Ihr seid so Schlauiiiis xD
_____"Liam...", sagte ich lediglich. Ihn hatte ich nach seinem überstürzten Aufbruch nun wirklich nicht erwartet.
"Hi Louis, darf ich reinkommen?" Er wirkte etwas eingeschüchtert und sein Lächeln wirkte sehr vorsichtig. "Natürlich." Ich nickte und hielt ihm die Tür auf, damit er in meine Wohnung kommen konnte.
"Wow, wurdest du ausgeraubt? So ordentlich habe ich das hier ja noch nie gesehen.", sprach er, während wir gemeinsam in die Küche gingen. "Äh nein, ich... ist auch egal. Kaffee?" - "Danke, gerne." Ich nahm eine Tasse aus dem Schrank, stellte sie unter die Maschine und drückte auf den Start-Knopf. Währenddessen kippte ich mir selbst Wasser in ein Glas. "Nimmst du keinen Kaffee?" - "Nein, der Doktor meinte, ich solle so weit es ging, auf Koffein in den kommenden Tagen verzichten." - "Oh okay."
Liam mit seinem Kaffee und ich mit meinem Wasser vor der Nase saßen wir nun an meinem Esstisch. Ihn schien etwas zu bedrücken und natürlich erwartete ich auch eine Erklärung für sein Verhalten. Hoffentlich war es nicht wirklich schlimm für ihn, dass ich nun... schwul war. Es hörte sich immer noch so merkwürdig an. Doch, dass er hergekommen war und auch einen Kaffee mit mir trank, gab mir Hoffnung.
"Louis, ich wollte mich bei dir entschuldigen, dass ich gestern einfach so abgerauscht bin." - "Was war denn der Grund dafür?", fragte ich und lehnte mich mit verschränkten Armen im Stuhl zurück.
"Nun, ich war, und ehrlich gesagt bin ich es immer noch etwas, enttäuscht. Wir sind so lange befreundet, Louis. Warum hast du mir nicht erzählt, dass du schwul bist? Plötzlich hast du einen Freund, mit dem du Weihnachten verbringst und mir erzählst du nicht mal davon. Zayn, Perrie und Niall wussten hingegen bestens Bescheid."
Okay, jetzt konnte ich verstehen, warum er so angepisst war. Für ihn muss es wirklich so ausgesehen haben, als hätte ich es ihm mit Absicht verschwiegen und nur die anderen eingeweiht.
"Liam, ich... für mich ist das selbst neu. Mir ist erst seit ein paar Wochen klar, dass ich auf Männer stehe. Und Niall und Zayn hatte ich am Freitag davon erzählt, da warst du ja nicht da. Und am darauf folgenden Tag kam ich schon ins Krankenhaus, von daher hatte ich noch nicht wirklich die Möglichkeit dir davon zu erzählen. Und außerdem... ist Harry nicht mein Freund." Überrascht hob er nun eine Augenbraue: "Nicht? Oh..."
Mit einer Hand fuhr ich mir übers Gesicht und seufzte: "Ich mag Harry... sehr sogar. Wir sind nur leider nicht zusammen. Aber ehrlich gesagt, könnte ich mir das schon vorstellen.", lächelte ich vor mich hin, während ich die Augen auf den Tisch gerichtet halte, vor mir das Gesicht des Lockenkopfes. "Wow, du bist ja wirklich in einen Mann verknallt."
Ich blinzelte einige Male und schaute dann hoch zu Liam: "Tzz, verknallt. Das hört sich an, als wäre ich 15." - "Aber wenn's doch so ist. Egal. Nun gut... du bist also wirklich schwul..." Nun lehnte auch Liam sich ihm Stuhl zurück und stieß laut die Luft aus. "Louis. Du bist einer meiner besten Freunde und das wird auch so bleiben. Aber, dass du schwul bist... das ist so krass. Ich weiß noch nicht, ob und wie ich damit umgehen kann."
Erstaunt hob ich eine Augenbraue. Merkt er nicht, dass er sich selbst widerspricht? Er will weiterhin mit mir befreundet sein, weiß aber nicht, ob er akzeptieren kann, dass ich schwul bin? Ahja. "Findest du es wirklich schwer, mich zu akzeptieren? Es wird sich doch nichts ändern oder hast du Angst, dass ich dich anmachen könnte?", fragte ich provozierend und etwas gereizt. "Was? Gütiger Himmel, nein, aber... gib mir einfach ein bisschen Zeit, okay?" Liam nahm seine Tasse, leere den Kaffee und stand dann auf, um wieder zu gehen. Ohne ein weiters Wort zu sagen, verließ er meine Wohnung und ich saß hier nun an meinem Esstisch. Wie schon im Krankenhaus rauschte er einfach ab. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn alle so reagiert hätten wie Zayn. Ich werde Liam einfach die Zeit geben, die er brauchte. Vielleicht wäre dann wirklich alles gut und er konnte es zu 100% akzeptieren. Dass er hier war und ehrlich zu mir war, gab mir jedenfalls Hoffnung. Seufzend stützte ich meinen Kopf auf einer Hand ab und starrte aus dem Fenster.
"Ist alles in Ordnung?" Harrys Stimme ließ mich hochschrecken und erstaunt sah ich ihn an. "Wie seid ihr hier reingekommen?"
"Durch die Tür?" Gemma schaute mich an, als wäre meine Frage total dämlich gewesen, was Harry leise lachen ließ: "Ich wollte gerade klingeln, als Liam die Tür aufgerissen hat, zwar kurz genickt hat, aber dennoch irritiert geschaut hat. Danach ist er wortlos gegangen. Naja und du siehst jetzt nicht gerade so aus, als hättet ihr einen netten Plausch gehabt."
"Ach, halb so wild.", winkte ich ab, um beide schließlich mit einer Umarmung zu begrüßen. Zu gerne hätte ich Harry direkt wieder geküsst, aber solange mir nicht klar war, was das zwischen uns war, wollte ich kein Risiko eingehen. Leider hatte ich dadurch das Gefühl, als würden wir bei jedem Treffen wieder von vorne anfangen.
"Was machen wir heute?", fragte ich ihn, als er gerade die Lebensmittel auf dem Esstisch auspackte. "Ich habe an Schweinemedaillons im Speckmantel gedacht. Dazu machen wir Bohnen und Süßkartoffelpommes." - "Süßkartoffelpommes?", fragte ich und hob eine Augenbraue, doch Harry sah mich nur schmunzelnd an. "Du hast noch nie Süßkartoffeln gegessen oder? Vertrau mir, es wird lecker schmecken." - "Hm, wenn du das sagst, wird es wohl so sein.", gab ich grinsend zurück. Harrys Lächeln wurde noch ein Stückchen breiter, seine Grübchen dadurch sichtbar und für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, die Welt würde stehen bleiben, als wir uns intensiv ansahen.
Aus einem Impuls heraus hob ich meine Hand und streichelte sanft mit einem Daumen seine Wange. Ein Kribbeln durchströmte meinen Körper als ich sah, dass Harry die Augen schloss und meine Berührung anscheinend genoss. Gott, wo hatte ich plötzlich meinen Mut her?
"Louiiiiis, Harryyyy, ich habe Hunger. Fangen wir bald mal an?" Och Gemma, ich mag dich ja wirklich, aber musst du immer die tollen Momente zerstören? Zu gerne hätte ich jetzt seine Lippen gespürt. Mit der flachen Hand fuhr ich über seinen Hals, seine Schulter und seinen Arm, ehe ich mich kopfschüttelnd aber grinsend abwandte, um Gemma anzuschauen. "Wir fangen jetzt an, Kleine. Hilfst du mit?" - "Nein, ihr seid die Erwachsenen, ihr müsst kochen. Ich will fernschauen, hast du einen Fernseher?"
Ich lachte kurz auf und drehte mich zu Harry: "Darf sie?" - "Wenn du eine entsprechende DVD oder so hast?" Bestimmt. Irgendwo habe ich glaube ich noch 101 Dalmatiner rumfliegen. "Okay, dann kommt mit. Ich zeig euch noch eben die Wohnung, dann kannst du fernsehen, Gemma."
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Wie der Abend bei den beiden wohl so wird? Harmlos, langweilig, aufregend, Drama? Hm...
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Where is the love - [Larry-AU]
Hayran KurguFremde würden sagen, Louis ist ein unangenehmer Zeitgenosse und man solle ihm lieber aus dem Weg gehen. Mit seinen 26 Jahren trinkt, raucht und flucht er gerne, zudem darf fast jedes Wochenende eine andere Frau sein Schlafzimmer kennen lernen. Er le...