23 - Hyung...

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Hey Leute, kontrolliert am besten bevor ihr das Kapitel lest mal, ob ihr die vorherigen Kapitel alle kennt. Wattpad hat ja vor kurzem heftige Störungen gehabt. Falls ihr keine Benachrichtigung bekommen habt und so.

Jimin POV

Es war nicht so, dass er übelgelaunt, traurig oder sonst irgendwie aus der Bahn geworfen war, nein. Es war viel mehr eine dezent negative Schwingung, die von ihm ausging. Um es etwas weniger physikalisch auszudrücken: Etwas stimmte nicht mit ihm und er stand irgendwie neben sich, wie ein falscher Schatten seiner selbst.

Das war okay, völlig in Ordnung für mich. Nicht, dass er jeden Tag gute Laune haben müsste, natürlich darf jeder mal seinen "Down-Tag" haben. Aber wie er so mit halbgeschlossenen Augen den Fernseher fixierte und förmlich durch das Gerät durchblickte, brachte er mich schon etwas aus der Ruhe.

Ich versuchte ein Gespräch anzufangen, fragte ihn über seinen Tag aus, wie es in der Uni lief, ob es im Café stressig war. Doch er reagierte zeitlich verzögert oder gar nicht und nachdem ich ihm gerade zum dritten Mal die Frage gestellt hatte, ob er noch etwas essen wollte, oder ob er in der Mensa bereits gegessen hatte und er immernoch stumm wie ein Fisch neben mir saß, machte ich mir dann doch meine Gedanken.

"Zeit, meinen Hyung in die Realität zurückzuholen", dachte ich mir und rückte ein paar Zentimeter näher an ihn ran. Ich kuschelte mich an seine Schulter, wie ich es so gerne tat, atmete seinen einzigartigen, angenehmen Geruch ein und musterte ihn von der Seite für ein paar Sekunden, bevor ich mich ihm weiter näherte. "Hyuuuung", flüsterte ich mit dunkler Stimme in sein Ohr, sodass es nicht mehr als ein Hauchen war. Ich stupste anschließend mit meiner Nasenspitze kurz gegen seine Ohrmuschel und erzielte die gewünschte Wirkung: Er machte prompt einen Satz zur Seite und gab ein unartikuliertes Geräusch von sich, was mir augenblicklich ein Grinsen auf die Lippen zauberte.

"Jimin, was machst du denn?!", fragte er in einem Tonfall zwischen aufgebracht und verwirrt und musterte mich aus seinen braunen Augen für eine Weile, bevor er leicht beschämt zu Boden blickte und die altbekannte Röte seine Wangen heimsuchte.

Ich verringerte zunächst wieder die Distanz, die er mit seinem kleinen Hopser zuvor zwischen uns gebracht hatte und strich ihm vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht.

"Du hast mich ignoriert", gab ich in gespielt beleidigtem Ton von mir und schob meine Unterlippe noch ein Stückchen vor, um dem Ganzen noch ein Sahnehäubchen aufzusetzen. "Ich, äh - ich hab...", begann er vor sich hinzustammeln, womit er mir einen kleinen Teil meiner Beherrschung raubte. Wie konnte ein Kerl nur so süß sein?

Ich wanderte mit meiner Hand ein Stückchen tiefer und fuhr die markanten Konturen seines Gesichts entlang. Erneut wurde mir bewusst, wie schön ich sein Gesicht fand. Es wirkte auf mich, wie gemalt und wenn ich mir die scharfe Kontur seines Kieferknochens so ansah, musste ich mir unvermittelt auf die Unterlippe beißen.

"Hyung, es ist schon okay", gab ich in einem möglichst sanften Tonfall von mir, während ich weiterhin das Gefühl seiner weichen Haut unter meinen Fingern genoss.

"Du hattest einen harten Tag, nicht wahr?"

Er bestätigte dies mit einem leichten Nicken und hob wieder seinen Blick, um mir in die Augen zu schauen. Sein Ausdruck hatte immer noch etwas apathisches an sich, wurde jetzt allerdings erweitert durch einen Hauch von Nervosität und ... Freude? Der seichte, rosane Schimmer auf seinen Wangen verriet seine innere Aufregung, doch das Leuchten in seinen Augen sagte mir klar und deutlich, dass es eine positive Aufregung war, dass er sich wohl fühlte.

Ich stand auf und kochte eine Kanne Tee für uns. Sicherlich würde sich das auf seine Entspannung positiv auswirken.

Das hier war zwar nicht mein Zuhause, doch Hoseok wollte, dass ich mich während ich hier "wohne" so fühle, als wäre es das. Deshalb wusste ich, welche Schränke ich öffnen musste, um den Teevorrat zu durchstöbern und wo ich suchen musste, wenn ich einen Film gucken wollte.

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