14 - Nightmare // Time to act

403 62 69
                                    

Jimin POV

Wo war ich hier?

Ich saß auf einem unbequemen Stuhl aus Plastik mitten in einem dunkeln Raum. Ich versuchte aufzustehen, doch mein Körper wollte mir nicht gehorchen. Ich wusste nicht, wo ich war. Genauso wenig wusste ich, warum ich mich kein bisschen bewegen konnte. Irritiert von der vorherrschenden Situation ließ ich meinen Blick durch den abgedunkelten Raum wandern. Abgesehen von dem trüben Licht aus dem Nebenzimmer gab es hier keine Lichtquelle. Die Silhouette eines großen  Schreibtisches  konnte ich erkennen. Außerdem konnte ich einige Regale an den Wänden ausmachen.

Warum war mein Sichtfeld so verschwommen?Warum fühlte ich mich so benommen, als hätte ich zu viel Ether geschnüffelt? Ich versuchte meine Sinne zu schärfen, konzentrierte mich auf meine Umgebung, versuchte jedes noch so leise Geräusch wahrzunehmen. Dann hörte ich eine Wanduhr ticken. Das war mir vorher gar nicht aufgefallen. Abgesehen vom monotonen Ticken der Uhr herrschte Stille. Es wirkte fast einschläfernd, sodass ich meinen trägen Körper in den Stuhl sacken ließ.

Ich hatte gerade die Augen geschlossen, als mich ein leises Wimmern aufmerksam machte. Verwirrt schaute ich mich um und suchte nach der Quelle dieses Geräusches, bis mein Blick am Türschlitz hängen blieb. Es musste aus dem Nebenraum kommen.

Das Wimmern wurde lauter und verwandelte sich allmählich in ein verzweifeltes Schluchzen. Es ging mir durch Mark und Bein und hinterließ eine unangenehme Gänsehaut auf meinem Nacken.

Ein Hauch von Panik machte sich in mir breit, weshalb ich erneut versuchte aufzustehen, diesmal mit mehr Kraft. Ich versuchte mich mit Schwung vom Stuhl abzustoßen, doch blieb erfolglos. Es brachte einfach nichts.

Während ich unermüdlich versuchte mich zu erheben, hörten die grausamen Geräusche aus dem Nebenzimmer nicht auf. Es machte mich wahnsinnig. Die Person musste unglaubliche Qualen erleiden, so wie sie sich anhörte. Was passierte nur dort?

"Tu einfach, was ich dir sage!" Sprach eine kalte, unangenehme Stimme.

Darauf folgte ein dumpfes Geräusch und ein schmerzverzerrter Schrei.

"Bitte lassen sie mich in Ruhe!"

"Tun Sie mir bitte nicht mehr weh!"

"Ich flehe sie an..."

"Bitte nicht."

"NEIN!"

Der letzte Satz war fast geschrien und versetzte mir einen Stoß in die Magengrube, der mir die Luft zum Atmen raubte. Diese Stimme, ich kannte sie. Es war Taehyung, Gott verdammt, das war Taehyungs Stimme!
Ich nahm all meine Kraft zusammen und sprang vom Stuhl auf, nur um das erbärmliche Gummi in meinen Knien zu spüren, welches mich mit einem harten, dumpfen Aufprall zu Boden fallen ließ.
______________________________________

Ich setzte mich schwungvoll auf, sodass ich für einen kurzen Moment das Gleichgewicht verlor und fast von der Couch auf den Boden rollte. Mein Herz schlug in einer abnormalen Frequenz gegen meine Brust während meine Lunge gierig nach Luft rang.

Schwer atmend wischte ich mir die klebrigen Haare aus der Stirn und tastete nach meinem Handy. Wenige Sekunden später ertastete ich es auf dem Wohnzimmertisch und schmiss es bei dem Versuch danach zu greifen zu Boden. Ein genervtes Zischen entkam mir und ich bückte mich, um das Handy vom Boden aufzuheben. Die ruckartige Bewegung war offensichtlich keine gute Idee, denn sie wurde augenblicklich mit einem pochenden Schmerz in der Nierengegend bestraft, der mich aufstöhnen ließ.

Would You RatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt