40 - Golden autumn

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Jimin POV

Heute war das Wetter einfach fabelhaft.

Obwohl der Herbst sich in den letzten Tagen keine Mühe gegeben hatte sich zu verstecken, das bunte Laub bereits die Gehwege bedeckte und permanent ein seichter, kühler Wind wehte, machte er heute wohl mal eine Ausnahme. Die Sonne strahlte, es war wahrscheinlich warm genug, dass man es mit einer Jeansjacke über dem T-Shirt draußen aushalten konnte und zudem wurde man noch mit einem wolkenlosen, strahlend blauen Himmel belohnt. 

Kurz gefasst spielte mir die Witterung schön in die Karten, unterstützte mein Vorhaben geradezu. Heute war einer von Hoseoks wenigen freien Tagen, er musste weder zur Uni, noch ins Café. Ich hatte ihn also ganz für mich und das den ganzen Tag.

Sanft schlang ich meine Arme von hinten um seinen Oberkörper und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf den Nacken. Das Gefühl seiner weichen Haut unter meinen Lippen machte mich noch ein bisschen glücklicher, sodass ich unvermittelt lächeln musste. "Hyung", säuselte ich in sein Ohr und knabberte ein wenig an seinem Ohrläppchen rum, nahm zufrieden zur Kenntnis, wie ihm ein überraschtes Keuchen entkam. "Lass uns heute was schönes unternehmen, rausgehen, das Wetter genießen. Was hältst du von Eis essen? Oder möchtest du lieber Sushi essen gehen?"

Er legte seine Hände auf den meinen ab, die ich locker auf seinem Bauch abgelegt hatte und schmiegte sich an meinen Körper. "Such du aus, ich wäre mit beiden Varianten glücklich", antwortete er mir auf meine Frage und drehte sich in der Umarmung zu mir um, um mich in Augenschein zu nehmen. Ich bedachte ihn wiederrum mit einem prüfenden Blick und zog ihn noch etwas näher an mich ran. "Hoseok, ich möchte aber, dass du bestimmst, was wir machen." Ich wanderte mit meiner Hand nach oben, legte sie an seine Wange und platzierte meine Lippen auf die seinen, von denen ich nie genug kriegen könnte. Doch ich löste mich nur wenige Augenblicke später wieder von ihm, zunächst wollte ich eine Antwort von ihm haben, später konnte ich ihn immernoch um seinen Verstand küssen.

Ich legte meinen Kopf leicht schräg und musterte ihn erwartungsvoll. "Hm...Heute ist es so schön sonnig, ich glaube, gegen ein Eis hätte ich nichts einzuwenden", brachte er grüblerisch hervor und zuckte simultan mit seinen Schultern. "Perfekt, dann lass uns mal aufbrechen." Ich klaute mir noch einen weiteren Kuss, einfach, weil ich es nicht lassen konnte und nahm ihn bei der Hand, um mit ihm gemeinsam Richtung Flur zu schlendern.

***

Ich hatte ihn entscheiden lassen, ob wir uns in ein Eiscafé setzten und uns zwei riesige Eisbecher bestellten oder einfach ein Eis im Hörnchen auf der Hand mitnahmen. Seine Wahl traf auf das Eis auf der Hand, was ich, obwohl ich diese Eisbecher liebte, freudig zur Kenntnis nahm. So hatten wir die Möglichkeit, in den nahgelegenen Park, in dem ich erst vor einer Woche mein Handy verloren hatte, zu spazieren und uns irgendwo auf einer Parkbank in Ruhe zu unterhalten. Ich wusste noch so wenig über ihn, viel zu wenig, meiner Meinung nach und daher wollte ich jeden Moment auskosten, den wir zu zweit verbringen konnten und wenn es nur darum ging, gemeinsam ein Eis zu essen.

Hand in Hand schlenderten wir in gemütlichem Tempo durch den Park, folgtem dem Pfad, der mit bunten Blättern bedeckt war und kamen an den Teich, an dem ich letzte Woche gesessen hatte. Hier war es schon ganz schön, das Wasser reflektierte das einfallende Licht der Sonne, ein paar Vögel zwitscherten und ansonsten lag eine angenehme Stille in der Luft. Doch wir folgten dem Weg noch ein Stückchen weiter, ließen den Teich hinter uns, bis wir ein dichter bewaldetes Stück erreichten. Während zuvor lediglich ein paar wenige Bäume den Wegrand zierten, konnte man hier tatsächich schon von einem Wald reden. Die Bäume schienen auch die letzten Geräusche aufzuschlucken, wenn es eben ruhig gewesen war, dann herrschte hier absolute Stille. Am Ende des Pfades lag eine kleine Lichtung, an der sich eine einzige Bank an einem Tümpel befand. Wir setzten uns auf das leicht verwittert aussehende Holz. Die Sonne strahlte uns ins Gesicht, hier war die Atmosphäre noch viel schöner, als drüben am Teich.

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