5. I would

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"Wo ist der beschissene Wodka?!", brummte ich vor mich hin, als ich in meiner kleinen Wohnung nach der klaren Flüssigkeit suchte. Was habe ich mir nur dabei gedacht, nach Harrys Handynummer zu fragen, nur um mit seiner Schwester zu malen? Ich brauchte Alkohol - dringend! Und Kaffee - ich hatte vielleicht zwei Stunden gepennt.


Mit einem Glas Wodka und einem Becher Kaffee setzte ich mich auf mein Sofa und starrte ins Nichts. Wieso hatte Harry mich nur mit zu sich nach Hause geschleppt, er kannte mich doch gar nicht wirklich. Wobei - hätte ich jemanden einfach liegen gelassen, wenn er in seiner eigenen Kotze gelegen hätte? Keine Ahnung, ich war bisher selbst einfach immer viel zu betrunken, als dass ich mir darüber hätte Gedanken machen können.

Ich sollte mich bei ihm bedanken, immerhin hätte ich tot sein können, wenn ich an meinem eigenen Mageninhalt verreckt wäre. Nur wie? Vielleicht ein Abendessen? Ein Abendessen... mit einem Mann... als Dankeschön? Was stimmt nicht mit mir? Ich habe doch heute Morgen 'Danke' gesagt, das sollte reichen. Das war immerhin schon mehr, als andere Leute von mir zu hören bekommen. Lachend über meine eigenen Gedanken kippte ich den Wodka in einem Zug hinunter, ehe ich mich in mein Schlafzimmer verzog, um noch etwas pennen zu können. Scheiß auf den Kaffee.


Ein paar Stunden später rappelte ich mich tatsächlich wieder auf, um in der Bar von Zayn zu gehen. Er hatte mich zwar nicht darum gebeten oder Bescheid gegeben, dass er da wäre, aber er verbrachte jede freie Minute dort. Also wo sollte er schon sonst sein auf einem Sonntagnachmittag.

Durch das Klingeln, welches ertönte, wenn jemand die Tür passierte, machte ich auf mich aufmerksam. Natürlich waren sie hier - Perrie und Zayn saßen an der Bar über irgendwelchen Unterlagen und schauten mich nun an. "Louis. Welch Überraschung, dich noch lebend zu sehen.", grinste mich der Schwarzhaarige an. Ich verdrehte die Augen und ging auf die beiden zu, ehe ich Perrie zu Begrüßung umarmte und mit Zayn abklatschte. "Ja, aber nicht Dank dir."

"Wie meinst du das?"

"Ich war ziemlich voll gestern. Und mein bester Freund hat es anscheinend nicht für nötig befunden, mir irgendwie zu helfen."

Zayn runzelte nun die Stirn und hob dabei eine Augenbraue. "Du bist immer voll, schon vergessen?" - "Schon klar, aber gestern habe ich wohl doch ein Glas zu viel gebechert und lag dann kotzend auf der Straße." - "Oh man, Louis. Du machst Sachen, aber scheinbar hast du es unverletzt nach Hause geschafft." 

"Naja, mehr oder weniger. Harry hat mich gefunden und mich dann zu sich geschleppt und auf sein Sofa verfrachtet." - "Harry? Harry Styles, der Fotograf von gestern?" - "Ja, genau der. Da fällt mir ein, ich wollte mich noch bei ihm bedanken. Ich werde einfach mal auf seine Schwester aufpassen, dass er mal etwas Ruhe hat." Bei den letzten zwei Sätzen wurde ich immer leiser, denn eigentlich wollte ich sie gar nicht laut sagen, sondern nur für mich denken, aber jetzt ist zu spät. Schnell angelte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und suchte Harrys Nummer, die ich vorhin bereits eingespeichert hatte und tippte eine Nachricht.

From: Louis
Hi, ich bin's Louis. Ich wollte noch einmal Danke sagen. Brauchst du die nächsten Tage einen Babysitter? Ich stehe zur Verfügung :)


"Ach du scheiße... du lächelst." Ich lächele? Was mich noch mehr verwirrte: ich hatte eine Smiley gemacht. Mit weit aufgerissenen Augen drehte ich mich um, schnappte mir ein Glas und eine Whiskeyflasche, die Zayn so schön einsortiert hatte. "Hey! Wehe, du machst jetzt die Flasche auf!", motzte Zayn rum, aber schon zu spät. Ich brauche das jetzt. Mit zittrigen Händen hielt ich das Glas an meine Lippen und ließ die goldene Flüssigkeit meine Kehle runterfließen.

"Also, wenn ich es nicht besser wissen würde, würde ich sagen, du möchtest eine Frau beeindrucken. Aber da Gemma erst 4 oder 5 oder so ist, schließe ich sie aus. Bitte sag mir nicht, dass Harry eine Freundin hat, in die du dich verknallt hast? So verzweifelt kannst du nicht sein, dass du dich an vergebene Frauen ranmachst.", vermutete Zayn. 

"Oder er steht auf Harry.", mischte sich nun auch Perrie ein und schaute mich mit ernster Miene an. Ich erwiderte ihren Blick mit hochgezogener Augenbraue. "Er ist ein Mann.", antwortete ich lediglich, doch Perrie zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. "Ich mag seine kleine Schwester, sie ist niedlich." Jetzt fing Zayn doch tatsächlich an zu lachen: "Was sind denn das für neue Töne von dir? Du magst keine Kinder, Louis." - "Aber ich mag Gemma. Und können wir jetzt bitte das Thema wechseln?" Dem stimmten Perrie und Zayn auch zum Glück direkt zu, nur vibrierte auch mein Handy, sodass ich gedanklich noch nicht mit dem Thema abschließen konnte.

From: Harry
Keine Ursache! Ich bin mir sicher, du hättest auch so gehandelt. Danke für dein Angebot, aber sei mir nicht böse, wir kennen uns kaum. Ich lasse Fremde ungern mit Gemma alleine.


Wie blöd von mir. Ich kann ihn ja verstehen, aber ein bisschen schade finde ich es ja schon. Ich fühlte mich bei ihnen direkt wohl.

"Was machst du denn für ein Gesicht?", wollte Perrie direkt von mir wissen, als sie mein Gesicht sah. Warum muss diese Frau auch so aufmerksam sein? "Ach nichts." - "Komm schon, was ist los?" - "Lass mich in Ruhe, Perrie."

"Hey Tomlinson, rede nicht so mit meiner Frau!" Zayn die Dramaqueen, so schlimm war das nun auch wieder nicht. "Noch ist sie nicht deine Frau, also halt's Maul, Malik!" Zayn seufzte nur und verdrehte die Augen. Ohne weiter auf die beiden zu achten, setzte ich mich auch auf einen Barhocker und tippte eine Nachricht ein.

From: Louis
Dann sei halt dabei.

So schlimm bin ich doch gar nicht oder mache ich einen so gefährlichen Eindruck? Okay, er kennt mich gerade mal 24 Stunden, hat mich in dieser Zeit stockbesoffen in meiner eigenen Kotze, schlafend auf der Straße gefunden und mich rauchen gesehen. Aber sind das Gründe mich nicht alleine mit seiner Schwester zu lassen? Eine neue Nachricht ließ mich auf mein Handy schauen:

From: Harry
Wenn ich dabei bin, brauche ich keinen Babysitter.

Genervt fuhr ich mir einmal durch die Haare. Dieser Kerl mit den Locken konnte aber auch stur sein.

From: Louis
Dann halt nicht.




Where is the love - [Larry-AU] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt