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-Samus Sicht-

Als ich aufwache, liegt Penny dicht an mich gekuschelt neben mir und schläft noch. Da ich sie nicht aufwecken will, bleibe auch ich noch liegen. Sie siehst so süß aus, wenn sie schläft! Während ich sie so betrachte fällt mir das blaue Kühlpack auf, das hinter ihrem Kopf rumliegt. Vorsichtig fische ich es hervor und lege es auf das Nachtkästchen. Keine Ahnung wo das Zweite ist. Ich habe dieses Mal ohne irgendwelche Albträume durchgeschlafen, fühle mich aber immer noch mies. Mein ganzes Gesicht tut weh, aber wenigstens ist der blaue Fleck an meinem Unterarm ein wenig blasser geworden. Gähnend lege ich meinen Arm um Penny und schließe nochmal die Augen. Ich bin gerade wieder im Halbschlaf, als sie langsam wach wird und sich bewegt. Brummend öffnet sie die Augen einen Schlitz weit und stützt sich mit dem Ellenbogen auf. „Bist du schon wach?", fragt sie verschlafen und ich muss schmunzeln. „Mhm" „Ich will nicht aufstehen, sind denn heute Vormittag Proben?" „Nein" „Dann komm her", murmelt sie schon wieder im Halbschlaf und zieht mich an sich ran. Dieser Forderung gebe ich liebend gerne nach. Ich schlinge meine Arme um sie, sodass ihr Kopf direkt an meiner Brust liegt und mein Kopf darüber. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Haare und atme mit geschlossenen Augen ihren Duft ein. Penny hat einen Arm um mich gelegt, sodass ihre Hand auf meinem Oberarm liegt, den sie mit Fingerspitzen streichelt. Zufrieden brumme ich und streichle ihren Rücken. So zusammengekuschelt schlafen wir beide nochmal ein.
„Samu? Samu?!" Blinzelnd öffne ich die Augen. Penny sitzt bereits für den Tag angezogen neben mir im Bett und streicht mir die Haare lächelnd aus dem Gesicht. „Was ist?", frage ich mit noch ganz kratziger Stimme. „In einer Viertelstunde ist Mittagsbuffet und danach sind schon die ersten Proben." „Fuck." Schwerfällig stehe ich auf und wanke zur Tür. „Dann mach ich mich besser mal fertig, wir sehen uns dann gleich beim Essen", verabschiede ich mich lächelnd von Penny, die mir zum Abschied zuwinkt. Wieder auf meinem Zimmer steige ich erstmal unter die Dusche. Ich schlüpfe schnell in eine schwarze Jeans und ein weißes T-Shirt, darüber ziehe ich ein kariertes Hemd, damit man meinen blauen Fleck nicht sieht. Ratlos blicke ich im Spiegel in mein entstelltes Gesicht, als es an der Türe klopft. „Herein!", rufe ich. Ich höre Schritte sich dem Badezimmer nähern und als ich aus der Tür herausluke, sehe ich, dass es Sam ist. „Hey Samu!", grüßt sie mich fröhlich. Uff, ich hätte erwartet, dass sie nicht so gut auf mich zu sprechen ist, nachdem sie gestern Nacht bei der Prügelei mit dem Idioten eingreifen musste. „Hey, was gibts, Sam?", frage ich sie lächelnd. „Ja, also Penny meinte, du könntest das hier brauchen", sagt sie und zieht ein Makeupfläschchen aus der Hosentasche. Ich schaue sie ein wenig verwirrt an. „Naja, wegen deinem Gesicht...", erklärt sie verlegen grinsend. „Mein Makeup dürfte von der Farbe her besser passen, weißt du?" „Oh, danke!", sage ich fröhlich. Das ist echt richtig lieb von ihr! „Soll ichs dir drauf machen?", fragt mich Sam und dankbar stimme ich zu. Als sie ihr Werk vollendet hat, sehe ich fast wieder frisch aus! „Wow, danke", lächle ich sie an und umarme sie. „Kein Ding, bis gleich beim Essen", verabschiedet sie sich strahlend und verlässt meinen Raum. Danke Penny! Lachend schüttle ich den Kopf. Bevor ich zum Essen gehe lege ich noch Parfum auf und ziehe mir weiße Chucks an. Frisch und beschwingt mache ich mich auf den Weg zum Speisesaal und begegne unterwegs Luca. „Hey, alles wieder fit?", fragt er mich freundlich, aber ein wenig unsicher. „Ja, danke wegen Gestern...", gebe ich ein wenig beschämt zurück. Aber Luca mit seiner lässigen Art streckt mir die Faust entgegen und ich ‚schlage ein'. Uff, alles wieder gut!
Im Saal angekommen setze ich mich an einen langen Tisch, an dem bereits einige Teammitglieder sitzen. Luca nimmt den Platz neben mir. Nach und nach trudeln auch die restlichen Teammitglieder ein. Darunter auch Sam, Penny, Melli und Thomas, die auch alle noch einen Platz am Tisch finden. In einem ruhigen Moment räuspere ich mich und ergreife das Wort: „Leute, ich muss mich bei euch allen für gestern Nacht entschuldigen... ich hatte wohl einen Schluck zu viel..." Himmel ist mir das unangenehm! „Schon ok, alles gut", antwortet Elli, während nach der Reihe alle nicken. „Schon ok, ich bin dir auch dankbar, dass du mir diesen Creep vom Hals gehalten hast", grinst Penny und ich bin echt erleichtert. „Danke Leute! Ich wollte euch noch vorschlagen, dass wir morgen mal einen Gruppennachmittag im Hotel machen. Übermorgen soll gutes Wetter werden, das könnten wir nutzen um mal schwimmen zu gehen. Und den Tag drauf habe ich eine Überraschung für euch geplant", sprudelt Alles auf einmal aus mir heraus. Die Reaktionen sind geschlossen positiv, also ist das fix! Zufrieden grinse ich. Nach dem Essen gehen dann die Proben wieder los und ich bin nach der Deprimiertheit der letzten Woche wieder total motiviert.

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