„Möchten Sie etwas trinken?"
James Chidlow bot Josh den Stuhl vor seinem Schreibtisch an. Der Agent setzte sich lächelnd. „Ja, gerne. Ein Glas Wasser, bitte, wenn es Ihnen nichts ausmacht."
Der Sheriff lächelte freundlich zurück und verließ den Raum, um das Gewünschte zu holen. Josh ließ seinen Blick umherschweifen.
Das Büro des Sheriffs lag direkt am Marktplatz, im ersten Stockwerk, über dem Gasthof der Bradleys.
Aus den großen, bodenlangen Fenstern hatte man einen guten Überblick über den gesamten Platz sowie die angrenzenden Läden.
Der Raum selbst war durch die Fenster hell erleuchtet, doch aufgrund der westlichen Ausrichtung des Raumes schien die Sonne nur abends direkt in das Büro hinein, was eine seltene, angenehme Kühle des Raumes mit sich brachte.
Generell hatte James Chidlow seinen Arbeitsplatz nur sehr spärlich eingerichtet. Neben dem Schreibtisch, auf dem alles seinen angestammten Platz zu haben schien, standen in der vorderen Ecke des Raumes zwei Sessel mit einem kleinen runden Tisch in der Mitte.
Ein schmaler Teppichstreifen zierte an dieser Stelle den Boden. An der hintern Wand des langen, schmalen Büros befanden sich mehrere Schränke, die nur zum Teil mit dicken Aktenordnern und einigen Büchern gefüllt waren.
Außerdem stapelten sich hinter dem Schreibtisch des Sheriffs noch einige verschieden große Umzugskisten.
Josh versuchte, sich Luka McLucas, den er von ISASP flüchtig gekannt hatte, in diesem Büro vorzustellen, doch es wollte ihm nicht gelingen.
„Bitteschön." Der neue Sheriff stellte das Wasserglas vor Josh auf dem Schreibtisch ab.
Josh blickte auf. „Danke."
James Chidlow nickte knapp. „Also" Er setzte sich und legte die gefalteten Hände erwartungsvoll auf den Tisch. „Was kann ich für Sie tun, Mr Tucker?"
„Sie wollten von uns regelmäßig über unseren Ermittlungsstand informiert werden." Josh schob dem Sheriff ein dicht beschriebenes Blatt Papier zu. „Außerdem habe ich einige Fragen."
James setzte seine Lesebrille auf und überflog das Blatt zügig. „Sie scheinen bereits einiges herausgefunden zu haben. Haben Sie eine Ahnung, wer hinter den Initialen stecken könnte?"
„E.C.?" Josh schüttelte den Kopf. „Aber wir sind dran."
Der Sheriff nickte unbestimmt. „Sie vermuten einen Rachemord?"
„Es wäre ein Motiv", räumte Josh ein. „Aber die Listen sind lang. Wir vermuten außerdem eine Ähnlichkeit vom Aussehen zwischen E.C. und Neela McLucas. Es gibt einige Hinweise, die in diese Richtung deuten."
Erneut warf James Chidlow einen Blick auf die Ermittlungsergebisse. „Bennett Brinkley. Der Auftragskiller aus London."
„Sie kennen ihn?" Josh zog erstaunt die Augenbrauen in die Höhe.
„Ich hatte vor einigen Jahren einen Fall, in dem sein Name gefallen ist. Damals lebte ich noch nicht hier. Aber ich habe eine Frage: Sie sagten vorhin ‚wir', obwohl Mr Taylor bedauerlicher Weise in dem Brand umgekommen ist. Wer arbeitet jetzt mit Ihnen zusammen?"
Josh zögerte, ob er die Wahrheit sagen sollte - aber immerhin handelte es sich hier um den Sheriff, dem sie wohl oder übel vertrauen mussten. Außerdem könnte eine ehrliche Antwort Mark mehr Ermittlungsfreiheiten einräumen.
„Mark O'Ryan. Wir arbeiten seit einigen Jahren gemeinsam in Amarillo."
James machte sich eine Notiz. „Vielen Dank für Ihre Offenheit, Mr Tucker." Haben Sie noch -..." Das Telefon klingelte. „Einen Moment bitte." Der Sheriff nahm den Hörer ab. „Hallo, Shane."
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It All Comes Back Again
Teen FictionDie plötzliche Ermordung von Sheriff McLucas versetzt ganz Brendshire in Aufruhr. Um in seinem Todesfall zu ermitteln, werden drei Geheimagenten in das kleine, amerikanische Dorf geschickt. Einer von ihnen ist Mark O'Ryan, dessen Familie zu den best...