"Bist du dir sicher, dass ich dich alleine lassen kann?", fragt Harry mich zum wiederholten Male. Es ist Sonntagabend und er muss Gemma von ihren Großeltern abholen, da morgen der Kindergarten wieder beginnt. "Ja, keine Sorge. Ich werde schon klar kommen."
"Wenn was ist, ruf bitte Zayn oder mich an, ja?"
"Harryyyyy, es ist niemand gestorben."
"Ne, aber auferstanden", lächelt er mich mit schiefgelegtem Kopf an. Ich bin froh darüber, dass er trotz meiner Stimmung noch Scherze macht. "Jetzt verschwinde, Gemma wartet."
"Bin ja schon weg", grinst er. Einen Moment sieht er mich einfach nur an, bevor er den Abstand zwischen uns überwindet und seinen Mund auf meinen drückt. Als wir uns lösen, bleibt Harry dicht vor mir und als er spricht, streifen seine Lippen meine. "Ich liebe dich."
"Ich liebe dich auch, Harry."
Harry lächelt, lässt mich los und schlüpft in seinen Mantel und seine abgetragenen Boots, ehe er auch schon aus der Wohnungstür verschwindet. Seufzend kicke ich sie zu, tapse barfuß ins Wohnzimmer und lasse mich aufs Sofa fallen.
Meine Mutter lebt. Holy shit...
Es ist schon fast bewundernswert, wie so eine Lebenslüge 27 Jahre geheim bleiben konnte. Wussten eigentlich meine Großeltern davon? Mit Sicherheit, nur leider sind sie auch schon vor vielen Jahren verstorben, fragen kann ich sie also nicht mehr.
Will ich meine Erzeugerin überhaupt kennen lernen? Sie war eine Säuferin. Während der Schwangerschaft hat sie gebechert, mein Leben war ihr dabei scheißegal. Sie wollte, dass ich denke, sie sei tot. Nein, ich denke, ich will sie nicht kennen lernen.
Fuck, kaum ist Harry weg, habe ich keine Ablenkung mehr! Ich muss hier raus.
Fest entschlossen laufe ich ins Schlafzimmer, um mir ein paar andere Klamotten anzuziehen. Portemonnaie, Handy und Schlüssel stopfe ich in Hosen- und Jackentasche, während ich die Haustür hinter mir zuziehe. Die Nachbarin die mir lächelnd entgegenkommt, beachte ich nicht, sondern gehe einfach stumm und grimmig die Treppen hinunter.
Draußen stoppe ich kurz, als ich bemerke, dass es schneit. In meinem Kopf erscheinen mir die Bilder vom letzten Schnee, wie ich mit Gemma und Harry im Park war, wir Schneeengel gemacht haben, einen Schneemann gebaut haben und ich Harry geküsst habe. Ich muss grinsen bei dieser Erinnerung. Wer hätte gedacht, dass wir jetzt so glücklich zusammen sind?
Doch schnell legt sich über meine Gedanken ein grauer Schleier, als ich wieder an meine Erzeugerin denke. Ich schüttle kurz meinen Kopf, setze dann einfach einen Schritt vor den anderen, nicht wissend wohin ich gehen soll.
Mein Weg führt mich über die dunkle Nebenstraße, in der ich wohne und welche zur Fußgängerzone führt. Es ist nur wenig los, kein Wunder für einen Sonntag. Lediglich ein paar Restaurants haben geöffnet und ehe ich mich versehe, stehe ich auch schon vor Zayns Bar. Mit meinen Fingern fahre ich einmal durch meine Haare, um die Schneeflocken abzuschütteln und betrete dann die Bar.
Heute sind nur wenig Gäste da, was mir nur gelegen kommt. Jedoch stocke ich, als ich Liam und Ruth am Tresen sitzen sehe und überlege einen Moment einfach wieder zu gehen. Dann fällt mir jedoch ein, dass Ruth sich an Silvester ja bei Harry und mir entschuldigt hat und nun keine Probleme mehr machen sollte, also bleibe ich.
"Louis, schön dich zu sehen. Wo ist deine zweite Hälfte?", begrüßt Zayn mich mit einem Handschlag. "Nicht hier."
"Wow okay, was ist passiert?", fragt mein bester Kumpel, da meine schlechte Laune scheinbar nicht zu übersehen ist.
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Where is the love - [Larry-AU]
FanfictionFremde würden sagen, Louis ist ein unangenehmer Zeitgenosse und man solle ihm lieber aus dem Weg gehen. Mit seinen 26 Jahren trinkt, raucht und flucht er gerne, zudem darf fast jedes Wochenende eine andere Frau sein Schlafzimmer kennen lernen. Er le...