34. Kapitel

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Abwartend lag Alecs Blick abwechselnd auf ihm und auf Josh, doch weder Mark noch sein Partner konnten sich dazu aufraffen, das Gespräch zu beginnen. Schließlich räusperte Josh sich. Sofort wandte sich Alec, der auf der anderen Seite von Joshs Schreibtisch saß, ihm zu.

„Ich würde vorschlagen, erst erzählst du deine Version der Geschichte, und dann wir. Ich glaube, es gibt da einige Missverständnisse, die wir aus dem Weg räumen sollten."

„Okay. Wo soll ich anfangen?", wollte Alec wissen.

„Warum wusstest du von Sarah und der Planänderung und wir nicht?", fragte Mark.

Alec nickte. „Ian hat es mir etwa eine halbe Stunde vorher gesagt. Ihr wisst ja, dass Logan sich diesen Virus eingefangen hatte und deswegen kurzfristig ausgefallen ist. Ian meinte, dass Sarah am besten als Ersatz geeignet wäre, weil sie schon länger an diesem Fall dran war und deswegen damit vertraut. Er wusste nicht, dass ihr sie nicht kanntet und hat einen neuen Plan entworfen, der auf Sarah zugeschnitten war. Sie ist wohl eine alte Freundin von ihm und deswegen war er der Meinung, sie könne die Leitung übernehmen. Und weil ich die Kontaktperson zwischen uns und Ian war, hat er es nur mir gesagt. Aber dann hat Humphrey Verdacht geschöpft und ich hatte keine Möglichkeit mehr, euch Bescheid zu sagen. Als ihr dann dem eigentlichen Plan gefolgt seid, habe ich versucht, noch irgendetwas zu retten und deswegen geschossen. Humphrey hat mich danach wieder von dem Verdacht befreit, aber..." Alec verdrehte die Augen. „Jemand muss ihm gesteckt haben, dass Sarah und ich bei ISASP arbeiten. Sie haben uns in der Nacht gefangen genommen und wollten uns hängen lassen."

Mark schluckte. Er hatte nicht gewusst, dass es so schlimm gewesen war, auch wenn sein Vater etwas in diese Richtung angedeutet hatte.

„Ian musste uns da rausholen, deswegen hat er sich erst später um euch gekümmert. Alle sind davon ausgegangen, dass sie euch als Geiseln unter den gegebenen Umständen menschlich behandeln, um mit ISASP verhandeln zu können. Wir wussten nicht, was ihr durchmachen musstet. Tut mir Leid, dass ich es nicht geschafft habe, euch etwas zu sagen."

Nach Alecs Worten breitete sich Schweigen im Raum aus. Mark blickte Josh abwartend an, dann nickte er. „Okay."

Josh lächelte schief. „Ich schätze, unser erster gemeinsamer Fall ist ganz schön nach hinten losgegangen."

„Kann man wohl sagen", bestätigte Alec.

„Vielleicht sollten wir das einfach vergessen und das hier als unseren ersten gemeinsamen Fall betrachten. Schlimmer kann es ja sowieso nicht mehr werden, oder?" Josh blickte abwartend in die Runde. Mark nickte nach kurzem Zögern. Er stand auf und hielt Alec die Hand hin. Der schlug ein.

„Tut mir leid, Mann. Wir hätten das echt früher klären sollen."

Alec lächelte. „Dann wäre es doch nicht mehr so witzig gewesen, oder? Immerhin muss es für die anderen ganz schön amüsant gewesen sein, unseren Gesprächen zuzuhören."

Auf Joshs Gesicht schlich sich ein Lächeln.

Mark spürte, wie sein Pager an seinem Gürtel vibrierte. Er schaute auf die Nummer. Henry. Dahinter standen nur wenige Worte, doch sie reichten, dass Mark sofort aufsprang und aus dem Zimmer lief.

* * * * *

Neela lächelte wehmütig. Sie saß seitlich auf dem Sofa, hatte ein Bein unter sich gezogen und ihren Arm mit dem Trinkglas in der Hand auf die Lehne gelegt.

Ihr Bruder blinzelte die Tränen weg, die die Erinnerungen an ihren Vater hervorriefen. Als sich die drei Agenten in Joshs Zimmer zurückgezogen hatten, hatte Harvey die Kiste mit den kleinen Erinnerungsstücken an Luka geholt. Es waren einige wenige Gegenstände, die das Feuer verschont hatte, aber das meiste waren Fotos, die ihnen befreundete Familien aus dem Dorf geschenkt hatten.
Die meisten stammten von den O'Ryans, da die beiden Familien befreundet waren, seit die McLucas' vor 19 Jahren nach Brendshire gezogen waren. Harvey reichte Neela ein Foto.

It All Comes Back Again Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt