Well, because I can. A little appetizer.
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Jimin POVKaum hatte ich einen kurzen Blick auf den Brief geworfen, klingelte es auch schon an der Tür. Ich wusste, wer es war, der an der Tür klingelte, schließlich hatte sich Hoseok vor knapp einer Viertelstunde angekündigt und gesagt, dass er gleich zu uns rüber kommen würde. Ich ließ Taehyung daher kurz mit seinem Brief alleine, was auch immer das für ein Brief war, auf dem nichts stand, als Taehyungs Name, welcher handschriftlich auf den Umschlag geschrieben war und ging zur Wohnungstür, um sie meinem Freund zu öffnen. Schon bevor ich die Tür öffnete, breitete sich ein zufriedenes Lächeln auf meinen Lippen aus, welches nur noch breiter wurde, als ich die Tür schließlich öffnete und ein schüchtern lächelnder Hoseok vor mir stand. Auf seinen Wangen war ein roter Schimmer zu sehen, scheinbar war ich nicht der Einzige, der es kaum erwarten konnte, seinen Partner wiederzusehen. Noch bevor er etwas sagen konnte, schlang ich meine Arme um seine schmale Taille und zog ihn näher zu mir, um ihn in eine innige Umarmung zu schließen. Ich drückte ihm einen sanften Kuss auf den Haarschopf und atmete den bereits vertrauten Geruch seines Shampoos ein, ehe ich wieder von ihm abließ, um ihn rein zu lassen, doch nicht bevor ich ihm einen ebenso zärtlichen Kuss auf den Mund gab. "Jimin...", setzte Hoseok zum Reden an und verhakte seine Finger mit den meinen, doch seine entspannte Miene sollte schon bald aus seinem Gesicht verschwinden, denn kaum hatten sich unsere Blicke getroffen, war ein ersticktes Schluchzen aus der Wohnung zu vernehmen, welches, wie ich kurze Zeit später herausfinden sollte, bei Taehyung seinen Ursprung gefunden hatte.
Mein Herz blieb für den Bruchteil einer Sekunde stehen. Ohne eine weitere Sekunden zu vergeuden, machte ich auf dem Absatz kehrt und ging schnellen Schrittes in Richtung Taehyungs Zimmer, stieß die Tür auf und fand meinen besten Freund, wie er zusammengekauert neben seiner Couch auf dem kalten Boden saß. Das Bild, was sich mir bot, ließ einen eisigen Schauer über meinen Rücken ziehen und Taehyungs entsetzter Gesichtsausdruck machte es nicht gerade besser. Ich hockte mich zu ihm hin und legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter. "Was ist passiert?", fragte ich und bemühte mich, dabei möglichst ruhig zu klingen, auch wenn dies im Moment meine Fähigkeiten überstieg. Taehyung blickte in meine Augen, seine Verzweiflung bohrte sich geradewegs in meine Brust und im gleichen Atemzug machte sich eine niederschmetternde Vermutung in mir breit. Ich hörte, wie Hoseok die Tür schloss und in den Raum trat, doch der Laut drang nur wie aus weiter Ferne in meinen Gehörgang. Taehyungs Zustand ließ mich erneut den Horror verspüren, den ich durch Hoseoks Anwesenheit geschafft hatte, aus meinem Bewusstsein zu verbannen. Ich versuchte die grausame Vermutung aus meinen Gedanken zu verdrängen, die sich versuchte dort breit zu machen und bemühte mich, meine innere Ruhe zu bewahren, doch zu behaupten, es wäre mir gelungen, wäre eindeutig gelogen. Taehyung schwieg, er hielt mir mit zittrigen Händen den Brief hin und zog seine Beine an den Körper, um im nächsten Augenblick, als ich ihm den Brief aus den Händen nahm, seine Arme um seine Beine zu schlingen und sich damit noch mehr zusammenzukauern. Ich nahm den Brief an mich. Mein Herz hing gefühlt in meinem Hals fest und sorgte dafür, dass ich das Gefühl hatte ersticken zu müssen. Ich zögerte einen Augenblick den Brief zu lesen, doch als sich eine angenehme Wärme auf meiner Schulter ausbreitete, die von Hoseoks filigraner Hand ausging, versuchte ich mich erneut zu überwinden und faltete schließlich das Papier auseinander. Das Gefühl der Erstickung war unerträglich, feste presste ich meine Lippen aufeinander, um keinen verzweifelten Ton aus meiner Kehle entweichen zu lassen. Meine schlimmste Befürchtung hatte sich bewahrheitet. Als ich die widerlichen Worte der Drohung las, wurde mir bewusst, von wem der Brief stammte, noch bevor ich den Text zuende gelesen hatte. Er forderte das Gleiche von Taehyung, was er von mir gefordert hatte und drohte damit, jene zu bestrafen, die Taehyung etwas bedeuteten, sollte dieser der Forderung nicht nachkommen. Ich ließ den Brief sinken und raufte mir gestresst die Haare. Mit einem Mal fühlte ich mich wieder so, als würde eine schier unendliche Last auf meinen Schultern liegen und mich qualhaft Richtung Boden drücken, so wie ich es das letzte Mal gefühlt hatte, bevor wir gemeinsam zur Polizei gegangen waren. Die Erkenntnis, dass Sakurai noch immer auf freiem Fuß war und er nun seine Drohung, Taehyung Schäden zuzufügen wenn ich ihm nicht das gab, was er von mir verlangte, tatsächlich wahr gemacht hatte, schnürte mir die Kehle noch enger zu, als ohnehin schon. Ich hatte das Bedürfnis, meine Verzweiflung über diese gesamte Situation hinaus zu schreien, doch das konnte ich mir nicht leisten. Ich musste zumindest versuchen ruhig zu bleiben, auch wenn das überwältigende Schuldgefühl so stark an mir zerrte, dass ich mir für einen kurzen Moment wünschte, dass ich einfach der Forderung des Perversling nachgekommen wäre.

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Would You Rather
FanfictionPark Jimin, ein scheinbar normaler Student mit überdurchschnittlich guten Leistungen. Obwohl sein Leben von Erfolgserlebnissen erfüllt sein sollte, fehlt dem jungen Studenten ein Ziel im Leben und die Motivation etwas zu erreichen. Als er sich einem...