10. End of the day

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"Louis."

Zayns Stimme holt mich wieder zurück in die Realität, als ich noch völlig verwirrt die Eingangstür anstarrte. "Komm lass uns eine rauchen gehen." Zayn klang irgendwie anders als sonst, irgendwie - liebevoller. Klar, wir sind beste Freunde, hatten zwar eher einen rauen Umgangston, konnten uns aber immer auf den anderen verlassen, wenn es drauf ankam.

Ich schluckte und konnte nur nicken, in der Hoffnung Zayn würde nicht merken, dass ich gerade etwas durch den Wind bin. Schnell schnappte ich mir meine Jacke und ging nach draußen.

"Louis...", wiederholte sich Zayn noch einmal und wirkte dabei absolut ruhig und entspannt. "...bevor du mir gleich dazwischen quatscht, lass mich kurz aussprechen. Du weißt, du bist mein bester Freund und das wird auch so bleiben, okay? Auch wenn du dich entscheidest, schwul zu werden."

Völlig perplex starre ich ihn an. Was hat er da gerade gesagt? "Wie kommst du darauf? Ich bin nicht schwul.", fahre ich ihn etwas aggressiver an, als ich es eigentlich wollte und Zayn seufzt. "Ich habe eben gesehen, wie ihr euch angeguckt habt. Louis, es ist doch etwas Schönes, wenn du dich verliebst."

"Er ist ein Mann." - "Na und?" - "Nochmal: ein Mann. M - A - N - N."

Zayn schnaubte. "Es würde aber dein ganzes Verhalten seit Harrys Aufkreuzen erklären und ganz ehrlich Louis... Du warst noch nie wirklich verliebt, seit ich dich kenne. Vielleicht sollte es einfach nie eine Frau sein." Langsam machte er mich wütend, wie kam er bitte auf so einen Stuss? Nur weil er gesehen hat, wie wir uns angestarrt haben? Ich war nur perplex, weil Harry mir offenbart hat, dass er schwul ist. Aber das heißt doch noch lange nicht, dass ich es auch bin.

"Ich bin nicht schwul.", erwiderte ich daher nur, um nicht auszurasten und trat die Zigarette unter meinen Schuhen aus, bevor ich wieder reinging. Ich brauche einen Drink, dringend! Mit so einem blöden Zeug wie Bier fang ich aber ganz sicher nicht an. Zayn hat mit Sicherheit noch die Whiskeyflasche hier stehen, die ich vor Kurzem angebrochen habe. Nur wo ist die Frage.

Geräuschvoll suchte ich diese verdammte Flasche und knallte jede Schranktür wieder zu, hinter der keine Flasche zu finden war.

"Könntest du bitte meine Einrichtung heile lassen." Zayn war also auch reingekommen. Dieser Arsch. Er hat gar nicht verdient, dass ich mit ihm rede, also ignoriere ich ihn. Wie kam er bitte auf so einen Scheiß, dass ich schwul wäre?

"Suchst du die hier?", mit einem Grinsen hielt Zayn die angebrochene Whiskeyflasche in die Höhe. Ich hoffe, er erwartet jetzt kein 'danke', denn das konnte er vergessen. Erst recht mit seinem dämlichen Grinsen. Mit einem giftigen Blick riss ich ihm die Flasche aus der Hand und machte mir erst gar nicht die Mühe ein Glas zu nehmen, sondern setzte direkt den Flaschenhals an den Mund. Ich spürte genau, wie mein bester Freund mich mit misstrauischer Miene beobachtete.

Nach einigen Schlücken knallte ich die Flasche auf den Tresen, schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Der Whiskey beruhigte mich direkt etwas, sodass ich lächeln musste. Ha! Manchmal braucht man einfach nur einen guten Schnaps und schon kann man wieder klar denken. Alle Probleme lösen sich auf...

...

...

Okay, das ist Blödsinn, das muss ich gestehen. Aber beruhigen tat er mich wirklich etwas, auch wenn mein Gehirn mich wirklich quälte. Vor ein paar Minuten noch hat es Harry für attraktiv befunden und nun schnauzte ich Zayn so an, weil er vermutet hat, ich könnte schwul sein.

Noch nie - und damit meine ich wirklich noch nie - habe ich meinen 26 Jahren daran gedacht, schwul sein zu können. Es war immer klar wie Kloßbrühe, dass ich auf Frauen stehe. Und ich bin mir sicher, dass es auch immer noch so ist. Nur weil ich mal einen Kerl gutaussehend fand, heißt das noch lange nichts. Oder? ODER?

Langsam richtete ich wieder meinen Kopf und schaute in Zayns Richtung, welcher mich einfach nur geduldig anschaute, bis ich mich wieder eingekriegt habe. Ich schluckte kurz und dann wanderten meine Augen über seinen Hals, Arme, Oberkörper, Hüfte, Beine und eine Millisekunde über seinen Schritt, ehe mich sein Lachen wieder hochsehen ließ. "Du hast mich gerade nicht wirklich abgecheckt oder?", grinste Zayn immer noch und schüttelte den Kopf.

"Was? Nein, habe ich nic... ja ok... habe ich." - "Und gefällt dir, was du siehst?" Zayn schien das Ganze äußert amüsant zu finden, doch mich machte es verrückt. Das bin ich nicht, das will ich nicht sein. "Hör auf mit der Scheiße. Nur Vollidioten stellen so eine Frage.", motzte ich ihn mit einem grimmigen Blick an. Der Schwarzhaarige nickte und versucht sich sein Lachen zu verkneifen. "Ich weiß, ich weiß. Ich finde es auch furchtbar, aber jetzt diente es ja nur der Recherche. Also?"

Mein Kopf rauchte und ich schluckte erneut, ehe ich zu Zayn schaute und mit den Schultern zuckte.

"Das war kein 'nein'. Komm schon Louis. Ich lach dich schon nicht aus, also hau raus." - "Alter! Du bist mein bester Freund. Ich sag dir garantiert nicht, dass du gut aussiehst." Auf Zayns Gesicht bildete sich ein triumphierendes Schmunzeln und im ersten Moment kapierte ich nicht wieso. Doch dann klarten meine Gedanken auf und meine Augen weiteten sich, bei der Erkenntnis, dass ich quasi zugegeben habe, dass ich auch ihn attraktiv fand. NOCH NIE... habe ich Zayn SO gesehen. Ich kann Zayn nicht wirklich anlügen und das wusste er ganz genau. Und mit meiner Aussage konnte ich nicht abstreiten, dass mir der Körperbau eines Mannes nicht gefällt. Verdammte Scheiße! Bei diesem Gedanken griff ich wieder zur Whiskeyflasche und ließ einige Schlücke meine Kehle runterfließen.

"Vielleicht bist du ja gar nicht schwul, sondern bi." - "Nein! Ich bin nicht schwul und ich bin nicht bi. Ich bin... ich stehe auf Frauen.", versuchte ich Zayn endlich zu überzeugen, doch wenn ich ehrlich war, war ich seit zwei Minuten selbst nicht mehr überzeugt.

"Okay, pass auf. Du gehst jetzt nach Hause. Dort nimmst du dir dein Notebook zur Hand und gehst der ganzen Sache auf den Grund. Du schaust dir zwei Filmchen an." Ich hob eine Augenbraue: "Was für Filmchen?" - "Einen Schwulen-Porno und einen Lesben-Porno." - "Bitte was?! Ich guck mir doch keinen Schwulen-Porno an."

"Tu es einfach. Dann wirst du schon erkennen, was dich mehr anturnt."

"Ganz sicher nicht. Du hast sie doch nicht mehr alle... mir wird das jetzt zu bunt. Fick dich, Malik." Ziemlich verärgert griff ich wieder nach meiner Jacke und verließ ohne ein weiteres Wort seine Bar. 

Tzz... was bildet der sich ein?

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Ich habe bis Kapitel 19 vorgeschrieben! Die Weihnachtstage sind also gesichert :D

Was meint ihr, was muss passieren, damit Louis überzeugt ist, dass er Männer nicht ganz uninteressant findet? ;)

Where is the love - [Larry-AU] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt