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-Samus Sicht-

Als Penny die Badezimmertüre öffnet und mich sieht, bleibt sie wie angewurzelt stehen. „Samu, was machst du denn hier?", fragt sie mich perplex, aber ich kann ihr ansehen, dass sie sich freut mich zu sehen. „Ich habe dich vermisst", grinse ich und gehe auf sie zu. Als wir voreinander stehen beuge ich mich leicht zu ihr vor und sie streckt sich auf Zehenspitzen, damit wir uns küssen können. Um sie zu ärgern richte ich mich einen Moment bevor sich unsere Lippen treffen wieder auf. Mit großen Welpenaugen schaut sie mich an. „Ey, das ist voll gemein!", motzt sie und schiebt ihre Unterlippe zum Schmollen vor. Wenn ich sie so sehe schmilzt mein Herz nur so dahin. „Da lässt sich wohl nichts machen", bleibe ich äußerlich hart und verschränke die Arme. Ich erwarte, dass Penny weiter bettelt oder versucht an mich ranzukommen, aber stattdessen sagt sie nur „ok" und geht weg. Manno, so macht das doch garkeinen Spaß! „Ok, ok! Komm her!", rufe ich eilig und muss schmunzeln, da sie den Spieß so einfach umgedreht hat. Sie macht ein paar Schritte auf mich zu und lässt mich den Rest der Strecke zu sich kommen. „Du hast es hinbekommen, dass ich dir aus der Hand fresse, weißt du das?", lächle ich sie ein wenig verlegen an und lege meine Hände an ihre Taille. Grinsend zieht sie mich an meinem Shirt zu sich runter und endlich bekommen wir beide den Kuss, den wir eigentlich von Anfang an so gerne haben wollten. Als wir den Kuss beenden, sehe ich sie grinsend an. „Was denn? Was grinst du so?!" Mein Blick wandert zu dem großen Koffer, den ich mitgebracht habe. Meinem Blick folgend sieht nun auch Penny den Koffer und wirft mir einen fragenden Blick zu. „Rein da", grinse ich und ernte einen fassungslosen Blick. „Das meinst du nicht ernst!" „Doch, komm schon, Baby, tus für mich", raune ich mit dreckigem Tonfall. „Hahaha du bist so bescheuert!", prustet Penny los und rempelt mir in die Seite. „Was ist, willst du jetzt bei mir schlafen oder nicht?", grinse ich und augenrollend stimmt sie zu. „Aber ich schwöre dir, wenn du mich da nicht sofort wieder rauslässt, dann bekommen wir ernsten Stress!" Als sie in den Koffer kriecht kann ich mich vor Lachen kaum noch halten. Wäre es leichter gegangen? - Klar! Aber so macht es einfach viel mehr Spaß! Den Koffer hinter mir herziehend steuere ich mein Zimmer an, als ich von Mark aufgehalten werde. „Hey, Alter!" „Hey, Mr. Snuggles!", grüße ich ihn gut gelaunt zurück. „Na, wie sind die Proben gelaufen? Weinst du schon, weil du eingesehen hast, dass du keine Chance hier hast?" Mit einem breiten Grinsen versichere ich ihm: „Ach, ich hab da die ein oder andere Geheimwaffe in meiner Tasche", und lasse kurz meinen Blick zum Koffer wandern, aus dem ich unterdrücktes Lachen höre. „Ääähm also", sage ich laut, damit Mark davon nichts mitbekommt, „also, ich geh dann mal auf mein Zimmer, wird ein aufregender Tag morgen...", verabschiede ich mich und erreiche endlich mein Zimmer. Schnell schließe ich auf, trete ein und verschließe die Tür anschließend wieder, damit es keine böse Überraschung gibt. „Jetzt lass mich raus", höre ich Pennys Stimme dumpf aus dem Koffer kommen. Schmunzelnd lege ich den Koffer auf die Seite und öffne den Reisverschluss. Mit verwuschelten Haaren krabbelt Penny heraus und bleibt flach auf dem Boden liegen. „Alles klar?", frage ich lachend. „Wir machen Team Mark sowas von fertig!", schnauft sie genervt und macht immer noch keine Anstalten aufzustehen. Ich knie mich neben sie auf den Boden und drehe sie um, sodass sie mit dem Rücken auf dem Boden liegt und ich sie ansehen kann. „Du hast recht, wir machen sie fertig", flüstere ich, bevor ich beginne Küsse über ihr ganzes Gesicht zu verteilen. Mit ihren Händen fährt sie in meinen Nacken und grault mir die Haare. Genüsslich brumme ich und schließe die Augen. Als ich sie wieder öffne, sieht mich Penny lächelnd an. „Was denkst du?" „Dass ich dich liebe", sagt sie und hebt den Kopf um mich zu küssen. Ich bekomme Hühnerhaut am ganzen Körper und genieße ihre Nähe. Es tut so gut, das von ihr zu hören. Es tut so gut zu wissen, dass das was sie sagt die Wahrheit ist, denn sie ist der ernsthafteste Mensch der mir je begegnet ist. Vermutlich ist das auch der Grund, weshalb das mit uns trotz des Altersunterschiedes funktioniert: Sie ist zur einen Hälfte ein ewiges Kind, so wie ich und zur anderen Hälfte ist sie so erwachsen und stark, die erwachsener und vernünftiger zu sein scheint als die von vielen deutlich älteren Leuten.
„Wir sollten uns schlafen legen, morgen ist ein wichtiger Tag", murmle ich und ziehe sie in den Stand. Glücklich und zufrieden kuschle ich mich an sie und bin nach kurzer Zeit eingeschlafen.

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