Hoseok POV
Die Situation hätte unangenehmer nicht sein können. Taehyung, Jungkook, Jimin und ich standen vor einem Essensstand rum und abgesehen von Jungkook fühlte sich keiner so richtig wohl. So wie die Situation gerade war, würde auch seine Zufriedenheit nicht mehr lange anhalten. Jungkook versuchte permanent mit Taehyung ein Gespräch anzufangen, dieser jedoch übte sich in einsilbigen Antworten und wirkte vollkommen überfordert mit der Situation. Während Jungkook völlig entspannt wirkte und Taehyung mit allen möglichen Fragen löcherte, stand Letzterer verkrampft da und rang mit sich selbst um etwas, was dem Rest verborgen bleiben sollte. Jimin hatte es mittlerweile aufgegeben, meinen Körperkontakt zu suchen. Es war nicht verwunderlich, wo ich ihn doch seit gestern konstant abgewiesen hatte. Dennoch tat es weh. Ich Idiot war es verdammt nochmal selbst schuld, dass er nun nicht mehr versuchte, meine Hand zu ergreifen, doch es tat mir trotzdem weh und ich verfluchte mich selbst dafür, mich nicht endlich wieder fangen zu können. Jimin hatte seine eine Hand in seiner Hosentasche vergraben, während er mit der anderen sein Getränk hielt, an dem er zwischendurch stumm nippte.
Die laute Musik der Liveband, die irgendwo am anderen Ende des Campus ihren einseitigen Rock zum Besten gab, sorgte dafür, dass ich zunächst nicht einmal wahrnahm, wie mich jemand von hinten ansprach. Als sich dann jedoch eine Hand auf meine Schulter legte, wirbelte ich überrascht herum und blickte in das mir nur allzu vertraute Gesicht meines besten Freundes.
"Hoseok, wann guckst du eigentlich mal auf dein Handy?", meckerte dieser halb im Scherz, bevor er mich in eine feste Umarmung zog.
Ich begann bereits, wie ein Beschränkter vor mich hin zu stammeln, doch Yoongi unterbrach mich einfach, wahrscheinlich weil er das für effizienter hielt.
"Ich habe dich mehrfach versucht anzurufen und dein Line-Postfach sollte auch dezent überquellen. Naja, sei's drum. Ich hab euch ja jetzt gefunden", fügte er noch schulterzuckend hinzu, bevor er sich in der Runde umsah und sich höflich wie er war vorstellte.
Taehyung wirkte immernoch apathisch und versuchte sich lediglich an einem scheuen Lächeln. Jungkook hingegen hatte anscheinend wie Yoongi auch keinen Mangel an sozialer Kompetenz und stellte sich ebenfalls vor. Er begann ihn auch prompt in ein Gespräch zu verwickeln und stellte ihm alle möglichen Fragen, bei denen es mir ein Rätsel war, woher er sie nahm. Yoongi antwortete freundlich auf ein paar Fragen, bis Jungkook erneut versuchte, wieder mit Taehyung zu reden. Yoongis Blick fiel dann auf Jimin und einen kurzen Augenblick später spürte ich auch schon seinen forschenden Blick auf mir selbst. Sein Blick schrie mir förmlich "Was zur Hölle ist hier bitte kaputt?" ins Gesicht, doch bevor ich das Wort ergreifen konnte, packte mich Yoongi unauffällig am Oberarm und zog mich ein Stückchen zur Seite.
"Wir holen uns eben was Zu Essen, geht doch schonmal zur Musik, oder so. Wir kommen dann gleich hinterher", rief Yoongi dem Rest tiefenentspannt zu.
Die Anderen wechselten ein paar unschlüssige Blicke, bevor sie sich von Jungkook mitziehen ließen.
Einige Meter vom Stand entfernt kam Yoongi zum Stehen und ließ von mir ab. Er musterte mich mit einem vollkommen verwirrten Gesichtsausdruck, bevor er mich auch schon konfrontierte.
"So Hoseok. Jetzt erklär mir mal bitte, was hier los ist", brachte er ohne Umschweife hervor.
"Was... was soll de..."
"Ach komm schon, jetzt spuck's schon aus!", erwiderte Yoongi danach deutlich energischer.
Ich zuckte etwas zusammen, bevor ich meine Hände in den Taschen meines Mantels vergrub und begann rastlos auf meiner Unterlippe rumzukauen.
"Also, ich weiß wirklich nicht, was mit Taehyung los ist. Er is..", fing ich an zu erklären, bevor ich jedoch wieder unterbrochen wurde.
"Du weißt, dass ich das nicht meine. Was ist zwischen Jimin und dir kaputt? Und jetzt sag mir bloß nicht, alles sei in Ordnung. Ich bin nicht hier hingekommen, um der nächsten Trauergemeinschft beizutreten", fiel mir Yoongi erneut ins Wort.

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Would You Rather
FanfictionPark Jimin, ein scheinbar normaler Student mit überdurchschnittlich guten Leistungen. Obwohl sein Leben von Erfolgserlebnissen erfüllt sein sollte, fehlt dem jungen Studenten ein Ziel im Leben und die Motivation etwas zu erreichen. Als er sich einem...