Epilog

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September 2010, ein Jahr später
Bei Springfield, Colorado

„Oh Mann!", stöhnte Mark „Als ob wir jetzt noch im Stau stehen!"

Josh warf ihm von der Seite einen Blick zu und lächelte beruhigend. „Keine Sorge, ich bin mir sicher, wir schaffen es noch rechtzeitig zu Henrys Hochzeit. Wir haben noch zwei Stunden."

Mark schaltete den Motor des Wagens aus. „Ja, aber zwei Stunden bis es anfängt. Josh, ich bin Henrys Trauzeuge, ich sollte eigentlich jetzt schon da sein!"

Josh zuckte die Achseln. „Sag einfach, wir mussten vorher noch verhindern, dass ein Drogenboss Chicago in die Luft jagt. Ich bin mir sicher, Henry wird dann verstehen, dass wir nicht überpünktlich kommen konnten."

„Ist ja auch nicht dein Bruder, der heute heiratet", knurrte Mark, zog endlich seine Schutzweste aus und warf sie auf die Rückbank.

Josh und er waren direkt nach Abschluss ihres Falls losgefahren, nur um jetzt so kurz vor Texas im Stau zu landen.

„Nein." Josh lachte auf. „Ryan und heiraten sind zwei Wörter, die man nicht zusammen erwähnen sollte."

Mark nickte zu seinem Partner hinüber. „Wie geht es ihm?"

„Keine Ahnung. Bei mir meldet er sich ja nicht. Vor zwei Wochen hat er das letzte Mal mit Maya telefoniert, da war er wohl gerade in Washington."

Mark verzog das Gesicht. Gleich nach seinem 21. Geburtstag war Ryan abgehauen und außer Maya, bei der er sich sporadisch meldete, wusste niemand, wo er sich aufhielt.

Joshs Schwester war nach Whitingham gezogen, ebenso wie Kendra. Die beiden studierten gemeinsam Medizin an demselben Krankenhaus, in dem Henry und Kate arbeiteten.

„Washington hört sich doch gut an. Soweit ich weiß ist Landon in Kanada, aber frag mich nicht, wo genau, oder was er da macht." Mark legte seinen Arm auf die Autotür.

Die Fenster hatten sie heruntergelassen, aber es wehte sowieso kein Wind, der etwas Abkühlung gebracht hätte. Stattdessen schien die Sonne erbarmungslos heiß auf die Autobahn und brachte den Asphalt beinahe zum Schmelzen.

Unruhig trommelte Mark mit den Fingern auf das Lenkrad. „Wie lange stehen wir schon hier?"

Josh blickte auf seine Armbanduhr. „25 Minuten."

„Das reicht!" Mark schaltete entschlossen den Motor wieder an, scherte aus der Reihe der wartenden Autos auf die Abschleppspur aus und gab Gas.

Ein Hupkonzert folgte ihnen, als sie an wütenden Autofahrern vorbei fuhren.

„Dann mach es wenigstens richtig." Josh verdrehte die Augen und schaltete das Blaulicht an, das an der vorderen Stoßstange ihres Autos angebracht war.

Mark grinste. „Wie spät ist es?"

„Noch 117 Minuten, Mark."

Mark nickte zufrieden. Vorfreude breitete sich in ihm aus, als er daran dachte, dass er bald Neela wiedersehen würde.

Das vergangene Jahr, in dem sie sich nur zu Harveys Hochzeit und zu Thanksgiving gesehen hatten, war viel zu lang gewesen.

* * * * *

Mark stieß die Tür zu dem kleinen Raum etwas zu schwungvoll auf, sodass ihn sofort alle Personen anschauten, die sich in dem Raum befanden.

„Sorry", murmelte er entschuldigend.

Zum Glück hatte die Zeremonie noch nicht begonnen, als Josh und Mark endlich angekommen waren und Henry befand sich noch immer mit seinen Freunden in dem kleinen Raum, wo er ungeduldig darauf wartete, dass er endlich den Gottesdienstraum betreten konnte, in dem die Trauung stattfinden würde.

It All Comes Back Again Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt