64. Back to you

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Happy Valentine's Day! <3

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Seine Frage bestätigt meine Vermutung. "Versprichst du mir, dass du mich nicht anlügst?" Es verletzt mich, dass er denkt, ich würde ihn anlügen. Allerdings kann ich es schon nachvollziehen, immerhin dachte er 10 Tage, ich habe ihm die ganzen Wochen nur etwas vorgespielt und mir nun wieder eine Frau geschnappt. "Harry, ich verspreche dir, dass ich die Wahrheit sage. Ich liebe dich, du bist mir das Wichtigste. Nie würde ich auf die Idee kommen, mir jemand anderes zu suchen."

Er zögert kurz, nickt dann aber. "Okay.", sagt er leise. Okay? Was okay? Was soll das heißen? Haben wir alles geklärt? Ist alles wieder gut zwischen uns? Okay, dass wir darüber gesprochen haben, aber die Trennung bleibt trotzdem bestehen? Ahhhh! Fuck, ich kenne solche Situationen nicht. 

"Es tut mir wirklich leid, Harry. Bitte verzeih mir.", wiederhole ich mich daher flüsternd und sehe ihn flehend an, was Harry seufzen lässt. "Mir tut es auch leid, Louis. Ich hätte dir das mit deiner Mutter nicht so den Kopf knallen sollen." - "Nein, das ist okay. Ich denke sogar, dass es gut war. Ich glaube, ich brauchte diese Arschtritte von dir und Zayn Mal."

Endlich! Endlich zuckt an diesem Abend ein Mundwinkel von ihm nach oben und die Schmetterlinge ihn mir erwachen langsam wieder. "Von Zayn?", fragt er. "Oh, du glaubst gar nicht, was ich mir von dem anhören durfte, nachdem ich ihm berichtet habe, was ich getan habe. Der hat mich sowas von zur Schnecke gemacht." Und jetzt lacht Harry sogar leicht, was mich augenblicklich glücklicher werden ließ. Seine bedrückte Miene war ja kaum noch auszuhalten. Harry sieht mich kurz an, dann funkelt ein Lächeln in seinen Augen auf, welches auch seine Lippen erreicht. Er beugt sich ein Stück vor und greift über den Tisch nach meinen Händen. Als wäre es das Natürlichste auf Welt, verflechten sich meine Finger sofort mit seinen, während meine Haut unglaublich kribbelt, dort wo Harry mich berührt. Eine Welle der Erleichterung durchströmt meinen Körper, ich habe ihn so vermisst.

"Louis...", haucht Harry. Mir kriecht ein Schauer über den Rücken, als seine Stimme endlich nicht mehr so emotionslos ist und meinen Namen ausspricht, als wäre er goldwert. "Ich liebe dich.", fügt er flüsternd bei. Und damit ist es bei mir vorbei. Der Kontakt unserer Hände reicht mir nicht. Ich schiebe den Stuhl zurück, gehe um den Tisch herum und noch bevor ich mich auf seinen Schoß setzen kann, öffnet Harry bereits seine Arme.

Fest drückt er mich an sich und ich kann nicht anders, als erleichtert zu seufzen. Endlich habe ich ihn wieder. Die ganze Anspannung fällt von mir ab und als ich spüre, dass ich den Tränen nahe bin, schließe ich die Augen und lege meinen Kopf in seine Halsbeuge. Harrys Kopf ruht auf meiner Schulter, während sich sein Griff kein bisschen lockert. "Ich habe dich so vermisst.", murmelt Harry in meine Haare. "Ich dich auch, Harry.", nuschle ich.

Eine ganze Weile sitzen wir so und halten einander fest, bis Harry sich vorsichtig löst. Lächelnd hebe ich auch meinen Kopf, doch meine Miene gefriert, als ich Harrys besorgten Ausdruck sehe. "Was ist?", wage ich vorsichtig zu fragen.

"Wir...", Harry räuspert sich und holt tief Luft. "Wir müssen noch unser Gespräch zu Ende führen vom vorletzten Sonntag. Denn soweit ich mich erinnere, hast du noch eine Bedingung für die Fortführung unserer Beziehung.", spricht er zögerlich. Macht er sich wirklich Sorgen über meine Bedingung? Hat er wirklich Angst, die Bedingung wäre so schlimm?

"Du hattest auch noch eine Zweite, Harry. Mir ist egal, was es ist. Ich mach alles, solange wir zusammen bleiben können.", plappere ich schnell und nehme seine Hände in meine. "Das sagst du so einfach. Du weißt doch noch gar nicht, was ich mir wünsche. Vielleicht will ich ja, dass du den Kontakt zu Zayn abbrichst.", grinst er mich an. "Das würdest du aber nie von mir verlangen. Außerdem wissen wir beide, dass es dafür auch keinen Grund gibt.", antworte ich ihm ebenfalls grinsend. Er lacht leise und streicht mit seinen Daumen über meinen Handrücken. 

Sein leichtes Zittern und seine Augen verraten mir, dass er nervös ist. Wovor hat er Angst? Was war bitte seine zweite Bedingung? Sein Gesichtsausdruck wird wieder ernster und unsicher schaut er mich an. "Wurde schon der Vaterschaftstest gemacht?", fragt er vorsichtig. Mit dieser Frage habe ich zwar jetzt nicht gerechnet, dennoch nicke ich. "Ja, ich... ich bin wirklich der Vater.", gebe ich zu. Harry lächelt und streicht mir über die Wange. "Herzlichen Glückwunsch, du wirst Vater...", haucht er und schluckt. Ich erwidere nichts, sondern warte, dass er weiter spricht. "Louis, ich... ich liebe dich. Ich weiß, wir sind noch nicht lange zusammen und unter normalen Umständen, würde ich dieses Thema noch längst nicht ansprechen. Aber... wir haben hier nun mal keine normalen Umstände.", fängt er an.

Was hat er vor?

"Wenn ich an deiner Seite bleiben darf, würden wir eine Familie sein. Mit Gemma und deinem Kind. Und damit das auch funktioniert, würde ich mir wünschen, dass wir zusammenziehen. Dass wir uns eine neue Wohnung suchen. Sowohl deine als auch meine Wohnung ist zu klein für vier Personen. Es muss nicht morgen oder nächste Woche sein, aber spätestens zur Geburt...", sagt er leise und macht mich damit sprachlos. Zusammenziehen? Harry jeden Tag bei mir? Jede Nacht mit ihm einschlafen? Oh Gott, das wäre toll!

Harry scheint meine Sprachlosigkeit falsch zu verstehen und seufzt. "Ich weiß, es ist früh, tut mir leid. Aber ich dachte...", weiter kommt er nicht, denn ich lege ihm einen Finger auf die Lippen. "Natürlich möchte ich mit dir zusammenziehen.", hauche ich und sehe direkt die Erleichterung in seinen Augen. Seine angespannten Schultern fallen und seine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln. Bei seinem liebevollen Blick und den entstandenen Grübchen möchte ich am liebsten sofort anfangen, nach einer Wohnung zu suchen. Und ihn küssen. Aber ich weiß nicht, ob schon der richtige Zeitpunkt gekommen ist, ihm endlich wieder meine Lippen aufzudrücken.

Meine Güte, ich werde mit jemandem zusammenziehen! Mit der Person, die ich so sehr liebe! Meine Gedanken sind schon wieder ganz wirr, dass ich kurzzeitig vergessen habe, dass ich ja auch noch eine Bedingung habe. Erst als Harry wieder das Wort erhebt, denke ich daran: "Was... was ist deine Bedingung?", fragt er vorsichtig.

Ich werde nicht um den heißen Brei herumreden, sondern einfach sagen, was ich denke. "Ich möchte, dass du aufhörst, in der Bäckerei zu arbeiten. Ein Job reicht.", sage ich direkt. Harrys Augen werden groß. "Louis...das... das geht nicht. Nein...Das... das Geld wird vorne und hinten nicht reichen.", stottert er rum, doch ich schüttel den Kopf. "Ich will auch noch was von dir haben, wenn du aber zwei Jobs hast und wir zwei Kinder haben, wird das schwierig. Außerdem sagtest du selbst, dass wir dann eine Familie sind. Ich habe genug Geld für uns vier, Harry."

Harrys Griff um meine Hände verstärkt sich und abwechselnd huscht sein Blick von einem meiner Augen zum anderen. "Aber..." - "Harry! Es ist meine einzige Bedingung.", sage ich ruhig aber mit fester Stimme, damit ihm klar wird, wie ernst es mir ist. Obgleich ich selbst ganz genau weiß, dass ich ihm wahrscheinlich trotzdem nicht widerstehen könnte, wenn er meinem Wunsch nicht nachkommt.

Er schließt die Augen und atmet durch. Ich kenne ihn schon so gut, um genau zu wissen, dass es ihm schwer fällt, von anderen Hilfe anzunehmen. In diesem Fall wäre es die finanzielle Hilfe von mir.

"Gut... sobald wir zusammen gezogen sind, werde ich dort kündigen. Deal?", spricht er und bringt mich damit zum Grinsen. "Deal."

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Reunion! <3

Ich gebe zu, dass Kapitel 63 & 64 eigentlich nur eines war. Aber ich fand das hier so schön, dass es einfach am Valentinstag veröffentlicht werden musste und ich es daher geteilt habe. Die Idee hatte ich auch erst gestern. Sorry fürs Ärgern :D

Where is the love - [Larry-AU] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt