislage pflichtgetreu nachkommen müssen.

Bis die Ermittlungen abgeschlossen waren, würde Landon zunächst, um jederzeit für erneute Befragungen zur Verfügung zu stehen, in dem Gefängnis Whitinghams bleiben müssen. Für den Fall, dass Anklage erhoben wurde - wovon Mark aufgrund von David Sheppards Äußerungen ausging - würde Landon in das Gefängnis in Dalhart, der nächstgrößeren Stadt, gebracht werden, im Falle einer Verurteilung nach Houston. In den Hochsicherheitstrakt.

Mark saß, die Ellenbogen auf die Knie gestemmt, auf der Bank vor dem Haus der Tuckers und beobachtete Neela, die auf ihrer Stute einen improvisierten Parcours ritt. Immer wieder sah er die Szene vor sich, wie er zu den Sheppards geritten war, um Maryanne davon zu überzeugen, dass sie ihr Verbot für Landon aufheben sollte, damit die beiden Verlobten sich weiterhin sehen könnten. Doch statt auf Maryanne war er auf den Sheriff gestoßen, der das Grundstück nach Landon abgesucht hatte.

Obwohl James Chidlow ein sympathischer Mann war, störte Mark manchmal sein Pflichtbewusstsein. Er hatte einfach noch nicht so viel Menschenkenntnis, wie Luka McLucas es gehabt hatte. Neelas Vater hätte Landon nicht sofort als Täter abgestempelt. Dumm nur, dass Brendshires ehemaliger Sheriff tot war.

Mark zuckte unbewusst zusammen, als wieder das Bild der toten Lisa und seines verzweifelten kleinen Bruders neben ihr vor seinem inneren Auge auftauchte. Er wurde von einer Welle der Gefühle überwältigt, als er erneut Landons entblößtes Handgelenk und in seiner anderen Hand das Messer sah. Es war nicht nötig, dass Landon eingestand, was er vorgehabt hatte - Mark wusste es auch so.

Er konnte es nicht fassen, dass er beinahe seinen kleinen Bruder verloren hätte. Und doch bekam er auf diese Weise eine Ahnung, wie Henry sich vor vier Jahren gefühlt haben musste, als er Mark beinahe tot bei sich Zuhause gefunden hatte.

Er schauderte, als er realisierte, wie recht sein Vater gehabt hatte. Landon war ihm tatsächlich ähnlicher, als Mark gedacht hatte - und als er gehofft hatte. Man könnte fast meinen, sie wären wirklich blutsverwandt...

„Was machst du hier draußen?"

Er hatte Harper nicht kommen gehört - vermutlich war er zu sehr in Gedanken versunken gewesen. Mark blickte auf, als sie sich neben ihn auf die Bank setzte. „Nachdenken", murmelte Mark, abgelenkt von der Wärme ihres Beines an seinem. Erst jetzt stellte er fest, dass er sie heute noch nicht gesehen hatte, doch bevor er sie fragen konnte, wo sie gewesen war, kam sie ihm zuvor.

„Worüber?" Sie blickte ihn mit großen Augen an. Wieder einmal musste Mark ungewollt feststellen, dass Harper außerordentlich hübsch war - und es durchaus verstand, mit ihren Reizen zu spielen. Er wusste nicht, ob es das war, der ihn dazu brachte, zu antworten. „Landon."

Harper seufzte theatralisch auf und schlug in einer eleganten Bewegung ihre schlanken Beine übereinander. „Wollte er sich wirklich umbringen, nur weil Lisa gestorben ist?", fragte sie verständnislos.

Für Mark bestand kein Grund, Landon in Schutz zu nehmen, auch wenn er sich kurz wunderte, woher sie wohl davon wissen konnte. „Ja."

„Unglaublich", murmelte Harper. „Wie süß und unbedacht junge Liebe doch ist!"

Mark schwieg. Wenn Harper wüsste...

„Ich kann es nicht glauben, dass jemand so verzweifelt sein könnte, sich wegen so etwas umbringen zu wollen. Ich meine, das ist doch Schwachsinn. Solche Leute wollen doch eh nur Aufmerksamkeit bekommen!"