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-Pennys Sicht-

Der nächste Tag hat angefangen. Sam und ich nutzen die wunderschöne Umgebung und den schönen Sportplatz, um ein Workout zu machen. „Wir müssen auch unbedingt mal im See schwimmen gehen", schlägt Sam vor und klingt ziemlich begeistert. Ich bin da nicht ganz so euphorisch, denn Wasser ist nicht gerade mein liebstes Element. „Ja, können wir, aber ich bin dann doch eher die „
‚Im Wasser stehen und Ball spielen'-Fraktion", grinse ich.
Der Tag geht schnell vorbei und ich genieße Finnland in vollen Zügen. Allerdings drückt die bevorstehende Probestunde mit Samu meine Stimmung etwas, denn es ist mir nach dem Vorfall immernoch total unangenehm, ihm in die Augen zu schauen. „Du schaffst das Penny, bleib cool", sage ich mir selbst und klopfe mit pochendem Herzen an die Zimmertüre. „Herein!", höre ich Samus tiefe Stimme und trete zaghaft ein. Ich überlege, ob ich mich gleich zu Beginn entschuldigen soll, aber dazu habe ich keine Zeit, denn Samu legt direkt mit dem Coaching los. Wieder will es nicht so recht klappen, was zum Teil vermutlich der angespannten Stimmung im Raum geschuldet ist. Als die Probe vorbei ist, bin ich ziemlich deprimiert. Ich atme tief durch um ein letztes Mal meine Gedanken zu sortieren, bevor ich all meinen Mut zusammennehme: „Samu, hör zu, es tut mir so unfassbar Leid", sage ich leise und starre auf den Boden. „Ich habe mich wie ein Idiot verhalten und ich will dass du weißt, dass dich zu verletzen das letzte ist was ich will. Und ich hoffe von ganzem Herzen, dass du mir verzeihen kannst." Die letzten Worte sind kaum mehr als ein Flüstern. Ich traue mich nicht ihm in die Augen zu sehen und spiele nervös mit meiner Halskette herum. Ich kann Samu schwer atmen hören, dann sagt er traurig: „Nein Penny, du hast nichts getan wofür du dich entschuldigen müsstest. Ich bin es, der sich entschuldigen muss. Ich hatte das Gefühl, da wäre etwas zwischen uns, aber offensichtlich lag ich falsch und ich habe dich bedrängt. Es tut mir unfassbar Leid und ich hoffe, dass du mir das verzeihen kannst." Während er das sagt wird seine Stimme immer monotoner und brüchiger. Es tut mir weh ihn so zu sehen, obwohl ich erleichtert bin, dass offenbar keiner dem Anderen etwas nachträgt. Ich überlege, ob ich einfach die Entschuldigung annehmen und gehen soll, entscheide mich aber dagegen. Ich will ihn nicht so verletzt zurücklassen! Ich muss ihm die Wahrheit sagen, muss ihm erklären, warum ich so krass reagiert habe!
Ich hole tief Luft. „Samu, da ist noch was, was ich gerne sagen möchte..."

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