Night Wolf ~Avengers/Marvel FF~

Vergangenheit

Shadow hob den Kopf, als Bruce den Jet verließ. Sie merkte sehr wohl, dass etwas nicht stimmte, aber sie wollte ihrer Seelengefährtin nicht zu Hilfe eilen, solange die das so partout nicht wollte. Unruhig sah die Drachendame dem Menschen nach und fragte sich, ob sie ihn aufhalten sollte.

Dann war es auf einmal, als wäre alles falsch. Ihr Innerstes wurde von Qualen erfüllt und sie wusste, dass etwas mit Rachel nicht stimmte. Sofort ließ sie sich in den Geist ihrer Seelenverwandten fallen und durchlebte eine ihrer schlimmsten Erinnerungen. Rachel wand sich vor Qualen und Shadow konnte ihr nicht helfen. Alles, was hervorstach, war das Wissen, dass die kleine Russin irgendwas getan hatte.

Sie kehrte wieder in die Realität zurück und knurrte verärgert. Dann sprang sie auf und schoss aus dem Jet. Sie breitete ihre Flügel aus... und hielt inne. Wo war der Wissenschaftler? Der nette Kerl, der so ein grünes Riesenvieh werden konnte? Die Antwort lieferte eine Explosion in einer nahe gelegenen Stadt. Entnervt wandte Shadow sich um. Rachel konnte sie gerade nicht helfen, diesen Menschen schon. Warum mussten diese dämlichen Zweibeiner auch immer irgendwas blödes tun?

Sie schnellte mit kraftvollen Flügelschlägen auf die Stadt zu. Dort, auf einer Straße, standen Tony und Hulk, ersterer war in einem wesentlich größeren Anzug als je zuvor und kloppte sich fröhlich mit dem Grünen. Wie es Männer eben so tun.

In dem Moment wurde Tony in den Asphalt gedonnert. Hulk landete auf ihm und brüllte laut, als er zum Schlag ausholte. Stark war zwar eine schreckliche Nervensäge, aber Shadow mochte ihn. Außerdem war er Rachels Onkel und sie liebte ihn, auch wenn sie es selten zeigte. Also beschloss Shadow, dass sein Überleben wichtiger war als ein paar Kratzer am Hulk.

Ihr wohlplatzierter Schuss - natürlich, immerhin war sie ein Nachtschatten, sie traf nie daneben - riss Hulk von Iron Man herunter. Sie landete vor diesem, breitete die Flügel aus und brüllte warnend. Anscheinend hatte der Riese es aber nicht so mit Respekt, denn er holte mit einer Laterne aus und rammte sie aus dem Weg. Pikiert und angepisst fing sie sich in der Luft.

Das würde er bereuen.

Tony hob mit Hulk am Arm ab, nur leider landeten sie kurz darauf in einem Hochhaus. Stocksauer folgte Shadow. Sie schoss geradewegs auf den Grünen zu und rammte ihn. Zornig grub sie die Klauen in seinen Rücken und schnappte nach seinem Nacken, während er nach ihr schlug. Irgendwann erwischte er sie und warf sie aus einem Fenster. Hart krachte sie auf den Boden und wusste, dass sie sich gerade einige kleinere Verletzungen geholt hatte. Dafür zierte nun ein langer Riss die Schulter des durchgedrehten Avengers.

Sie erhob sich, schüttelte den Staub ab und folgte den beiden Kämpfenden, wobei sie vorsorglich Leute aus dem Weg brachte, wenn die beiden durch Gebäude und Straßen pflügten. Urplötzlich erhoben sie sich wieder in die Luft und flogen auf ein Hochhaus zu, das gerade gebaut wurde. Gezielt rammte Tony den Hulk nach unten, einmal komplett durch das Gebäude, welches natürlich einstürzte. Entsetzt legte Shadow die Ohren an und blieb kurz über der gewaltigen Staubwolke in der Luft stehen, dann ging sie in den Sinkflug.

Dass die Zweibeiner auch immer alles zerstören mussten! Sie fand Hulk endlich halb bewusstlos vor. Sie landete neben Iron Man und schoss auf den zuckenden Grünen. Ihr abgeschwächter Plasmaschuss traf ihn am Kopf und schickte ihn endlich in Ohnmacht. Jetzt musste nur noch Rachel ihren eigenen Kampf schlagen.

****

Ich wusste, dass es Erinnerungen waren. In dem Augenblick, in dem ich auf einmal so klein war und mit baumelnden Beinen ein Bild malte, war mein erster Gedanke: Ich kenne diese Szene.

Ich wusste, wie sie ausgehen würde und ich wollte einfach nur weg. Aber ich hatte keine Chance. Natürlich nicht. Wanda Maximoff, die grausame, blöde Kuh, hatte mich in meine Vergangenheit katapultiert, um mich zu quälen. Ich merkte, dass Shadow versuchte, zu mir durchzudringen und ich wehrte mich heftig gegen die Vision. Dumpf nahm ich wahr, wie mein Wolfskörper am Boden lag, zuckte und sich wand und gequält wimmerte, aber selbst der Wolf in mir kam nicht gegen die Macht der Russin an. Und dann fiel ich endgültig in meine Erinnerungen hinein.