...auf dem Campusfest
Taehyung POV
Ich verstand ja, dass Jimin und Hoseok etwas zu klären hatten, doch nun, da sie schon eine halbe Stunde weg waren glaubte ich nicht mehr daran, dass sie überhaupt noch zurück kommen würden. Warum war ich überhaupt hier, wenn sie im Endeffekt sowieso eher ein Treffen zu zweit haben wollten? Nicht, dass ich ihnen das verübeln würde, nein, ich gönnte es ihnen, ich mochte sie als Paar, wenn sie denn sowas in der Art waren. Doch ich fragte mich, warum Jimin mich dann so dringend mit dabei haben wollte, ich fühlte mich hier reichlich überflüssig. Aber eigentlich spielte es auch keine wirklich große Rolle. Die beiden sollten erstmal ihr Problem klären und wenn ich die Situation richtig verstand, würde das in Jungkooks Abwesenheit auch ganz gut klappen.
Hoseoks Eifersucht war so offensichtlich gewesen, ich fragte mich, wie blind Jimin eigentlich für die offensichtlichen Signale war, die ein Mensch so von sich geben konnte. Doch Jungkook schien nicht viel besser zu sein, denn er hatte weder Hoseoks Eifersucht, noch meine Versuche, eine gewisse Distanz zu ihm zu wahren, bemerkt. Oder er WOLLTE es einfach nicht bemerken.
Nun waren wir jedenfalls nur noch zu dritt und auch wenn die Stimmung zuvor schon seltsam gewesen war, hatte das Verschwinden der Beiden nicht gerade dafür gesorgt, dass es nun besser wurde. Yoongi und Jungkook tranken zusammen einen Cocktail, Ersterer hatte sich nämlich nach Jimins verschwinden ebenfalls einen geholt und nun leerten sie ihre Getränke gemeinsam und unterhielten sich über Yoongis Nachhilfeschüler.
Apropos Cocktail. Meinen Cocktail, was auch immer für einen Namen er trug, hätte ich am liebsten einfach in irgendeine Ecke gekippt. Er schmeckte viel zu süß und bereits nach wenigen Schlucken hatte ich schon etwas vom Alkohol spüren dürfen. Ich mochte das Gefühl nicht, es vermittelte mir nämlich, dass ich die Kontrolle über meinen Körper verlor. Ich musste feststellen, wie meine Blicke immer häufiger zu Jungkook wanderten, ich begann ihn zu beobachten. Mein Verhalten war gruselig, ich selbst war der Meinung, dass es das war, doch der Alkohol hatte leider bewirkt, dass ich meinen Drang, ihn anzuschauen nicht mehr zurückhalten konnte.
"So Jungs, ich muss jetzt leider los. Macht euch noch einen schönen Abend und schaut nicht mehr zu tief ins Glas, ja? Und guckt, dass ihr beide sicher zuhause ankommt", verabschiedete sich Yoongi und bedachte mich mit einem forschenden Blick, bevor er sich abwandte und seines Weges ging. Ich musste ihm heute Abend nicht gerade wie die sympathischste Person auf Erden erschienen sein, doch ich hatte schlichtweg nichts daran ändern können, den Auftritt einer asozialen Kartoffel abzuliefern, mein ganzes Bewusstsein war viel zu sehr damit beschäftigt, meinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen.
Ich nutzte die Gelegenheit von Yoongis Abschied, ehrlich gesagt passte mir das ziemlich gut in den Kram, da ich ebenfalls vorhatte, nachhause zu gehen.
"Ich wollte auch langsam mal nachhause gehen", murmelte ich unsicher. Meine Zunge fühlte sich viel schwerer an, als es für gewöhnlich der Fall war. Ich würde ganz sicher nie wieder so einen Cocktail trinken, aber die Mühe, diesen Satz über meine Lippen zu bringen war es wert, denn mit Jungkook hier alleine zurückzubleiben, erschien mir wie das Horrorszenario schlechthin. Doch kaum hatte ich mich zum Gehen abgewandt, schlangen sich zwei Arme um meine Taille und hielten mich somit von meinem Tun ab. "Taehyungie, warum willst du denn schon gehen? Bleib doch noch ein bisschen...Bitte", hörte ich Jungkook sprechen und musste erschrocken feststellen, dass er lallte. Er schien nicht stockbesoffen zu sein, doch er hatte definitiv noch ordentlicher einen im Tee, als ich. Unsicher legte ich meine Hände auf seine Handgelenke und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Mein Herz pochte währenddessen erbarmungslos in meiner Brust und zugleich breitete sich eine wahnsinnige Hitze in meinem Körper aus.
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Would You Rather
FanfictionPark Jimin, ein scheinbar normaler Student mit überdurchschnittlich guten Leistungen. Obwohl sein Leben von Erfolgserlebnissen erfüllt sein sollte, fehlt dem jungen Studenten ein Ziel im Leben und die Motivation etwas zu erreichen. Als er sich einem...