Zwei Tage später war es dann endlich soweit, dass Zayn die Eröffnung seiner Bar feiern konnte. Natürlich hatte ich meinem besten Freund, trotz der kleinen Meinungsverschiedenheit vor zwei Tagen, bei den letzten Vorbereitungen geholfen. Allerdings nur unter der Bedingung, dass er das Thema ruhen lasse und endlich seine Klappe hielt. Und zu seinem Glück hat er sich bisher auch daran gehalten. Wie gesagt - bisher. Ich kenne Zayn. Und Zayn wäre nicht Zayn, wenn da nicht noch irgendwas kommen würde, ich warte nur auf diesen Moment, bis er mich mit einem siegessicheren Grinsen ansieht und die Bombe platzen lässt. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieser Moment schneller kommt, als mir lieb ist.
Natürlich habe ich mir die 'Filmchen' nicht angeguckt, einfach weil ich Zayn diese Genugtuung nicht geben wollte. Und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, habe ich ein bisschen Angst vor der Reaktion meines Körpers, wenn ich mir einen Schwulen-Porno anschaue.
"Okay, also noch einmal zur Sicherheit. Emily übernimmt die Tische 1-8 und George übernimmt dann 9-16 und ich übernehme den Barbereich. Da heute Eröffnung ist gibt es 50% auf alle Getränke, egal ob Cocktails oder Kaffee." Zayn hatte extra für die Eröffnung die beiden eingestellt, da er nicht wollte, dass seine Freunde heute arbeiten, sondern auch den Abend genießen sollten. Ich fand es schon ein bisschen amüsant, wie nervös mein Kumpel war, so kannte man ihn gar nicht. Denn eigentlich war er die Ruhe selbst.
Als alles geklärt war, reichte er den beiden Stift und Block und sagte ihnen, dass sie noch in den Aufenthaltsraum oder hier bleiben können, bis die ersten Gäste kommen. Seufzend ließ der Schwarzhaarige sich neben mich auf einen Barhocker plumpsen. "Oh Gott, hoffentlich geht nichts schief. Ich bin so aufgeregt, Lou."
Beruhigend klopfte ich ihm auf die Schulter. "Du packst das Zayn. Du hast dir so viel Mühe gegeben und so viel Liebe hier reingesteckt. Das kann einfach nur gut laufen." Zayn hob seinen Kopf, nickte und lächelte mich an. "Danke, dass du da bist und auch immer warst. Ich weiß gar nicht, ob ich alles ohne dich gepackt hätte." - "Hey, dafür sind beste Freunde doch da oder? Komm her." Ohne auf eine Reaktion zu warten, zog ich meinen Kumpel in eine innige Umarmung.
"Wow, wo kam das denn jetzt her, Louis?", fragte er etwas belustigt, als wir wieder voneinander ließen. "Hast du auch mal verdient.", brummte ich und nahm einen großen Schluck aus meiner Bierflasche.
Und dann war es plötzlich da. Wie in einem schlechten Film verzogen sich seine Mundwinkel in Slow-Motion zu diesem siegessicheren Grinsen, an das ich vorhin noch dachte. Ich ahnte Böses. Fragend hob ich beide Augenbrauen und öffnete mein Mund ein kleines Stückchen.
"Ich habe ihn übrigens auch eingeladen." Das darf nicht wahr sein. Warum tut er mir das an, ich habe gerade wirklich das Gefühl, als wolle er unbedingt, dass ich schwul werde.
"Wen?", fragte ich so unschuldig wie möglich. Ich hatte eine klitzekleine Hoffnung, dass er doch jemand anderes meinte, als ich dachte.
"Na wen wohl. Harry natürlich. Und er hat zugesagt." Großartig. Ganz toll. Ich hatte mich wirklich auf heute gefreut, doch jetzt wurde mir schlagartig schlecht.
"Aha. Und?" Ich versuchte so gleichgültig wie möglich rüber zu kommen, was mir anscheinend missfiel, denn Zayn lachte los los.
"Ach komm. Wir wissen beide, dass er dir nicht mehr aus dem Kopf geht." Daraufhin schwieg ich. Es würde ja eh nichts bringen. Was sollte ich auch bitte sagen? Ja, du hast Recht. Ich kann an kaum noch was anderes denken, als an diese verdammten Augen. Bestimmt nicht. Und meinen Widerspruch nahm er mir eh nicht mehr ab.
"Ich geh eine rauchen.", sagte ich schnell, bevor er dieses Gespräch noch weiterführen konnte. Hinter mir hörte ich Zayn noch etwas kichern und 'du kannst auch hier bei mir rauchen', bevor ich durch die Tür nach draußen trat.
Gut eine Stunde später trudelten dann auch die ersten Gäste ein und Zayn freut sich wie ein Keks, dass es endlich losgeht. Vor mir stand mittlerweile kein Bier mehr, sondern ein Glas Whiskey. Sanfte Bassklänge ließen einen auch im Sitzen mitwippen, die Hauptbeleuchtung wurde durch bunte Neonlichter getauscht und der erste Zigarettenrauch komplettierte die Stimmung der Bar.
Nach außen wirkte ich ruhig und beobachtete Zayn beim Getränke mixen, doch innerlich tobte ein Sturm in mir. Seit mein bester Freund erwähnt hat, dass Harry heute auch kommt, ist mir übel und ich habe schwitzige Hände. Fuck! Ich muss mir wirklich eingestehen, dass er irgendetwas in mir auslöst, doch Zayn werde ich das garantiert nicht auf die Nase binden. Bei einem kurzen Blick zu ihm, sah ich, dass er mit dem Kopf schüttelte und schmunzelte.
"Was ist denn so witzig, Malik?", fragte ich ihn. "Nichts, alles gut.", erwiderte er und drehte mir dann den Rücken zu, sodass ich sein Gesicht nicht mehr erkennen konnte. Irritiert schaute ich an mir runter und musterte mich selbst. Habe ich irgendwie gekleckert oder ein Loch in meinen Klamotten? Ich kann jedoch nichts entdecken, was seine Belustigung ausgelöst haben könnte.
Ich runzelte die Stirn, ließ es dann aber auf sich beruhen und widmete mich wieder meinem Whiskey, welcher gleich leer war.
Einige Minuten später hatte Zayn sich dann aber doch wieder dazu entschieden, sich mit mir zu unterhalten. "Kommen Liam und Niall eigentlich auch noch? Habe gar nicht mit den beiden darüber gequatscht?", fragte ich ihn. "Liam leider nicht. Aber Niall müsste bald kommen, jedenfalls hatte er das so geschrieben." - "Hätte mich auch gewundert, wenn Niall sich diese Feier entgehen lassen würde.", lachte ich. "Oh ja, das stimmt." - "Hat er dir eigentlich von dieser..."
"Hey Zayn, die Fotos sind im Kasten. Hi Louis.", unterbrach mich plötzlich eine tiefe Stimme von der Seite. Ich war so überrascht, dass ich gar nichts erwidern konnte, zum Glück ergriff Zayn das Wort. "Super, ich danke dir man. Willst du was trinken? Geht aufs Haus." - "Ja klar gerne. Ich nehme aber nur eine Cola." - "Kommt sofort." Harry nickte und drehte sich dann zu mir.
"Ist neben dir noch frei? Ich kenne hier sonst niemanden." - "Klar." Ich nickte und versuchte seinem Blick irgendwie auszuweichen. Verflucht nochmal! Ich führe mich auf wie ein verdammter Trottel oder ein 16-jähriges Mädchen, dessen Schwarm gerade das erste mal mit ihr gesprochen hat. Jetzt reiß dich einmal zusammen, Louis.
Harry setzte sich auf einen Barhocker und legte die Kameratasche vorsichtig auf den Tresen.
"Du hast Fotos gemacht?", versuchte ich dann ein Gespräch zu starten. "Ja, Zayn hatte mich darum gebeten. Sie sollen auch für die Homepage sein."
"Ah cool. Darf ich mal sehen?" Für den Bruchteil einer Sekunde grinste der Lockenkopf, nahm dann aber wieder eine neutrale Miene ein. "Akku leer, sorry. Ein anderes Mal."
Ein anderes Mal? Also sehen wir uns doch noch einmal wieder. Innerlich stöhnte ich genervt auf, da sich mein Herz ziemlich darüber freute.
"Oh schade. Wo hast du Gemma gelassen?"
"Babysitter."
Hatte er nicht gesagt, dass er Gemma nicht gerne abgibt? "Babysitter also.", murmelte ich leise. Doch Harry verstand mich anscheinend und nickte, ohne seinen Blick von mir zu nehmen.
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Wie könnte der Abend wohl ausgehen? :D
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Where is the love - [Larry-AU]
Fiksi PenggemarFremde würden sagen, Louis ist ein unangenehmer Zeitgenosse und man solle ihm lieber aus dem Weg gehen. Mit seinen 26 Jahren trinkt, raucht und flucht er gerne, zudem darf fast jedes Wochenende eine andere Frau sein Schlafzimmer kennen lernen. Er le...