Neun

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Und wieder stand ich vor der Frage: Was zum Teufel sollte ich mit Neun als Wort anfangen? Ich saß an einem Masterplan und überlegte mir Dinge, die ich als Umpolung machen könnte. Irgendwann schrieb ich ein zögerliches „Neun Dinge, die man gemacht haben muss" auf das leere Papier vor mir.

Das ist perfekt.

Mit einem Lächeln schrieb ich schnell eine Liste auf und betrachtete sie dann stolz.

Neun Dinge, die man gemacht haben muss
1. Fallschirmspringen
2. einer Katze, die wirklich schlechte Laune hat, auf die Nerven gehen
3. Bungeejumping
4. mit einem Pferd galoppieren
5. Wettrennen mit Night Wolf
6. nachts in einem See schwimmen
7. etwas in die Luft sprengen
8. Bucky ein Katzengesicht malen
9. Bucky ein Tütü anziehen
91/2. ein Foto davon machen

Zufrieden las ich mir die Liste durch. Sie war perfekt. Besser hätte ich es nicht machen können. Motiviert sprang ich auf und stürzte zum Bordcomputer. Schnell hatte ich alle wichtigen Informationen zusammen.

„Ich geh mal kurz ein paar Sachen besorgen!", brüllte ich nach draußen, wo Bucky hockte und trübsinnig in die Pampa starrte, schnappte mir meine Jacke und machte mich auf den Weg.

****

„Das ist nicht dein Ernst", sagte Bucky und starrte ungläubig auf das verwitterte Schild.

Darauf stand, kaum noch lesbar: „Fallschirmspringen für nur zehn Dollar pro Person!"

Auch der Helikopter sah nicht sehr vertrauenserweckend aus. Zweifelnd musterte ich die verschlissenen Metallteile und zog noch einmal meine Liste zurate. Angeblich sollte dieser nette kleine Engländer hier auch Stars unerkannt ihren größten Traum mit Fallschirm erfüllen, aber irgendwie sah das alte Teil nicht so aus, als würde jemand wie Tom Hiddleston jemals freiwillig mitten in der Luft rausspringen. Wenn die Blechbüchse es überhaupt so hoch schaffte, ohne auseinanderzufallen.

„Na dann können wir von Glück reden, dass wir sowieso nur Fallschirme ausleihen", verkündete ich und marschierte in die Gartenhütte, in der der schrullige Engländer seinen Laden hatte.

Er war reichlich verwirrt, dass wir nur Fallschirme wollten und auf keinen Fall auch nur einen Fuß in seinen Heli setzen wollten. Am Ende gab er uns die Ausrüstung jedoch, wahrscheinlich weil er dachte, dass wir lediglich Fotos machen wollten. Immerhin schienen die Fallschirme neu zu sein. Trotzdem inspizierte Bucky sie genauestens, bevor er einwilligte, einen anzuziehen.

„Das macht keinen Sinn, ich bin schon mehr als einmal mit einem Fallschirm gesprungen", beschwerte er sich und hielt sich etwas verkrampft an mir fest, während Shadow schwungvoll immer höher stieg.

„Na und? Bist du jemals einfach nur Fallschirm gesprungen, ohne dich darauf zu konzentrieren, wen du jetzt abmurksen willst?", warf ich zurück.

Er zuckte zusammen und sein Metallarm kniff mir schmerzhaft fest in die Seite, weshalb mir ein überraschtes Zischen entkam. Rasch lockerte er seinen Griff etwas und murmelte eine Entschuldigung. In dem Moment blieb Shadow mitten in der Luft stehen und drehte den Kopf zu uns herum.

„Wunderbar, los geht's", rief ich hastig und ließ mich einfach fallen.

Da erst fiel mir auf, dass ich nicht mal wusste, wie ein Fallschirm funktionierte.

Hm. Hätte vielleicht die Bedienungsanleitung lesen sollen.

Aber das hier war wirklich der Hammer. Ich fühlte mich völlig schwerelos und ich hatte auch keine Angst, immerhin war Shadow irgendwo über mir und würde mich fangen, sollte etwas sein. Ein lauter Jubelschrei entkam mir und ich gewöhnte mich an das Reißen der Luft an meinem Körper und die Tatsache, dass ich neben dem Rauschen der Luft rein gar nichts hörte.

Night Wolf  ~Avengers/Marvel FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt