Will mich mein Leben eigentlich komplett verarschen?
Erst meine Mutter und jetzt behauptet die Frau vor mir, sie wäre schwanger von mir. Ich fühle mich wie in einer schlechten Szene einer Seifenoper, wo solche Dinge ständig passieren.
Aber ich? Das passiert doch gerade nicht wirklich oder? Ja, ich erinnere mich etwas an sie, mir kam sie direkt bekannt vor, aber... ach, fuck! "Verarsch mich nicht. Ich bin nicht der Vater.", weise ich die Anschuldigung von mir. Mein Blick, welcher auf die Frau fixiert war, schießt zu Harry. Mit weit aufgerissenen Augen sitzt er dort völlig regungslos und schaut sie an, als wäre sie ein Geist.
"Doch, du bist der einzige Mann, mit dem ich geschlafen habe. Wir waren letztens in der Bar und waren beide ziemlich betrunken. Wir waren... auf den Toiletten des Clubs zugange. Ich... anscheinend haben wir kein Kondom benutzt." - "Ich habe immer ein Kondom benutzt.", funkel ich sie an, doch sie zuckt mit den Schultern. "Anscheinend nicht."
Mit einem kräftigen Ruck springt Harry vom Barhocker, so dass dieser nach hinten umfällt. "Ich brauche frische Luft.", murmelt er und schnappt sich seine Jacke. Mein Herz setzt aus. Dieses Mal bin ich derjenige, der die Augen weit aufreißt. "Harry!" Ich will ihm hinterher, doch sein Kopfschütteln lässt mich erstarren.
NEIN!
Er will doch nicht gehen oder?
Verlässt er mich gerade?
Auf einmal steht diese Frau dort und sagt, sie sei schwanger von mir. Harry springt auf und verlässt die Bar. Ich kann gerade keinen klaren Gedanken fassen, mein Kopf ist eine Achterbahn. Wenn sie die Wahrheit sagt, dann... Oh Gott... dann werde ich Vater. Ich will das nicht. Bitte, bitte, bitte lass die Beziehung mit Harry nicht schon vorbei sein, bevor sie überhaupt so richtig angefangen hat. Fuck! Wenn das ein Traum ist, lass mich bitte jetzt aufwachen.
Mein Blick wandert zurück zur Blondine, die noch immer wie angewurzelt und etwas verloren mitten im Raum steht. Ich schließe die Augen und atme durch. Okay, wenn es wirklich stimmt, was sie da sagt, dann muss ich mich jetzt zusammenreißen. Scheiße, ich wollte nie Kinder! Ich mag keine Kinder, Gemma ist eine Ausnahme. Ich öffne meine Lider wieder und sehe sie an.
"Okay... okay, verrätst du mir erstmal deinen Namen bitte. Es tut mir leid, aber ich..." - "Briana. Ich heiße Briana." Briana. Ich durchsuche sämtliche Schubladen in meinem Hirn, doch fündig werde ich nicht. Wahrscheinlich habe ich damals schon gar nicht erst nach ihrem Namen gefragt.
"Also gut Briana. Und du bist dir sicher, dass ich der Vater sein soll?" Sie verdreht die Augen. Sie verdreht tatsächlich die Augen! "Ja, bin ich. Aber es ist okay, wenn du mir nicht glaubst. Du wirst keine Verantwortung tragen müssen. Ich wollte nie ein Kind, ich habe bereits einen Termin für die Abtreibung. Meine Freundin hat mich nur hergeschleppt, weil sie meinte, du hättest ein Recht darauf, es zu erfahren."
Erschrocken reiße ich die Augen auf. "Du willst es abtreiben? Bist du verrückt? Du trägst ein Kind in dir!" - "Nein, aber ich wollte nie das sowas passiert. Und dann habe ich einmal einen One-Night-Stand und ich werde schwanger. Ein Kind passt einfach nicht in meine Lebensplanung. Ich habe es mir ein paar Wochen überlegt und den Termin soweit wie möglich nach hinten gelegt. Doch auch jetzt habe ich immer noch keinerlei Muttergefühle oder so, ich will das Kind nicht."
Fuck, das ist heftig!
"Wie weit bist du?" - "10. Woche." Zehn Wochen. Vor zehn Wochen habe ich anscheinend diesen gravierenden Fehler gemacht und kein Gummi benutzt. Das muss kurz bevor ich Harry kennen gelernt habe, gewesen sein. Fuck! Das ist mir noch nie passiert und dann gleich sowas?
"Und du willst wirklich abtreiben? Du bringst das Kind um.", werfe ich ihr vor. Ich muss an meine Mutter denken. Ist Briana genau so? Würde sie auch in der Schwangerschaft weiter feiern gehen und trinken? Nein, sie sieht nicht so aus. Sie wirkt eher, als würde sie das Kind aus Business-Gründen nicht wollen. Aber Scheiße! Das ist Mord! Sie kann doch kein Kind umbringen. Das Kind bekommt niemals im Leben die Chance seine Eltern kennen zu lernen. Auch wenn ich nie Kinder wollte, kann ich es doch nicht zulassen, dass sie es umbringt oder? Verdammt, ich bin gerade sowas von überfordert.
"Aber wenn ich es doch nicht will? Ich habe wirklich versucht, mich darauf zu freuen, aber keine Chance. Ich will es mir auch nicht selbst aufzwingen, nur um ein guter Mensch zu sein. Ich bin nicht bereit dazu. Am Ende ist es das Beste für sie oder ihn. Sowohl das Kind als auch ich wären unglücklich.", sagt sie und guckt mich ziemlich verständnislos an.
"Nein, das kannst du nicht machen. Dann nehme ich das Kind.", die Wörter sprudeln aus mir heraus, ehe ich realisiere, was ich da überhaupt von mir gebe.
"DU willst das Kind haben?", haucht sie fassungslos. Ich habe keine Ahnung, wie das funktionieren soll. Ich und ein Kind. Soll ich meine Aussage wieder zurücknehmen? Scheiße! Was soll ich nur tun? Wird Harry mich unterstützen? Oder hat er mich gerade schon verlassen? Oder verlässt er mich, wenn erfährt, dass ich es zu mir nehme. Denkt er vielleicht sogar, dass ich ihn betrogen habe und sie ganz frisch schwanger ist? Oh Gott, ich will gar nicht daran denken... Das ist gerade so viel auf einmal.
"Du kannst nicht abtreiben. Das wäre Mord, das kannst du nicht bringen. Wenn du mir versicherst, dass es mein Kind ist, nehme ich es. Aber... bitte nimm mir das nicht übel Briana, aber ich brauche auch eine richtige Absicherung. Ich will einen Vaterschaftstest." - "Ich..." Sie bricht ab, eine Träne rollt über ihre Wange. Sie hat also doch Gefühle. "Ja... Ja, den Vaterschaftstest können wir machen. Es gibt eine neue DNA-Analyse mit der der Test auch schon vor der Geburt möglich ist. Aber... bist du dir sicher? Wenn du es dir in zwei Wochen anders überlegst, stehe ich dumm da. Ich wäre dann über die 12. Schwangerschaftswoche und eine Abtreibung ist dann nämlich nicht mehr erlaubt."
"Nein, ich bin mir sicher." Bin ich das wirklich? Wenn Harry mich vor die Wahl stellt, werden wir die Beziehung beenden müssen. Aber ist er wirklich so drauf? Ich habe ihn auch mit Gemma akzeptiert. Ach, ich weiß es einfach nicht. Aber doch, ich bin mir sicher: das Kind soll leben. Ich habe ja noch ein bisschen Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen. Es wird schließlich erst im Sommer kommen.... Ich komm nicht klar.... ICH und ein Kind. Holy shit...
"Okay, also... wow... mit so einem Ausgang des Gesprächs habe ich nicht gerechnet.", sagt sie ehrlich und lächelt mich das erste Mal an diesem Tag an. Ich kann es nicht erwidern, ich muss erstmal klar kommen. Scheiße, ich bekomme ein Kind! Ich hole tief Luft und schaue wieder zu ihr. "Gut... also... wir sollten Handynummern austauschen." Das taten wir auch und ein paar Minuten später, verabschiedete sie sich schließlich. Ich brachte sie noch nach draußen und als sie sich umdrehte und wegging, sah ich, dass Harry nicht gegangen war, sondern auf der Fensterbank der Bar saß, ein Bein an die Brust gezogen und nachdenklich in die Ferne starrend.
Ich schlucke, gehe die paar Schritte auf ihn zu und setze mich mit gewissem Abstand ebenfalls. Ich wage es nicht, ihn anzusehen, aus Angst vor dem was seine Augen mir zeigen könnten. Stattdessen halte ich meinen Blick auf meine baumelnden Beine.
"Wie weit ist sie?", startet er stattdessen das Gespräch mit einem Ton, von dem ich nicht weiß, was ich von ihm halten soll. Jetzt schnellt mein Kopf doch in seine Richtung. "10. Woche. Ich habe dich nicht betrogen, falls du das denkst.", sage ich ruhig. Jetzt bloß keinen Streit provozieren.
"Habt ihr nicht verhütet?", höre ich ihn fragen. Er klingt nicht vorwurfsvoll, nur neugierig. "Ich war betrunken, sie war betrunken. Ich kann mich nicht daran erinnern. Eigentlich habe ich immer ein Kondom benutzt. Bei diesem einen Mal anscheinend nicht.", gebe ich ehrlich zu und senke den Blick wieder auf die Pflastersteine. Wie dumm muss man sein, bei einem One-Night-Stand nicht zu verhüten. Ich muss sternhagelvoll gewesen sein.
Ich finde es furchtbar, wenn er so ist wie jetzt. Keine wirkliche Reaktion und Emotion kann ich ihm entlocken. Aber ich muss wissen, wie es weitergeht. "Sie will das Kind nicht. Sie will abtreiben." - "Was?!" Jetzt klingt er doch entsetzt und empört. Ich traue mich gar nicht so richtig, den nächsten Satz zu sagen. Aber er muss es wissen.
"Ich werde das Kind nehmen und aufziehen."
____
Wie werden die beiden reagieren? Schafft ihre Beziehung das? Wird Harry zu Louis stehen? Und wie verkraftet Louis das Ganze, immerhin hat er die letzten Wochen schon eine ganze Menge durchgemacht...
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Where is the love - [Larry-AU]
FanficFremde würden sagen, Louis ist ein unangenehmer Zeitgenosse und man solle ihm lieber aus dem Weg gehen. Mit seinen 26 Jahren trinkt, raucht und flucht er gerne, zudem darf fast jedes Wochenende eine andere Frau sein Schlafzimmer kennen lernen. Er le...