91.1 Familiar

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4 Wochen später

"Oh Gott, mach den verfickten Wecker aus!", stöhne ich ins Kissen, als das nervtötende Gebimmel einfach nicht aufhören will. Harry gibt ein belustigtes Kichern von sich, bevor er sich über mich beugt, um an das Handy zu kommen, das auf meinem Nachtschrank liegt. Kurz wird der Ton lauter, ehe er gänzlich verstummt. "Gott sei Dank", nuschle ich wieder in die weichen Federn.

"Aufstehen, du Schlafmütze. Deine Ziehtochter hat heute Geburtstag", flüstert mir mein Freund ins Ohr, während er sanft über meinen Nacken streicht. Mein Herzschlag verschnellert sich umgehend, weil ich so wahnsinnig verliebt in diesen Mann bin. "Ich weiß, aber nur 10 Minuten", bitte ich. Harry reibt seine Wange an meiner Schulter und lässt seine Hand über meinen nackten Rücken gleiten. Noch immer auf dem Bauch liegend, drehe ich meinen Kopf ein bisschen, um Harry verstehen zu geben, mich am Hals zu küssen. Dieser lässt sich nicht zweimal bitten und drückt seine warmen Lippen auf meine Haut, während seine Hand auf meinem unteren Rücken liegt.

Seufzend strecke ich mich den Liebkosungen entgegen, als seine Küsse langsam meine Wirbelsäule hinabwandern. "Mhmm, das ist noch besser als schlafen", säusle ich genüsslich. Seine Bartstoppel kitzeln auf meiner Haut, während er einen Daumen unter den Bund meiner Boxershorts schiebt. Mein Becken hebt sich ihm wie von selbst entgegen und als er zärtlich in meinen Nacken beißt, kann ich nicht anders, als zu stöhnen. Ich spüre, wie sich seine Lippen zu seinem Grinsen verziehen, während er mir die Boxershorts hinunterschiebt und...

...mir eine Schelle auf den nackten Hintern gibt, um eine Sekunde später aufzustehen. "Was? Harry! Das kannst du nicht bringen", beschwere ich mich jammernd, während ich mich frustriert auf den Rücken drehe. "Anders bekomme ich dich ja nicht wach, Baby. Hoch jetzt mit dir", schmunzelt mein Geliebter, woraufhin ich die Bettdecke grummelnd beiseite schlage.

Nachdem ich meine Unterwäsche in eine einigermaßen bequeme Position gebracht habe, schlüpfe ich rasch in meine graue Jogginghose von gestern. Aus dem Kleiderschrank zerre ich ein sauberes Shirt, ehe ich mich zu Harry in die Küche geselle. Dieser bestückt seine gestern gebackene Torte gerade mit sechs pinken Kerzen. "Glaubst du, sie freut sich auf heute Nachmittag?", frage ich währenddessen. "Natürlich. Du weißt, wie sie Tiere liebt. Die Überraschung wird ihr gefallen."

Harry entzündet die kleinen Flammen, während ich mir die zwei bunt verpackten Geschenke schnappe und wir leise zur Tür von Gemmas Kinderzimmer laufen. Freddie schläft noch und das soll auch so lange wie möglich so bleiben. Nach meinem zustimmenden Kopfnicken, drückt Harry leise die Türklinke herunter.

Es überrascht mich nicht, dass Gemma bereits grinsend in ihrem Bett sitzt - als hätte sie nur auf uns gewartet. Ihr Bruder beginnt das Geburtstagsständchen zu singen, und weil er mir mit merkwürdigen Bestrafungen gedroht hat, stimme ich gezwungenermaßen mit ein.

"Geschenkeeeee!", ruft sie aufgeregt, nachdem die peinliche Gesangseinlage vorbei ist. "Nein, erst musst du die Kerzen auspusten", bestimmt Harry und stellt den Kuchen vorsichtig auf den quietschgelben Puppentisch, der in der Mitte des Raumes steht. Seine Schwester rappelt sich schnell auf, um sich in ihrem mit Bären verzierten Schlafanzug zu uns zu gesellen. "Eins, zwei, drei, vier, fü... ohhhhh, da ist ein Schmetterling auf dem Kuchen", staunt sie, indem sie ihren Finger genau in einen der Flügel bohrt. "Klar, für dich nur das Beste zum Geburtstag", erklärt Harry ihr, während ich mir das Grinsen verkneifen muss. "Aber jetzt musst du die Kerzen auspusten. Augen zu dabei und dann wünschst du dir was, okay?" 

Mit leuchtenden Augen nickt sie hastig und setzt sich dann auf einen der winzigen Stühle, während Harry und ich uns im Schneidersitz daneben setzen. "Auf drei", sagt ihr großer Bruder. "Eins. Zwei. Drei." Als müsste sie nicht sechs sondern sechzig Kerzen auspusten, holt sie tief Luft und pustet dann eine Flamme nach der anderen aus. Als auch die Letzte erloschen ist, beginnen Harry und ich zu klatschen, woraufhin sich auch gleich mit einstimmt. "Ich habe mir gewünscht, dass..."

Where is the love - [Larry-AU] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt