Party in Paris

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Wer hätte gedacht, dass Schwangere so anstrengend waren? Nach der Entscheidung zogen Riley und Charlie im Tower ein, wo Tony in nur vier Monaten die Krankenstation fertigstellte und Ärzte, Helfer und sogar eine Amme einstellte. Die Familie verstand Riley, aber als Rache für ihre Aktion schenkten sie ihr lauter hässliche Babysocken. Irgendwann sorgte Charlie dafür, dass wir nicht mehr ganz so oft Besuch bekamen.

Das führte nur leider dazu, dass Riley andauernd Charlie, Shadow und mir in den Ohren lag. Mal wollte sie unbedingt eine ganz besondere Sorte Joghurt und wenn man die dann hatte, wollte sie doch lieber einen Milchshake. Mal ganz abgesehen von den grausamen Stimmungsschwankungen.

Ich bin heilfroh, wenn der kleine Schisser endlich draußen ist und ich die Etage wieder für mich habe! Das ist ja grausam.

Die acht Monate waren kaum erholsam für mich. Wenn ich nicht im Tower war, war ich bei meinen Freunden oder, was häufiger vorkam, für S.H.I.E.L.D. unterwegs.

Riley toppte alles allerdings geschätzte zwei Wochen vor der Geburt. Da zählte ich schon die Stunden runter, wann es denn hoffentlich mal so weit sein würde.

Ich liebe Kinder, aber auf ihre Mütter kann ich in diesen neun Monaten mit Vergnügen verzichten. Das ist ja schlimmer als bei den Kardashians, wenn ihr Lieblingsladen pleite geht!

****

„Hier, Rachel", sagte Bruce und zeigte mir eine Spritze.

Ich erschauerte bei dem Anblick. Warum musste es auch eine Spritze sein? Konnte es nicht etwas anderes sein? Ein Glas Orangensaft zum Beispiel?

„Und du bist sicher, dass das da diese Blockade lösen wird?", fragte ich zweifelnd und musterte die zähflüssige, graue Substanz.

„Ja. Ich habe so lange gebraucht, um alle Eventualitäten zu prüfen. Es ist sicher. Du darfst dich nur vierundzwanzig Stunden nicht verwandeln, damit es in Ruhe die Blockade lösen kann", schärfte er mir ein.

Mit einem gequälten Nicken kniff ich die Augen zu und wandte den Kopf ab. Ein kleiner Pieks, ein unterdrückter Panikanfall und alles war wieder normal. Überrascht öffnete ich die Augen und sah auf meinen Arm.

„Ich habe nichts gemerkt. Soll das so sein?"

„Ja", erwiderte Bruce kurz angebunden und machte sich daran, meine Vitalwerte zu überprüfen, ehe er aufsah. „Du wirst davon rein gar nichts merken. Es löst leise und friedlich den Stoff und lässt ihn auf natürlichem Wege ausscheiden. In vierundzwanzig Stunden kommst du her. Verwandle dich nur im Notfall nach den vierundzwanzig Stunden, aber auf gar keinen Fall vorher, verstanden?"

Mahnend sah er mich an und es schien, als würde das Überleben der Menschheit von dieser Frage abhängen. Also wählte ich eine passende Antwort.

„Ich bin doch nicht blöd."

****

Zehn Minuten später betrat ich wieder meine Etage und fand Riley mit Tränen in den Augen auf dem Sofa vor, wo sie die Decke an sich presste und Susi und Strolch guckte. Ich blieb stehen und starrte sie an.

Okay... anscheinend haben Schwangere die Bedürfnisse und Nerven eines Kleinkindes. Ob sie mit mir Pocahontas gucken will? Obwohl, da kriegt sie wahrscheinlich einen Heulkrampf.

Sicherheitshalber stellte ich mich neben sie und schaute einen Moment lang zu.

Jep, es ist immer noch Susi und Strolch.

Betont gut gelaunt ließ ich mich neben sie fallen und stieß dabei die Luft aus. Riley sah mich mit großen Augen an und sofort stoppte der Tränenfluss und der Kinderfilm war vergessen.

Night Wolf  ~Avengers/Marvel FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt