56 - Time to act, again

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Einfach, weil diese Haarfarbe ihm ausgezeichnet steht.
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Hoseok POV

Jimin hatte Recht. Taehyungs Mutter war eine ziemlich gute Köchin, zumindest ließ mich der Geschmack der Speisen, die sie zubereitet hatte, das vermuten. Es gab Japchae, Kimchi, eine Suppe und natürlich Reis. Auch wenn ich die Speisen so oder so gerne mochte, fügte Taehyungs Mutter dem Ganzen noch eine besondere, persönliche Note hinzu, die an meinem Urteil zu ihren Kochkünsten keinen Zweifel mehr zuließ. Außerdem verspürte ich einen Anflug von Nostalgie. Es war schon eine Weile her, dass ich etwas koreanisches gegessen hatte. Natürlich konnte ich selbst auch koreanische Gerichte zubereiten, doch die japanische Küche hatte mich schnell überzeugen können, sodass ich mich zunehmend auch an ihren Gerichten probiert und meinen Gefallen daran gefunden hatte.

Doch gerade genoss ich die scharf-säuerliche Note des Kimchis und entnahm Yoongis begeisterten Gesichtsausdruck, dass es ihm genauso ging. "Das schmeckt unglaublich", entkam es ihm nachdem er seine erste Portion gegessen hatte. Er sorgte mit dieser Aussage dafür, dass sich ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen von Taehyungs Mutter ausbreitete. "Dann nimm dir noch eine zweite Portion, es ist genug da", antwortete sie darauf.

Ob dieser Szene schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen, was nur noch breiter wurde, als Jimin mir einen amüsierten Blick zuwarf. "Ich glaube, Yoongi wird ihr neuer Liebling", flüsterte er mir zu, widmete sich jedoch schnell wieder seiner Suppe, als Sanas Blick sich in unsere Richtung bewegt hatte. Sie musterte mich mit einem forschenden Blick, der nach ein paar Sekunden durch einen wissenden Ausdruck ersetzt wurde. Ich wusste nicht genau warum, doch es machte mich nervös, weshalb ich unsicher den Blick abwandte und mich wieder meinem Kimchi widmete.

"Habt ihr eigentlich nochmal was von Jungkook gehört? Mich würde interessieren, was aus ihm geworden ist", fragte sie dann, diesmal eher an Taehyung gerichtet. Taehyungs Gesichtsfarbe wechselte darauf schlagartig in einen pupurähnlichen Ton. "Ich, ehm... ja... ihm geht es gut. Er studiert auch in Kobe", stammelte er vor sich hin und versuchte seine offensichtliche Nervosität hinter einem seiner Kastenlächeln zu verstecken. Yoongi wandte seinen Blick zur Seite, doch sein Gesichtsausdruck entging mir nicht und der sagte mehr als tausend Worte. Das Grinsen, was seine Lippen zierte, sprach ebenso für sich.

Yoongi schien mehr über Taehyungs Situation zu wissen, als ich. Als wir zuletzt zum Pizza essen verabredet waren, hatte er auch schon Andeutungen gemacht, die mich verwirrt zurückgelassen hatten. Ja, zwischen Jungkook und Taehyung gab es scheinbar etwas, was mir bisher entgangen war, doch ich plante meine Nase nicht in die Angelegenheit anderer Leute zu stecken, so wie es Yoongi gerne tat und aß stattdessen die letzten Reste meiner Portion auf.

"Hm, was für ein Zufall. Das klingt doch interessant", murmelte Taehyungs Mutter dann auf die Aussage ihres Sohnes folgend, womit sie das Thema allerdings auch schon wieder beendete.

***

"Möchtet ihr noch etwas trinken? Ein Glas Soju vielleicht?", fragte Sana, nachdem sie das dreckige Geschirr in die Küche gebracht hatte.

Yoongi begann direkt zu strahlen und Jimin schien auch nicht gerade abgeneigt zu sein, weshalb wir uns kurze Zeit später auch schon mit je einem Glas der Spirituose vor uns im Wohnzimmer wiederfanden. Nur Taehyung hatte abgelehnt und sich stattdessen einen Kakao gemacht.

Die Stimmung schien gelöst zu sein und nachdem wir uns alle einen Platz gesucht hatten, begannen wir schon bald unsere Getränke zu leeren. Jimin und ich hatten uns auf einen Zweier gesetzt, während Yoongi und Taehyung sich zu Sana auf das Ecksofa gesetzt hatten. Schon nachdem die ersten paar Schlucke den Weg meine Kehle hinab gefunden hatten, merkte ich bereits, wie der Alkohol seine Wirkung zeigte. Ich wurde ein wenig schläfrig und auch ohne einen Blick in einen Spiegel zu werfen wusste ich, dass sich rote Flecken auf meinen Wangen ausgebreitet hatten. Die Temperatur, die mein Körper zu haben schien, unterstützte meine Vermutung erst recht. Unauffällig schob ich mein Glas auf dem Tisch in Jimins Richtung und stubste ihn sachte in die Seite. Er warf mir darauf einen kurzen Blick zu, lächelte sanft und nickte, bevor er sein leeres Glas auf die alte Position meines Glases schob und sich meinem noch recht vollen Glas widmete.

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