-133-

414 13 1
                                    

-Samus Sicht-

„Hatten Glück", entgegne ich ihr nur, da ich Nichts vorwegnehmen will. Allerdings zieht Penny die Augenbraue hoch und ich weiß genau, dass sie mir nicht glaubt. „Den Idioten haben wirs gezeigt", grinse ich meinen kleinen Bruder an, der mit mir einschlägt. Die Situation war echt gefährlich und seine Hilfe war Gold wert, aber in dem Moment war es auch einfach ein tolles Gefühl Seite an Seite mit meinem Bruder zu kämpfen... Wir beide stehen uns echt nahe und erzählen uns eigentlich so gut wie alles. Der Wagen wird langsamer und auf meinen Lippen breitet sich ein lächeln aus, als ich das große Ferienhaus sehe, das wir über Silvester gemietet haben. „Nä, das glaub ich jetzt nicht!", ruft Penny und sieht gebannt aus dem Fenster. Zufrieden grinse ich in mich hinein. Ich habe gehofft, dass meine Kleine so reagieren wird. „Alle Mann aussteigen!", ruft Sami und springt als erster aus dem Van. Als auch ich draußen bin, sehe ich mich zufrieden um und setze mir die Sonnenbrille auf. Ouh ja, hier kann man es an Silvester allemal krachen lassen! Dann sehe ich in einiger Entfernung ein weiteres Auto parken und mache in froher Erwartung ein paar Schritte darauf zu. „Samu, altes Haus!", begrüßt mich mein langjähriger Freund und rennt auf mich zu. „Niko, du Sack!", grinse ich und wir rennen aufeinander zu, um uns schließlich in die Arme zu fallen. Ich habe ihn seit locker einem Dreivierteljahr nichtmehr gesehen, als ich bei seiner Siegesfeier nach dem gewonnenen Rennen dabei war, obwohl er echt mein Chaoskumpel ist. „Hey Anne!", begrüße ich lächelnd seine Freundin, die auf uns zugelaufen kommt. „Wir haben noch jemanden mitgebracht, Kumpel", grinst Niko und winkt in Richtung Auto, wo auch gleich Maja und Niila rausgesprungen kommen. „Leute, hey!" Wir fallen uns in die Arme und lassen uns garnicht mehr los. „Niko, Maja, Anne, Nila!", begrüßt Riku die vier herzlich und kommt mit den anderen zehn zu uns gelaufen. Mein Blick wandert direkt zu Penny, die ihre Arme um die Schultern von Laura und Lena gelegt hat und gerade dabei ist die Beiden mit Luca, Pinja und Sari bekannt zu machen. „Gehen wir jetzt rein oder was?!", will Elli wissen und sieht uns erwartungsvoll an. „Los!", ruft Laura und sofort stürmen alle los. Auch ich will endlich hinein und stürme los zum Eingang, wo ich abrupt zum Stehen komme, als ich Laura auf dem Boden liegen sehe. „Oh mein Gott, du bist so dumm!", höre ich Penny lachen und sehe sie verwirrt an. Dann erst begreife ich, dass Laura garnicht am Heulen, sondern am Lachen ist. „Na komm", grinse ich und helfe ihr auf. Dann betrete ich endlich das riesige Ferienhaus und bewundere die riesige Glasfront und den auf der Terrasse liegenden Pool. Ich sehe wie Penny nahe am hyperventilieren ist und gehe lachend auf sie zu. „Gefällt dir das?" Komisch, normalerweise frage ich das sonst in einem anderen Zusammenhang... Ok, ok, konzentrier dich! „Bist du behindert?! Das ist der Wahnsinn!" Sie fällt mir um den Hals und ich schleudere sie um mich herum. „Schauen wir uns das Haus an?", fragt sie mich mit glitzernden Augen und ich stimme sofort zu. Während wir in der unteren Etage herumschauen rempeln wir uns gegenseitig an, bis Penny schließlich - so musste es früher oder später kommen - über die Sofalehne kippt und halb auf Rikus Schoß landet, der ein ziemlich verwirrtes Gesicht macht, bevor er losprustet. „Was man gefunden hat darf man behalten!", ruft er und hält Penny fest, die vergeblich versucht sich aus seinem Griff zu befreien und aufzustehen. „Komm schon Riks, ich platze gleich vor Neugier! Ich will das Haus weiter anschauen!" „Nagut", seufzt er gespielt betrübt und gibt meinen Engel wieder frei. Wir begutachten die riesige offene Küche, das große Badezimmer unten und begeben uns dann in den oberen Stock. „Hier sind dann also die Schlafzimmer, falls wir dann mal zum Schlafen kommen", bemerkt Penny lachend und ich nicke. „Glaub mir, wir werden dazu kommen; Mit dem Alkohol den wir mitgeschleppt haben könnte man den Pool da draußen befüllen!" Mit großen Augen sieht sie mich an. Ich zucke grinsend mit den Schultern. „Wenn wir schon feiern, dann richtig!" An einer Zimmertüre bleibe ich stehen und klopfe an den Türrahmen. „Ach, hey Samu! Und...." Hilfesuchend sieht Niko mich an. Ich bin noch garnicht dazu gekommen ihm viel von Penny zu erzählen, weshalb aus seiner Sicht so ziemlich jede Frau hier Penny sein könnte. „Darf ich euch einander vorstellen? Penny, das sind Niko und Anne; Anne, Niko, das ist meine Freundin Penny!" „Hey, schön euch kennenzulernen", strahlt Penny und umarmt die Beiden. Als wir wieder zur Tür rausgehen sehe ich mich noch einmal zu Niko um, der mir grinsend einen Daumen nach oben zeigt. Dann kommen wir am hintersten Zimmer an und gespannt öffne ich die Türe. „Krass!", ruft Penny und schmeißt sich mit Anlauf aufs Bett. Ohne zu zögern hechte ich mich dazu und beginne sie zu kitzeln. „Lass das! Aus!" „Nö!" „Samu, bitte!", wimmert sie und ich muss so hart lachen, dass ich von ihr ablasse. Ich bekomme zwei Füße in den Rücken und falle aus dem Bett. „Alter, was geht denn bei euch ab?!" Niila steht in der Tür und sieht uns mit großen Augen an. „Hey, ich bin Penny", lacht Penny und rappelt sich vom Bett auf. Man muss das ein Bild sein: Penny eben noch kreischend und jetzt mit völlig verstrubbelten Haaren und ich außer Kontrolle auf dem Fußboden. Na wenigstens haben wir unsere Kleidung noch an. „Ja, das dachte ich mir schon", lacht mein Kumpel und kommt herein, um Penny in eine Umarmung zu ziehen. „Habt ihr schon getrunken und mir nicht Bescheid gesagt?", fragt er vorwurfsvoll an Penny gewandt. „Ne du, wir sind einfach bescheuert", prustet sie los, steckt ihn an und ich bin erneut nahe am Erstickungstod. „Maja, komm mal!" Ein paar Sekunden später kommt Maja zu uns, die erstmal das Bild auf sich wirken lässt. „Keine Sorge, die sind nur bescheuert", zitiert Niila Penny grinsend. „Also Maja, das ist Samus Freundin Penny und das ist meine Freundin Maja." „Hey Penny, schön dich endlich mal in echt zu sehen", strahlt Maja und ich erinnere mich, dass Niila mir erzählt hat wie sehr sie mit Penny mitgefiebert haben.
„Kommt ihr mit uns wieder runter zu den Anderen?" Zögernd stimme ich zu. „Ich checke jetzt erstmal meinen Koffer", verkündet Penny lachend und ich will dabei sein und sehen, ob ich das gut gemacht habe! „Wir kommen dann gleich nach." „Ok." Penny öffnet den Koffer und ich bin mindestens so gespannt wie sie. Sie ist über die Wahl des Bikinis höchst erfreut und auch sonst lobt sie mich in einer Tour, bis sie plötzlich ernst wird. „Sag mal, wie lange genau sind wir denn jetzt eigentlich hier?" „Ähm, sieben Tage." „Haben jetzt noch Läden auf?" „Denke schon, warum?" „Als du gepackt hast hast du Socken komplett vergessen und Unterwäsche hast du jetzt auch nicht allzu viel eingepackt", lacht sie und sieht mich an. Ups! „Fuck, sorry!" „Kein Thema. Warte ich schaue eben mal nach Läden hier in der Umgebung." Sie zieht ihr Handy aus der Hosentasche, tippt etwas ein und schlagartig hellt sich ihr Gesicht auf. „Mädels?!" Man hört Getrampel auf der Treppe und schon stehen Elli, Laura und auch Pinja im Zimmer. „Wo ist Lena?", will Penny wissen. „Die unterhält sich gut mit Luca", grinst Elli und Penny und ich werfen uns gleichzeitig einen vielsagenden Blick zu. „Hast du sie denn nicht vorgewarnt?" „Doch, eigentlich schon..." „Ok, was gibts denn jetzt?" „Lust Shoppen zu gehen?" „Klar, immer! Was gibts hier denn so für Läden?", erkundigt sich Elli neugierig. Ja, das würde ich auch gerne mal wissen, denn Penny sah eben sehr erfreut aus! „Keine Ahnung was es noch alles gibt, aber es gibt in der Nähe einen VS Store!" Erfreutes Durcheinandergerede. Moment! Hey, da will ich aber auch mit! „Okay, wir machen uns fertig, dann können wir los!" „Ja, bis gleich." Wie gebannt starre ich Penny an. Sie muss mich mitnehmen! „Du schaust als würdest du irgendetwas bestimmtes wollen", lacht Penny und legt ihren Kopf schräg. „Nehmt mich mit!", bettle ich und warte gespannt auf ihre Antwort. Penny beginnt zu schmunzeln. „Sag mal Tiger... Kann es sein, dass du das extra gemacht hast?", lacht sie und ich schüttle wahrheitsgemäß den Kopf. „Das wäre ein echt guter Plan gewesen, aber ganz ehrlich: Ich hab einfach einmal reingegriffen und das was ich in der Hand hatte in den Koffer gestopft!", lache ich ein wenig verlegen. „Willst du nicht lieber mit deinen Kumpels abhängen?" Nein, ich will mit aussuchen! „Du willst mich also nicht dabei haben?", schmolle ich und sehe sie mit großen Augen an. „Ich hasse dich, du Idiot." Sie steht auf und geht aus dem Raum; ich starre ihr sehnsüchtig nach. „Na komm schon mit, du Depp!", lacht Penny und das lasse ich mir nicht zweimal sagen!

like a skyscraperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt