Hoseok POV
Wir gingen über den Campus in Richtung des Studentenwohnheims. Jimin wirkte seit wir den Campus betreten hatten nachdenklich und in sich gekehrt. Den größten Teil des Weges hatten wir daher schweigend zurückgelegt. Erst, als wir uns den schäbigen Häusern näherten, hatte er das Schweigen gebrochen.
"Man merkt, dass Semesterferien sind. Es ist 14 Uhr und der Campus wirkt wie ausgestorben."
Ich nickte lediglich und schaute mich in der Gegend um. Wir befanden uns in einem von insgesamt 4 Wohnkomplexen des Studentenwohnheims. In diesem Gebäude wohnte auch Yoongi. Bei dem Gedanken an ihn zogen sich meine Mundwinkel automatisch leicht nach unten. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, da ich ihm gestern praktisch die Tür vor der Nase zu geschlagen hatte. Es war offensichtlich gewesen, dass er mit mir sprechen wollte und ich kannte ihn gut genug um zu wissen, was ihn beschäftigte. Er wollte erfahren, wer dieser Typ war, dem ich so einfach meine Nummer zugesteckt hatte. Bei dem Gedanken an das bevorstehende Gespräch mit ihm musste ich unvermittelt seufzen. Das würde eine Tortur werden. Ich würde ihm die Geschichte erzählen, dabei rot wie eine Tomate werden und er würde am Ende breit grinsend da sitzen und diesen wissenden Blick tragen, den er immer hatte, wenn es um sowas ging. Trotzdem sollte ich mit ihm reden und mich für das "nachhause schicken" zuletzt entschuldigen
"Hyung, wir sind da."
Jimin riss mich aus meinen Gedanken und so blieb ich abrupt neben ihm stehen. Er schenkte mir ein Lächeln, was mein Herz schneller schlagen ließ und nahm plötzlich meine Hand, um sie sanft zu drücken und mich gleichzeitig mit einer von ihm so einfach ausgeführten Geste wieder unheimlich nervös werden zu lassen. Etwas besorgt musterte er meinen Gesichtsausdruck.
"Hmm, was ist los? Geht es dir nicht gut?"
Dabei stellte er sich gegenüber von mir hin und legte seine Hand auf meiner Stirn ab.
"Hast du vielleicht Fieber? Deine Temperatur scheint mir schon etwas zu hoch zu sein."
Dann legte er seine Hand an meinem Hals ab und versuchte weiter mein nicht vorhandenes Fieber zu ertasten. Wollte er mich heute endgültig dazu bringen, meinen Verstand zu verlieren? Diese einfache Berührung seiner kleinen Hand an meinem viel zu empfindlichen Hals sorgte für ein starkes, überwältigendes Kribbeln in meinem Unterleib.
Stop jetzt! Wenn er so weiter machte, könnte ich mir meinen glorreichen Plan mich nicht in diesen viel zu schönen Menschen zu verlieben abschminken. Seine Berührungen machten es nicht gerade leichter, diese Gefühle zu unterdrücken.
Ich ging daher schnell einen Schritt zurück und brachte damit ein wenig Platz zwischen uns, um wieder klar denken zu können."Ich habe kein Fieber! Mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen um mich. Alles ist gut, nein, mir fehlt nichts, okay?"
Ich versuchte ruhig zu bleiben, aber das Tempo meiner Sätze verriet meine Nervosität zweifellos. Was mit einem dieser frechen Grinser von Jimin auch augenblicklich quittiert wurde.
"Naaw, Hyung. Du bist echt zu niedlich." Säuselte er vor sich hin.
Ohne eine Antwort von mir abzuwarten drehte er sich um und klingelte.
"Keine Sorge, Taehyung ist in Ordnung. Er hat zwar eine Schraube locker, aber er ist eigentlich ganz lieb."
Verwirrt öffnete ich meinen Mund, um etwas zu erwidern, schloss ihn aber wieder, da sich die Tür vor uns öffnete und uns ein blonder, junger Mann lächelnd begrüßte, während er sich lässig am Türrahmen anlehnte.
"Jimiiiin! Schön dich zu sehen. Komm doch rein" Dann fiel sein Blick auf mich. Seine Augen wurden etwas größer, während sein Mund sich zu einem Lächeln verzog und damit eindrucksvoll große Grübchen auf seine Wangen zauberte.
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Would You Rather
FanfictionPark Jimin, ein scheinbar normaler Student mit überdurchschnittlich guten Leistungen. Obwohl sein Leben von Erfolgserlebnissen erfüllt sein sollte, fehlt dem jungen Studenten ein Ziel im Leben und die Motivation etwas zu erreichen. Als er sich einem...