Where is the love - [Larry-AU]

87. For you

Die nächsten Tage sind stressig.

Mittlerweile haben wir die Vertragsunterlagen für die Wohnung bei Nick abgegeben und im Gegenzug die Schlüssel erhalten. Harry konnte ich leider nicht davon abbringen, alle Wände weiß zu lassen. Und wer hat keinen Job und darf also streichen?

Richtig, ich, Louis Tomlinson. Immerhin konnten wir uns darauf einigen, helle und nicht ganz so aufdringliche Farben zu nehmen und immer nur eine Wand eines Raumes zu streichen. Das Wohnzimmer bekommt passend zum Sofa einen hellen Grauton, das Schlafzimmer ein Mintgrün und Gemma hat sich Pastellrosa gewünscht. 

Ich habe mich einen Keks gefreut, dass Harry auch noch das fertige Ergebnis gefallen hat und ich daher nicht noch einmal irgendwo überstreichen musste. Ansonsten habe ich immer mal zwischendurch ein paar Dinge hergebracht, die wir aktuell nicht benötigen, sodass wir heute am Tag des Umzuges nicht mehr ganz so viel Kleinkram und Kartons haben und uns eher auf die großen Möbel konzentrieren können.

"Ich verstehe immer noch nicht, warum wir kein Umzugsunternehmen beauftragt haben, das hätte uns eine Menge Arbeit erspart", jammere ich, während ich mit Harry gerade Gemmas Kinderbett wieder aufbaue. "Ja, aber so sparen wir Kosten", gibt mein Freund mir wieder. "Harry...", mahne ich ihn und er verdreht die Augen. "Diese Gelddiskussion werden wir ein Leben lang haben oder?", grinse ich nun. "Wenn du ein Leben lang und für immer mit mir zusammen sein willst, dann ja."

Perplex schaue ich ihn an, genau so wie er mich. Ein Leben lang. Das hört sich so... lang an. So ewig. Er will etwas erwidern, doch in diesem Moment wird die Tür aufgerissen. "Hey Jungs, wie weit seid ihr? Die nächste Ladung Möbel ist da", informiert Zayn uns. "Wir sind soweit fertig hier, kommen sofort", antworte ich ihm lächelnd. Er nickt und verlässt wieder Gemmas neues Kinderzimmer.

"Dir ist aber schon klar, dass wir hier noch nicht fertig sind oder?", lacht Harry und schaut sich um. "Ja, aber Hauptsache das Bett steht erstmal, den Rest können wir später machen." Ich erhebe mich vom Fußboden, steige über die Schrauben, die dort liegen und drücke Harry dann einen Kuss auf den Mund. "Jetzt komm, lassen wir die Jungs nicht warten."

Unten sind bereits Liam und Zayn dabei, den Inhalt des Kleintransporters auszuräumen, während Niall und mein Dad noch in meiner alten Wohnung sein müssten, um dort die letzten Kartons abzuholen. "Hat das eigentlich irgendwann ein Ende? So groß waren eure Wohnungen doch gar nicht", beschwert sich Liam. "Also Niall hat mir eben geschrieben, dass Louis' Wohnung fertig ist und sie sich jetzt auf den Weg hierher machen. Und das hier war die letzte Fuhre aus Harrys Wohnung, also damit sind wir durch", erklärt Zayn. "Ja, fehlt nur noch das Zusammenbauen", grinse ich, schnappe einen Karton und husche schnell wieder rein.

Auf dem Karton ist das Kästchen bei 'Schlafzimmer' angekreuzt, also bringe ich den Karton in eben diesen Raum. "Habe ich euch eben irgendwie gestört?", Ich zucke zusammen, als Zayns Stimme plötzlich hinter mir erklingt. "Was? Nein, alles gut.", sage ich ihm. "Sicher? Sah irgendwie nicht so aus", gibt er zu bedenken. 

Ich seufze und fahre mit meinen Fingern durch meine Haare. "Ach, eigentlich hatten wir eine ganz normale Unterhaltung. Dann fielen aber so Worte wie 'ein Leben lang' und 'für immer'. Das war irgendwie komisch."

"Achso. Verstehe. Aber ist doch ganz normal, dass es für dich erstmal merkwürdig anhört. Du warst gefühlt seit Jahrhunderten nicht mehr in einer Beziehung." 

"Schon, aber das ist es noch nicht einmal. Viel mehr macht mir Angst, dass mir dieser Gedanke sogar gefällt. Ich kann mir tatsächlich vorstellen, mit ihm alt zu werden, obwohl wir erst so kurz zusammen sind. Und ich habe keine Ahnung, warum mein Herz, mein Hirn oder was auch immer für diesen Gedanken verantwortlich ist, so schnell in diese Richtung denkt. Ich will nicht enttäuscht werden und ich will Harry nicht enttäuschen", spreche ich direkt meine Gedanken aus. Das wurde mir schließlich auf Kur immer wieder erklärt, wie wichtig es ist, seine Gefühlswelt zu kommunizieren, auf welche Art auch immer.