44 - Secrets

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Hoseok POV

Er bestellte die Pizzen und kurze Zeit später wurden diese glücklicherweise auch schon geliefert, das Loch in meinem Magen war unerträglich geworden, ich hatte das letzte Mal morgens etwas gegessen und es war bereits früher Nachmittag. Die Pizza war also eine riesige Wohltat für meinen Magen und sorgte dafür, dass meine Laune noch ein Stückchen besser wurde.

Verschiedene Gedanken lungerten in meinem Kopf herum. Ich fragte mich, was aus Taehyung und Jungkook geworden war, beziehungsweise wie der Abend für Yoongi noch gewesen war, als Jimin und ich uns verabschiedet hatten. Außerdem beschäftigte mich doch auch die Angelegenheit mit dem mir unbekannten Mädchen aus der Bibliothek. Ich entschied mich dafür, zunächst das erste Thema anzureißen, da ich offiziell ja nicht einmal wusste, dass dieses unbekannte Mädchen überhaupt existierte.

"Sag mal, Yoongi, wie war der Samstagabend noch, nachdem Jimin und ich gegangen sind?", fragte ich und trennte ein weiteres Stück der Pizza ab, um es genüsslich zu verspeisen. Yoongi zuckte auf die Frage mit den Schultern: "Ich weiß nicht, wie der Abend für die Beiden war, aber für mich war er vor Ort nicht mehr so lang. Nachdem ihr gegangen seid, bin ich wenn es hoch kommt noch zehn Minuten auf dem Campus gewesen. Aber ich hielt das auch für die beste Lösung, die Beiden hatten ja offensichtlich auch irgendwas zu klären." Irritiert runzelte ich meine Stirn und bedachte ihn mit einem fragenden Blick: "Wie meinst du das?" "So wie ich es gesagt habe. Jetzt sag bloß, du hättest die komische Spannung zwischen den Beiden nicht bemerkt. Vorallem der Stillere von Beiden war doch ziemlich überfordert mit der Situation."

Mit dem Stilleren musste er Taehyung meinen, Jungkook war ziemlich redselig gewesen und Taehyung hingegen vollkommen in sich gekehrt. Ja, Taehyung war komisch drauf gewesen, aber dass zwischen den Beiden wohl eine komische Spannung gewesen sein soll, hätte ich jetzt nicht behaupten können. Wahrscheinlich lag das allerdings auch daran, dass ich selbst viel zu sehr damit beschäftigt war, Jimin die kalte Schulter zu zeigen. "Ich denke, dass die Beiden ebenso wie Jimin und du was zu klären hatten, meinst du nicht auch?", fragte Yoongi schließlich eher rhetorisch und da ich einfach keine Ahnung von deren Konflikt hatte, zuckte ich nur kurz mit den Schultern und deutete ein Nicken an. Was zwischen Taehyung und Jungkook vorgefallen war, ging mich nichts an und da es mich nicht betraf, würde ich mich auch daraus halten.

"Es tut mir leid, dass du extra zum Campus gekommen bist und wir im Endeffekt dann doch keine Zeit miteinander verbracht haben", entkam es mir dann plötzlich in einem schuldbewussten Ton, doch Yoongi gab mir als Antwort darauf lediglich einen sanften Stoß gegen die Schulter: "Hör bloß auf, es ist schon alles in Ordnung, wirklich. Außerdem hatte auch ich einen schönen Abend, also kann ich mich wohl kaum beschweren", antwortete er darauf grinsend und schob sich sein letztes Stück Pizza in den Mund. Ich überlegte für einen Moment, ob ich nachhaken sollte, ihn fragen sollte, wie er das meinte und was er so Schönes erlebt hatte, doch zugleich befürchtete ich, ein Thema anzureißen, über das er sich nicht äußern würde. Allerdings fragte ich mich auch, warum er dann überhaupt diese Aussage machte, lenkte er damit nicht automatisch das Gespräch in diese Richtung? Ich beschloss also, doch genauer nachzuhaken. Meine Neugier war einfach zu groß.

"Was hast du nach dem Fest denn noch Schönes gemacht? Warst du noch unterwegs?", fragte ich in einer möglichst neutralen Tonlage und wartete aufmerksam seine Reaktion auf das von mir Gesagte ab. Auf seine Lippen begab sich ein warmes Lächeln, es war nicht dieses typische Yoongi-Lächeln, welches nicht selten eine süffisante Spur hinter sich her zog. "Ja, ich war noch unterwegs", setzte er an und zog seine Beine an den Körper, um in einen gemütlichen Schneidersitz zu wechseln, "ich hatte ein Date", fügte er schließlich grinsend hinzu. Ich wiederum bemühte mich, eine überraschte Miene aufzusetzen, denn diese Information war ja sowas von unerwartet für mich!

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