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-Samus Sicht-

Ich höre wie Pennys Atmung immer gleichmäßiger und ruhiger wird. Ein wenig Schlaf wird ihr gut tun! Auch ich bin total erschöpft, aber ich nehme mir fest vor nicht einzuschlafen, da ich sie sonst nichtmehr im Auge haben kann. Ein paar Minuten später kommt Sam zu uns gelaufen. „Hey, geht..." Weiter kommt sie nicht, denn ich unterbreche sie: „Psssst, sie schläft", flüstere ich. „Oh, sorry", flüstert Sam zurück und setzt sich. „Meinst du es geht ihr wirklich gut?", fragt mich Sam und ich überlege. „Ich denke es geht ihr schlechter als sie sagt, deshalb werde ich sie auch keine Sekunde mehr aus den Augen lassen, aber das erste was sie wollte war Essen, also scheint sie außer Gefahr zu sein", schmunzle ich. Auch Sam muss grinsen. „Typisch, sie ist ein kleines verfressenes Ding", lacht sie leise und ich will ihr gerade zustimmen, als ich ein leises „Stimmt doch garnicht", höre. Penny gähnt und dreht sich auf den Bauch. Liebevoll sehe ich sie an, immer noch meinen Arm um sie gelegt. „Wie fühlst du dich?", frage ich sie sanft. „Gut genug." „Gut genug für was?" Ich sehe sie fragend an. „Für... das!", ruft sie und krabbelt blitzschnell auf meinen Rücken, wo sie sich festklammert. „Hey, wie war das mit dem Schonen?", frage ich lachend und versuche sie abzuschütteln. „Ich will ins Wasser!", quengelt sie und lässt von meinem Rücken ab. Ich seufze. Mir gefällt der Gedanke nicht sie wieder ins Wasser zu lassen, nachdem sie eben fast ertrunken wäre. Doch da hat sie sich schon aufgerappelt und steuert auf das Wasser zu. Ich stehe ebenfalls auf und gehe ihr hinterher. Als ich sehe, dass ihre Beine offensichtlich noch ziemlich schwach sind, beschleunige ich und bin direkt neben ihr. Sie ist viel zu sturköpfig und zu sehr daran gewöhnt alles selber zu regeln, als dass sie mich von sich aus um Hilfe bitten würde. Doch jetzt lehnt sie sich dankbar an mich und ich lege meinen Arm um sie, um sie zu stützen. Kurz vor dem Wasser halte ich an und drehe sie so, dass ich ihr direkt in die Augen sehen kann. „Penny, ich weiß du hast bisher immer alles alleine gemacht und musstest stark genug sein, aber das musst du jetzt nichtmehr, ok? Wenn du wirklich ins Wasser willst oder irgendwo rumlaufen, dann lass mich dir doch helfen, einverstanden?" „Aber mir gehts gut!" Ich schaue sie streng an. „Penny, ich kann deine Beine wanken sehen..." Sie seufzt, willigt dann aber ein. Gemeinsam gesellen wir uns zu den Anderen ins Wasser. Aus einer kleinen Meinungsverschiedenheit wird eine Wasserschlacht und Penny macht ausgelassen mit. Hätte ich sie nicht selber vorhin vom Seegrund auflesen müssen und sie so leblos am Strand liegen sehen, käme ich nicht auf die Idee, dass sie sehr geschwächt ist. Schmunzelnd sehe ich zu, wie mein Team gemeinsam im Wasser herumtobt. Nach einer halben Stunde beschließe ich, dass das genug für Penny war und sie sich ausruhen sollte. Also schleiche ich mich von hinten an sie an, packe sie an den Armen und hebe sie hoch. Erschrocken quietscht sie auf und zappelt wie ein Fisch, der zurück ins Wasser will. Lachend verstärke ich den Griff um zu verhindern, dass ich ihre Arme und Beine abbekomme und sie gibt auf. „Zeit für eine Pause, junge Lady", murmle ich in ihr Ohr und ein wenig wiederwillig nickt sie. „Du willst echt im Wasser bleiben, was?", lache ich und kiekse ihr mit dem Finger in die Seite, sodass sie sich in meinem Griff windet. „Mhm", stimmt sie zu und ich seufze. Na gut, dann werde ich eben dafür sorgen, dass sie sich auch im Wasser ausruht. Ich nehme sie auf den Arm, sodass ein Arm unter ihren Schultern ist und der andere an ihren Knien. Dann wate ich tiefer in den See, sodass auch Penny bis zu den Schultern mit Wasser bedeckt ist. Lächelnd legt sie die Arme um meinen Hals und sieht mir in die Augen. „Danke." Anstatt zu antworten drücke ich ihr einen Kuss auf die Stirn. Zufrieden gähnend schmiegt sie dich an mich und schaut verträumt zu mir hoch. „An was denkst du gerade?", frage ich sie leise. Sie streichelt mit einer Hand gedankenverloren über mein Schlüsselbein. „Ich denke, dass du ohne Shirt echt gut aussiehst", haucht sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Das bringt mich zum grinsen und ich drücke sie enger an mich. „Ein andermal lässt sich da sicher was machen", flüstere ich ihr mit einem dreckigen Grinsen ins Ohr. „Mhm, meinst du?", fragt Penny verstohlen und ich nicke. Bei dem Gedanken daran bekomme ich Herzklopfen und mir wird ganz warm. „Hey ihr zwei, wir wollten uns noch ein bisschen an den Strand setzen, was essen und irgendwelche simplen Spiele machen, seid ihr auch dabei?", höre ich Sam plötzlich direkt neben mir. Erschrocken zucke ich zusammen und lasse dabei Penny los, die ohne Vorwarnung komplett untertaucht. Ich fühle mich irgendwie ertappt von Sam - hat sie etwas von unserer Unterhaltung mitgehört? Ich glaube ich werde knallrot. Als Penny laut hustend und wild um sich schlagend zwischen Sam und mir wieder auftaucht, ist diese zum Glück abgelenkt und ich nutze die Zeit um auch kurz unterzutauchen und mich abzukühlen. Als ich wieder auftauche sehe ich Penny nichtmehr und bekomme schon Panik. Doch als ich mich umdrehe bekomme ich eine Ladung Wasser ins Gesicht. „Na warte, du Biest", lache ich und will mich auf Penny stürzen, die allerdings untergetaucht ist und an einer ganz anderen Stelle wieder auftaucht. Lachend jage ich sie zum Ufer, wo ich sie erwische und mit mir ins Wasser reiße. Die Wassermassen, die ich von ihr ins Gesicht geschaufelt bekomme zeigen keine Wirkung. „Ey, lass los! Das ist voll unfair!", motzt Penny spielerisch und schlägt weiter mit Armen und Beinen um sich, um mir Wasser ins Gesicht zu schaufeln. Dabei erwischt sie mich irgendwie am Schienbein, woraufhin ich von ihr ablasse und mir mit verzerrtem Gesicht ans Bein greife. „Ah!" Penny kämpft sich wieder auf die Beine und sieht mich besorgt an: „Tut mir Leid", sagt sie und ich sehe wie sehr sie versucht, ein Grinsen zu verbergen. Na warte... Ich jammere noch ein wenig mehr rum, um sie in Sicherheit zu wiegen. Dann springe ich blitzschnell auf. Penny schafft es gerade mal ein Paar Schritte von mir weg, aber mein Angriff kommt zu überraschend. Ich bekomme sie an der Hüfte zu fassen, stürze sie ins Wasser und stütze mich mit den Händen neben ihrem Kopf ab. Ich atme heftig und sehe, dass auch Penny ordentlich am Schnaufen ist. Hoffentlich war das jetzt nicht zu viel Action für sie... Ich sehe direkt in ihre Augen. Ihre wunderschönen, klaren blauen Augen. Mein Blick wandert zu ihren süßen Lippen und automatisch lecke ich mir über meine Lippen. Diese Spannung gerade zwischen uns macht mich wahnsinnig und als sie sich dann noch auf die Unterlippe beißt, halte ich es nichtmehr aus. Ich beuge mich zu ihr runter, bis unsere Gesichter nur noch millimeterweit voneinander entfernt sind. Ich will gerade die Augen schließen und meine Lippen auf ihre legen, als ich vom Strand her ein Pfeifen höre. Erschrocken blicke ich auf und merke, dass alle uns ansehen. Peinlich berührt fange ich an zu lachen und auch Penny prustet unter mir lauthals los. Ich richte mich auf und strecke Penny die Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen. Hand in Hand gesellen wir uns zu den Anderen, die uns immer noch amüsiert ansehen.

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