Kalifornien und idiotische Milliardäre

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„Heilige versalzene Suppe Maria Gottes", entfuhr es George, als wir die Villa sahen, die S.H.I.E.L.D. uns für die Dauer meines Auftrages zur Verfügung stellte.

Das Ding war riesig, sowohl das Haus mit den vielen Fenstern, als auch der Garten, der Balkon, die Terrasse und der dort befindliche Pool.

Ich stand vor der großen weißen Haustür und starrte mit offenem Mund auf das „Ferienhaus", wie Coulson es dauernd genannt hatte.

„Ich glaube, du solltest öfter solche Missionen annehmen", bemerkte mein Vater und klopfte mir kurz auf die Schulter, ehe er seiner Schwester mit den Koffern ihrer Kinder half.

Die waren alle bereits in der Villa verteilt. Grinsend folgte ich ihnen und musterte die große, helle Eingangshalle.

„Wer zuerst ein Zimmer beansprucht, dem gehört es!", krähte Lola.

„Nein, das wirst du nicht tun!", rief ich, als ich Dylan entdeckte, der nach oben hechtete.

Ich raste die zweite Treppe hoch - zwei Treppen, wie geil! - und hetzte hinter ihm her. Es gelang mir, ihn an der Schulter nach hinten zu reißen und er stolperte, woraufhin ich als Erste an dem Zimmer ankam, das über eine Fensterfront Richtung Pool und Balkon verfügte.

„Meins!", krähte ich und warf mich auf das Doppelbett.

Er bremste scharf ab und schnaubte: „Du musst dir das Zimmer sowieso mit jemandem teilen!"

Ungnädig zog ich eine Augenbraue hoch, während er das helle, topmoderne Mobiliar und den riesigen Kleiderschrank anstarrte.

„Also gut, du kriegst das Sofa", gab ich schließlich nach.

Warte, Sofa?

Tatsächlich hatte das riesige Zimmer zusätzlich ein Echtledersofa.

„Damit kann ich leben", grinste Dylan.

Schmunzelnd stand ich auf und warf einen Blick in den Flur. Dort prügelten sich bereits alle fröhlich um ihre Zimmer, während die Erwachsenen geduldig warteten, um die Restzimmer zivilisiert aufzuteilen.

Ich drehte mich um, als das Zimmer sich etwas verdunkelte und entdeckte Shadow, die auf dem Balkon gelandet war. Sie hatte sich wohl in den Kopf gesetzt, mich dieses Mal nicht unbeaufsichtigt zu lassen.

Sie hatte die Flügel halb ausgebreitet, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und lugte mit aufgestellten Ohren und großen Augen durch das Fenster.

Dylan schob die Schiebetür zum Balkon auf und begrüßte das Drachenweibchen mit einem kurzen Nasenkraulen. Gutmütig schüttelte sie den Kopf und schnappte scherzhaft nach seiner Hand, allerdings mit eingezogenen Zähnen.

Ihre Fähigkeiten, die Zähne je nach Bedarf ein- und auszufahren, begeisterte mich noch immer.

Aufgedreht hüpfte ich durchs Zimmer.

„Schau mal, Shadow! Sieh dir mein Zimmer an!"

„Unser Zimmer!", kam es wie aus der Pistole geschossen von Dylan, was ich jedoch einfach abwinkte.

Shadow musterte den Raum, dann setzte sie ihre Und-das-soll-mich-beeindrucken-Miene auf.

„Spielverderberin", schimpfte ich halbherzig.

Sie gab eine Art Lachen von sich, was eher an eine kotzende Katze erinnerte und glitt mit ausgebreiteten Schwingen zum Pool hinab.
Inzwischen hatte sich der Lärm im Flur gelegt und nur noch die Erwachsenen suchten jetzt nach ihren Räumen.

Ich drapierte demonstrativ meine Tasche auf dem Bett, dann flitzte ich - Dylans verdutzten Blick ignorierend - einfach durch das ganze Haus und nach draußen zum Pool.

Night Wolf  ~Avengers/Marvel FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt