Es ist exakt 13 Uhr als ich am nächsten Tag die Tür zum Kindergarten öffnete, um Gemma abzuholen. Ich bin eigentlich kein großer Mensch, eher normal, aber hier drinnen fühle ich mich, wie ein Riese. Alles hatte Zwergengröße. Die Kleiderhaken waren auf Bauchnabelhöhe und wenn ich die Sitzbänke betrachte, könnte ich mich auch gleich auf den Boden setzen. Aus allen möglichen Richtungen drang Kindergeschrei, sowohl lachend als auch weinend. Wo geh ich denn jetzt am besten hin? Gibt es hier nicht sowas wie einen Empfang? Ich drehte mich einmal um die eigene Achse und entschied mich dann für den Raum, der am lautesten war.
"Guten Tag, kann ich Ihnen behilflich sein?" Ich erschrak etwas, als ich plötzlich die Frauenstimme neben mir vernahm. Mit einem Blick zu Seite konnte ich die Frau mittleren Alters erkennen, die wohl eine der Erzieherinnen sein musste. Sie hatte Ihre braunen Haare zu einem Dutt gebunden, hatte eine Brille auf der Nase und ihre Klamotten waren mit Sicherheit Bio-Ware, so wie die aussahen.
"Äh... ja. Mein Name ist Louis Tomlinson. Ich soll heute Gemma abholen." - "Ah, hallo Mr. Tomlinson. Ja, Harry hatte uns Bescheid gegeben, dass er es heute nicht schafft und Sie dafür kommen würden. Gemma wurde noch nie von jemand anderem abgeholt, er muss Ihnen sehr vertrauen. Sind Sie sein Freund?"
"Ja, das bin ich." Waren wir schon befreundet? Wir kennen uns kaum und trotzdem lässt er mich Gemma abholen und wenn die Erzieherin sagt, dass sie noch nie von jemand anderem abgeholt wurde, dann... ja was dann? War ich so vertrauenswürdig? In seinen Augen anscheinend schon, von daher habe ich auch schnell gesagt, dass wir Freunde sind, was sollte ich sonst sagen? Ne, ich bin eigentlich ein Fremder, Harry hatte mich vor ein paar Tagen besoffen in meiner eigenen Kotze auf der Straße liegend aufgegabelt? Besser nicht.
"Das finde ich wirklich toll, dass Harry jemanden gefunden hat. Harry und Gemma sind ganz tolle und liebenswürdige Menschen, denen das Schicksal bisher nicht wirklich holt war. Und mal ganz unter uns, ich kann Sie schon verstehen, Harry ist wirklich eine Augenweide. Und Liebe ist schließlich Liebe. Passen Sie gut auf die beiden auf, ich wünsche Ihnen alles Glück auf dieser Welt, ja?"
"Ähhh..." - "Ich gehe eben Gemma holen, warten Sie doch hier.", lächelte die Erzieherin mich voller Frohsinn an.
Was. war. das???
Wie geht die denn ab bitteschön? Nur weil Harry einen neuen Kumpel hat? Okay, vielleicht hat er nicht viele Freunde, schließlich arbeitet er rund um die Uhr und hat dann auch noch Gemma. Aber diese Frau hat sie doch nicht mehr alle, gleich so zu reden, als würde man heiraten. Junge, Junge.
Ohne, dass ich es wollte, hatte ich auf einmal ein Bild von Harry und mir im Kopf. Beide in einem Smoking vor einen Traualtar. Schnell schüttelte ich meinen Kopf, da mir schon wieder schlecht wurde. Was zur Hölle, dachte sich mein Gehirn dabei?!?! Mir einfach solche Bilder in den Kopf zu spielen. Unfassbar.
"Louis!", Gemma kam auf mich zugerannt, was mich direkt grinsen und in Hocke gehen ließ, damit ich sie hochheben konnte. Sie hatte eine kurze Latzhose an, unter der man eine pink-weiß geringelte Strumpfhose erkennen konnte, passend dazu natürlich ein pinkes Langarmshirt. "Na Kleine, wie geht's dir?" - "Guuuuuuut. Wir haben heute Kekse gebacken!", Gemma war ganz aus dem Häuschen und strahlte was das Zeug hielt, als sie von den Keksen erzählte. Am liebsten hätte sie sofort alle gegessen, aber Emma, eine andere Erzieherinnen, hatte es ihr verboten. "Das ist auch gut so, sonst hättest du mit Sicherheit Bauchschmerzen bekommen und das wollen wir doch nicht oder?" Gott, war das gerade meine Stimme, die da so fürsorglich sprach?
"Nein, will ich nicht haben." - "Na siehst du. Komm lass uns los." Ich streichelte ihr noch einmal über den Kopf, bevor ich sie wieder absetzte, damit sie sich anziehen konnte. Konnte sie das schon alleine? Ich habe keine Ahnung, was Kinder in diesem Alter können und was nicht. Doch zu meiner Erleichterung schaffte sie es schon.
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"Oh, hi Perrie. Ich nehme an, du möchtest auch zu deinem Göttergatten?", begrüßte ich sie grinsend, als wir gleichzeitig an der Bartür ankamen, doch als Antwort erhielt ich nur eine hochgezogene Augenbraue. Gemma hingegen wurde liebevoll von ihr mit einem Lächeln in Empfang genommen. Perrie hatte einen Korb dabei, was mich ein wenig verwunderte. "Dürfen Schwangere überhaupt noch hochheben?" - "Louis, du sagst es gerade selbst. Ich bin schwanger, nicht krank. So schwer ist das nicht."
Ich rollte mit den Augen und öffnete uns dann die Tür, damit wir endlich ins Warme konnten. Zayn schien uns gehört zu haben, denn dieser kam nun aus dem Lager nach vorne, um uns zu begrüßen. Wir zogen unsere Jacken aus und setzten uns gemeinsam an einen Tisch.
"Wollen wir wieder malen, Gemma?", fragte ich Harrys Schwester. Doch anstatt, wie erhofft, freudestrahlend zu zustimmen, zog sie eine Schnute und schüttelte den Kopf. "Ich habe Hunger, Louis."
Oh fuck! Daran habe ich ja gar nicht, ich esse einfach irgendwas, irgendwann. Manchmal reicht mir auch ein Kaffee. Oder ein Whiskey. Aber das konnte ich nun weiß Gott nicht Gemma vorsetzen. Improvisiere, Louis! Lass dir jetzt nicht anmerken, dass du daran nicht gedacht hast.
Doch zum Glück lachte Perrie kurz und rettete mich. "Dann können wir ja direkt essen. Louis hat mich darum gebeten, für uns zu kochen, Gemma. Hilfst du mir den Tisch zu decken?" Gott sei Dank. Ich schaute zu Perrie und formte mit den Lippen ein tonloses 'ich liebe dich', wofür ich auch gleich einen Stoß mit dem Ellenbogen von Zayn kassierte. "Das ist immer noch meine Freundin.", flüsterte er mir böse zu. Ich grinste ihn an und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
"Jaaaaaaa, essen.", rief Gemma, warf ihre Arme nach oben und rannte dann Perrie hinterher. Kopfschüttelnd, aber doch lächelnd schaute ich ihr hinterher. Sie kann schon wirklich niedlich sein.
"Was ist nur mit dir los, Tomlinson.", sprach Zayn plötzlich und ließ mein Lächeln gefrieren. Stimmt, er saß ja auch noch mit am Tisch, hatte ich innerhalb von 2 Sekunden irgendwie ausgeblendet. Er schaute mich durch zusammen gekniffenden Augen mit einem skeptischen Blick an. "Du benimmst dich eigenartig." - "Tue ich nicht."
"Und ob du das tust und das weißt du ganz genau. Man könnte meinen, Gemma wäre deine eigene Tochter. Da ihr aber Null Ähnlichkeit habt, schließe ich das aus. Also gebe mir bitte eine andere Erklärung."
"Ganz ehrlich, Zayn? Ich habe keine Ahnung was abgeht. Ich mag die Kleine. Wirklich. Sag du es mir." Erwartungsvoll sah ich den Schwarzhaarigen an, denn - verdammt, ja! Er hatte Recht, ich verhalte mich merkwürdig und das absolut unbewusst.
Zayn seufzte einmal und fuhr mit seinen Fingern durch seine Haare: "Ich habe eine Vermutung. Aber... ach ich weiß nicht. Du solltest es glaube ich selbst herausfinden."
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Where is the love - [Larry-AU]
FanfictionFremde würden sagen, Louis ist ein unangenehmer Zeitgenosse und man solle ihm lieber aus dem Weg gehen. Mit seinen 26 Jahren trinkt, raucht und flucht er gerne, zudem darf fast jedes Wochenende eine andere Frau sein Schlafzimmer kennen lernen. Er le...