20 - I guess my heart will explode

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Hoseok POV

"Was genau soll das werden?"

Er war mir so nah. Unglaublich nah. So nah, dass meine Augen nicht scharf sehen konnten und seine Erscheinung leicht verschwommen wirkte. Sein Gesicht war direkt über meinem und er musterte mich mit einem intensiven Blick. Er begutachtete jedes kleine Detail meines Gesichtes und strich mir zärtlich über meine Wange, bevor sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen schlich.

"Hmm? Was meinst du damit, Hyung?", flüsterte er mir mit dunkler Stimme ins Ohr und verursachte damit eine angenehme, wenn auch prickelnde Gänsehaut in meinem Nacken. Er machte mich schwach. So verdammt schwach. Es kostete mich eine viel zu große Mühe, mich nicht einfach fallen zu lassen und unter seinen Berührungen zu zerfließen. Es war nicht so, dass ich es nicht wollte. Ich wollte es mit jeder Faser meines Körpers. Von ihm geküsst werden, seine Haut auf der meinen spüren, mich ihm komplett hingeben. Ich wusste, dass es so werden würde. Ich wusste es von Anfang an. Wie schwach ich doch war. Wie wehrlos gegen seine betörende Wirkung auf mich. Wie sinnlos mein Plan war, ihm zu widerstehen. Zugegebenermaßen fand ich es frustrierend. Ich wollte mich nicht einlullen lassen, ohne zu wissen, was Sache war. Ich wollte nicht verletzt werden. Ich hatte Angst und zugleich war ich wahnsinnig neugierig. Nun, da ich wusste, wie atemberaubend das Gefühl seiner Lippen auf den meinen war, wollte ich nicht darauf verzichten. Ich konnte nicht leugnen, dass ich die Nähe zu ihm genoss. Und das nicht nur ein bisschen. Seine Liebkosungen hatten das altbekannte, ohnehin schon extreme Kribbeln in meinem Magen nur noch intensiviert, was ich für unmöglich gehalten hatte.

Abgesehen davon, dass dieser viel zu hübsche Mensch wusste, welche Knöpfe er drücken musste, um mich verdammt nochmal zu erregen, löste er auch ein überwältigendes Glücksgefühl in mir aus. Ich fühlte mich einfach wohl in seiner Nähe. Und das nach so kurzer Zeit...

Feste biss ich mir auf die Unterlippe, befreite meine Arme, die durch das Gewicht seines Oberkörpers auf der Couch fixiert wurden und legte sie auf seinen Schultern ab, um Platz zwischen uns zu bringen. Wenn er mir so nah war, konnte ich unmöglich einen klaren Gedanken fassen. Er runzelte darauf irritiert seine Stirn, wehrte sich aber nicht gegen die Distanz, die ich zwischen uns gebracht hatte und rutschte schließlich von meinem Körper runter, um sich neben mich zu setzen. Ich hatte immernoch Probleme, meinen Körper zu beruhigen. Meine Wangen glühten und wahrscheinlich spiegelte sich meine innere Hitze nur allzu deutlich in meiner Gesichtsfarbe wieder.

Wenig später setzte ich mich auch endlich auf und verschränkte meine Hände im Schoß. Das war gut, denn auf ihnen konnte ich einfach meinen Blick ruhen lassen. Ich konnte ihm gerade irgendwie nicht ins Gesicht sehen. Ich wusste einfach nicht, was ich jetzt sagen sollte.

Ich vernahm ein leises Lachen von Jimin und spürte, wie er seinen Kopf an meine Schulter anlehnte und sich an mich schmiegte.

"Hyung, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht überfordern."

Ihm tat es leid? Nein, es sollte ihm nicht leid tun. Es hat mir doch gefallen. Ich wollte es doch auch!

"Weißt du, Hoseok. Das ist auch für mich eine neue Situation", murmelte er in den Stoff meines T-Shirts und verursachte damit ein leichtes Kitzeln auf meiner Haut.

Was meinte er damit? Was war neu für ihn?

"Jimin, wie meinst du das?"

Ich löste meinen Blick von meinen Händen und musterte Jimin erwartungsvoll. Seine Augen waren jedoch geschlossen, er sah so aus, als würde er jeden Moment einschlafen, weshalb ich etwas zögerlich meinen Arm um seinen Körper legte und versuchte, mich ein wenig zu entspannen.

Jimin begann darauf wieder zu Lachen, was für eine leichte Vibration an meiner Schulter sorgte.

"Das werde ich dir schon noch zeigen. Du wirst schon sehen", nuschelte er wieder in mein T-Shirt und öffnete schließlich seine Augen, um mich mit seinem schönsten Lächeln anzuschauen, was für ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend sorgte. Allein das machte mich schon wieder schwach. Es nahm mir die Kraft, weiter auf diesem Thema zu beharren. Es nahm mir den Drang, weiter nachzuhaken. Die Worte fehlten mir, sie wollten sich nicht zu sinnvollen Sätzen zusammenfügen.

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