91. Only angel

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Drei Monate später // Epilog

In dem zimmerhohen Spiegel, der an der Wand des Schlafzimmers unserer Wohnung hängt, betrachte ich den halbnackten Mann mir gegenüber. Mit dem Zeigefinger fahre ich über den breiten Streifen auf meinem Oberschenkel. Die für immer bleibende Narbe wird mich auf ewig daran erinnern, was Alkohol mit einem anstellen kann. Ich habe gerade noch rechtzeitig den Sprung geschafft, bevor ich in die Abhängigkeit rutschen konnte. Doch nicht alle haben dieses Glück und diese Kraft, wie zum Beispiel meine Mutter damals. Auch wenn ich immer wieder über meinen Schatten springen und ihr verzeihen wollte, irgendetwas hat mich abgehalten. Auch ein weiteres Treffen hat nichts gebracht. Denn auch wenn ich mich angestrengt habe, ging sie mir einfach nur gegen den Strich.

"Was machst du da?", fragt Harry leise, der mit einem Handtuch um die Hüfte ins Zimmer kommt und sich hinter mich stellt. Im Spiegel erkenne ich, wie aus seinen nassen Haaren ein Wassertropfen auf seine Brust fällt. Gebannt verfolge ich ihn, wie er sich seinen Weg über Harrys trainierten Bauch sucht. Auch jetzt noch, nach 8 Monaten Beziehung, begehre ich diesen Mann so sehr, wie noch nie ein Person zuvor. Vor einigen Tagen hatte ich sogar den Gedanken, ihm einen Heiratsantrag zu machen, doch vorerst habe ich diesen Plan wieder auf Eis gelegt. Bis heute hatten wir nie das Thema, ob Harry je heiraten möchte und außerdem sollten wir erst einmal abwarten, ob das Leben zu viert überhaupt funktioniert. 

"Lou? Alles in Ordnung?", fragt Harry erneut und blinzelnd löse ich meinen Blick von der Wasserperle, die gerade vom Handtuchsaum aufgesogen wurde. Meine Augen landen wieder auf meiner Hand, die noch immer über die Narbe fährt. "Mhm, alles in Ordnung.", murmle ich. "Schatz, du bist wunderschön.", haucht Harry mir von hinten ins Ohr und legt dabei seinen Arm um meine Taille und seine Hand auf meinen Bauch. Er weiß, wie sehr mich dieses hässliche Ding an meinem Oberschenkel stört, doch er schafft es immer wieder, dass ich mich trotzdem gut fühle. Er gibt mir jeden Tag aufs Neue die Sicherheit, dass er mich so liebt, wie ich bin.

"Komm, lass uns schlafen, es ist schon mitten in der Nacht", bittet er mich und zieht mich rückwärts zum Bett. Grinsend folge ich seiner Bewegung, denn im Spiegel sieht es schon etwas merkwürdig aus. Ich mache einen Schritt, der wohl größer als Harrys war, denn ich stoße mit meinem Po gegen seine Hüfte. Überrascht gebe ich einen Laut von mir, als ich seine aktuelle Stimmung bemerke. Schmunzelnd drehe ich mich in seinem Griff und schubse ihn direkt auf die Matratze. 

Mit großen Augen und erstaunt schaut er zu mir herauf. "Unersättlich, Mr. Styles", gebe ich verführerisch von mir. Ich ziehe meine Unterlippe zwischen meine Zähne und mustere den attraktiven Körper vor mir, die Ausbeulung unter dem Handtuch ist deutlich zu erkennen. Meine Hände lege ich auf seine Knie und wandere langsam mit meinen Fingern seine Oberschenkel hinauf. Seine Muskeln spannen sich unter meiner Berührung an und seine Hüfte drückt sich hoch, bettelt um Beachtung.

Schneller als ich es vorhatte, sitze ich auf seiner Hüfte und lasse mein Becken ganz langsam kreisen. Wenn ich an die heiße Folter von vor zwei Tagen zurückdenke, erhält er heute die Revanche. Ich überwinde den Abstand zwischen uns und presse meine Lippen auf seine, während Harry meine Hüfte packt. Sofort erwidert er den Kuss innig, lässt seine Zunge mit meiner spielen und lässt in mir ein Feuer entfachen.

Mit einer Hand greife ich zum Handtuch, das Harrys Mitte umhüllt, reiße es weg und werfe es auf den Boden. Kurz beiße ich ihm noch in die Unterlippe, gehe dann zu seinem Hals über und fange an, an seiner Schwachstelle zu knabbern. Zu meiner Freude entflieht seiner Kehle ein wohliges Seufzen, während auch er selbst sich nun an meiner Hüfte reibt. "Fuck, du machst mich wahnsinnig", seufze ich in seinen Nacken, da auch mein bestes Stück bereits zu seiner vollen Größe angewachsen ist. "Das sagst gerade du", raunt Harry, als seine Hände zum Bund meiner Boxershorts wandern und diese, so weit es ihm möglich ist, runterzieht. Ohne meine Liebkosung an Hals und Schlüsselbein zu unterbrechen, erledige ich den Rest selbst. Kaum ist die Unterwäsche durchs Zimmer geflogen, greift Harry mir zwischen meine Oberschenkel und beginnt mich zärtlich zu massieren.

Where is the love - [Larry-AU] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt