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-Pennys Sicht-

Ich halte ihn im Arm und streichle beruhigend über seinen Rücken. Mit der Zeit wird er ruhiger und die Abstände, in denen er gähnt als wolle er gerade einen extra hohen Burger verschlingen, werden geringer. „Sag mal wie genau haben Riku und du sich eigentlich kennengelernt? Ihr seid ja schon ewig befreundet." Aber statt einer Antwort kippt mir ein verwuschelter Samukopf auf die Schulter, der scheinbar auch den Kampf gegen die Müdigkeit heute nicht für sich entscheiden konnte. Ich muss ein Lachen unterdrücken, um ihn nicht wieder aufzuwecken, also sitze ich nur da und grinse in mich hinein, bis auch mir irgendwann die Augen zufallen.
Als ich am Morgen aufwache, ruht Samus Kopf in meinem Schoß und mein Kopf liegt auf seinem Rücken. Wie konnten wir nur so schlafen, das ist doch total unbequem?! Vorsichtig buddle ich mich unter ihm hervor und schiebe sanft ein Kissen unter seinen Wuschelkopf.
Da es noch sehr früh ist, beschließe ich die Zeit zu nutzen indem ich ein schnelles Homeworkout mache. Als ich damit fertig bin, mache ich mich im Bad fertig, worüber ich vollkommen vergesse, dass Samu ja noch schläft. Vor dem Spiegel stehend fange ich an in eine Tube Gesichtscreme zu singen und tanze vor lauter guter Laune. Ich ziehe mir ein sommerliches Outfit, bestehend aus kurzer Hose, Tanktop und Sportbh, gepaart mit Sneakern an und kehre immer noch singend und tanzend in den Wohnraum zurück. Von einem Pfeifen werde ich zurück ins Hier und Jetzt gerissen und erstarre geschockt, als ich mich wieder daran erinnere, dass ich hier momentan nicht alleine bin. Wie in Zeitlupe drehe ich mich um und starre ihn peinlich berührt an. Ich fühle mich irgendwie ertappt. Samu gähnt nur und grinst mich höchst zufrieden an, was mich dazu bringt, mich nach einem Wurfobjekt in meiner Reichweite umzusehen. Leider scheint Samu mein Vorhaben vorherzusehen und schon fliegt mir ein Kissen an den Kopf. Empört schnappe ich nach Luft und feuere mit voller Kraft das Kissen zurück. Allerdings hat Samu mehr Munition, was die Kissenschlacht etwas unfair macht. Deshalb stürze ich mich kurzerhand ins Bett und führe die Schlacht aus nächster Nähe fort. Dieses Mal gewinnt Samu, denn ich liege wie der Fisch in einer Sushirolle eingerollt in die Decke und er steht in stolzer Siegerpose mit einem Fuß auf dieser Sushirolle. Gemeinheit! „Ey geh von mir runter, du Riesenschnarchratte!", protestiere ich. Samu schaut mich leicht irritiert an, bevor wir gleichzeitig einen Lachanfall bekommen, was ziemlich unpraktisch ist, weil ich durch die Decke, in die ich eingerollt bin, nur schwer atmen kann. „Hey, musst du nicht gleich wieder Coachings machen?", weise ich Samu lachend auf seinen Job hin und mache Anstalten, mich aus meiner Sushirolle zu befreien, was allerdings erfolglos ist und aussieht wie eine Robbe mit Schüttelfrost. Samu zieht eine Grimasse und nickt. „Das hat Spaß gemacht", lächelt er und will zur Tür rausgehen, als ich ihm vorwurfsvoll nachrufe: „Und wer befreit mich jetzt aus der blöden Decke?!" Samu zwinkert und verlässt den Raum. Das schreit nach Rache!

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