98 Prozent?!
Überrascht blickte Henry erneut auf den Monitor über Joshs Bett. 98% war gut, war sehr gut!
Dass die Sauerstoffsättigung so weit angestiegen war, hätte er nach der vergangenen Nacht nicht gedacht.
Ursprünglich hatte Dr. Stanley Josh nur 24 Stunden zum Aufwachen gegeben, aber kurz vor Ablauf der Frist waren Joshs Werte plötzlich gestiegen, jedoch nur, um während der Nacht wieder so rapide zu sinken, dass Henry Angst gehabt hatte, Josh erneut wiederbeleben zu müssen.
Dann wären die Chancen, dass der junge Agent ohne Hirnschaden davon kommen würde, gleich null gewesen.
Henry hatte die ganze Nacht Bereitschaft gehabt und war die meiste Zeit bei Josh gewesen und hatte für ihn gebetet. Und er glaubte noch immer fest, dass Josh wieder aufwachen würde.
Sein Blick fiel auf Maya, die sich in ihrem Stuhl zusammengerollt hatte und noch immer schlief, obwohl es schon beinahe Mittag war.
Kein Wunder, auch die junge Frau war fast die ganze Nacht wach gewesen.
Ryan hingegen war irgendwann gegen Mitternacht gegangen, ohne zu sagen, wohin.
* * * * *
„Wo sind sie lang?", fragte Alec, noch während er mit seinem Messer die Stricke zerschnitt, mit denen Shane Bradley gefesselt war.
Der Bürgermeister rappelte sich vom Boden auf und deutete in Richtung Westen.
„Da lang, glaube ich."
„Wer?", fragte Alec prüfend, steckte sein Taschenmesser zurück in seine Hosentasche und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Liam. Keine Ahnung, wie er weiter hieß. Er hat meine Tochter weggeschickt, um so einen anderen Kerl zu holen. Dieses Problemkind", erklärte Shane abfällig. „Liam meinte, er und sein Bruder würden Mark und Neela wieder einholen."
„Sie sind geflohen?", fragte Alec hoffnungsvoll.
Shane zuckte die Schultern. „Liam wirkte aber ziemlich sicher, als er meinte, sein Bruder würde sie finden. Ich glaube nicht, dass die beiden weit gekommen sind."
Alec nickte unbestimmt und winkte einen Polizisten heran. „Bringen Sie ihn auf die nächste Polizeiwache und nehmen Sie schon einmal seine Personalien auf."
Der Beamte nickte und führte Shane ab. Nachdenklich blickte Alec in die vom Bürgermeister angegebene Richtung.
Wenn er Liam wäre, würde er Shane die Richtung, in die er ging, vortäuschen - einmal davon ausgegangen, dass Shane wirklich die Wahrheit sagte.
Also hatten entweder Liam, oder Shane oder beide geblufft.
Ganz toll.
Alec schickte drei Polizisten in die von Shane angegebene Richtung und machte sich mit den restlichen Beamten daran, die Gegend in Richtung Osten abzusuchen.
Abgebrochene Äste verrieten ihnen bald, dass hier zumindest jemand langgekommen sein musste.
Irgendwann kamen sie schließlich an eine kleine Holzhütte. Vor der Tür waren viele Fußabdrücke, von mindestens drei Personen.
Alec zog seine Pistole, entsicherte sie und gab einem der Polizisten ein Zeichen, sodass der die Tür eintrat und Alec sofort den Raum sichern konnte.
„Niemand drin!" Alec winkte den Beamten zu, dass sie die Hütte betreten konnten.
Mit dem Finger fuhr Alec über den Tisch in der Mitte des Raumes.
Kein Staub.
Das Bett war auch nicht gemacht und auf dem Boden lagen ein Kissen und eine zusammengeknüllte Decke.
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It All Comes Back Again
Teen FictionDie plötzliche Ermordung von Sheriff McLucas versetzt ganz Brendshire in Aufruhr. Um in seinem Todesfall zu ermitteln, werden drei Geheimagenten in das kleine, amerikanische Dorf geschickt. Einer von ihnen ist Mark O'Ryan, dessen Familie zu den best...