Night Wolf ~Avengers/Marvel FF~

Riley, die Traditionenbrecherin

Die Zeit verging wie im Flug. Meiner Familie ging es gut. Sie besuchten mich manchmal oder ich sie und sie führten immer noch die dämliche Liste mit Codenamen für mich. 00Wolf war ihr neuer Favorit, dicht gefolgt von RTT - Rachel tritt Terroristen - und WvsH - Wolf versus Human.

Ich war auch in Wakanda gewesen, wo ich ein halbes Jahr verbracht hatte. Ich hatte meinen besten Freunden gezeigt, wie es ist, gegen einen Wolf zu kämpfen - ich hatte auf die Schnauze bekommen - und den Anzug upgraden lassen. Außerdem hatte Shadow es genossen, die wärmste Zeit des Jahres in Wakanda zu verbringen. Es war unglaublich, wie lange sie bei über dreißig Grad Celsius in der Sonne vor sich hin kochen konnte.

Den Sattel hatte ich bei Tony verbessern lassen, in dessen Tower ich viel Zeit verbrachte. Er baute wieder Anzüge, bei seinen beiden Marks - Nummer 43 und Nummer 44 - hatte ich liebend gerne herumgesessen und ihn genervt. Wie in alten Zeiten. Aber alles in allem hatte ich die Onkel-Sache mit ihm ordentlich geklärt und wir hatten eine Art Verwandtschaftsverhältnis aufgebaut. Was meinem Vater am wenigsten gefiel.

Unterdessen hatte jeder Avenger ein festes Heim im Tower bekommen, auch wenn eigentlich nie einer da war, außer Bruce und mir. Aber gelegentlich schneiten Steve, Natasha und Clint vorbei und es war angenehm, mit ihnen zu reden. Thor kam nur einmal, um mal nach dem Rechten zu sehen. Und um mitzuteilen, dass Loki wohl für ihn gestorben war.

Also wortwörtlich, er hatte sich wohl für ihn geopfert.

Das würde ich aber erst glauben, wenn ich selber auf seiner Leiche rumkaute. So schnell würden wir die grüne Schreckschraube sicher nicht loswerden.

S.H.I.E.L.D. hatte mich nur selten für Missionen eingeplant. Ein oder zweimal musste ich als Wolf in irgendwelchen Lagerhallen rumrennen und Bomben finden und einmal sollte ich den „Club of Roses" finden, indem ich ihr gestörtes Parfüm suchte, in dem die badeten. Nur nahmen sie meinen Hinweis, dass das eher nach Lavendel als nach Rose roch, wohl nicht so gut auf und ich endete mit etlichen Prellungen im Krankenhaus. Immerhin hatte ich fünf von denen ebenfalls hier rein gebracht.

Die meisten Missionen aber waren Rettungsmissionen mit Shadow, bei denen wir in Katastrophengebiete mussten und Leute rausfliegen sollten. Das konnten wir gut, denn Shadow war besser als jeder Helikopter und die meisten Waffen waren zu langsam, um sie wirklich zu erwischen. Ich saß dabei meistens im Anzug auf ihrem Rücken und unterstützte sie oder half Leuten hoch, doch eigentlich war es hauptsächlich Shadows Aufgabe.

Irgendwie bitter, wenn der eigene Drache mehr Missionen bekam, als man selber.

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Mit einem Laut, der stark an eine sterbende Seekuh erinnerte, ließ ich mich neben Riley auf die Couch fallen. Sie war heute mal allein zu Besuch, meine Familie war irgendwo in Utah unterwegs und würde bald nachkommen und Riley brauchte wohl mal wieder einen richtigen Mädelsabend.

„Hier", sagte ich und reichte ihr die Tüte Chips, die ich geholt hatte.

„Weißt du, langsam frage ich mich, ob du absichtlich immer an deinem Geburtstag unterwegs bist", bemerkte Riley.

Der war nämlich vor einer Woche gewesen und ich hatte es so eingerichtet, dass ich zu dem Zeitpunkt in Japan mit Shadow Flutopfer gerettet hatte.

„Wenn du auch etwa vierhundert Jahre leben könntest, wärst du auch nicht mehr so versessen auf Geburtstage", murrte ich.

„Aber vierundzwanzig! Rachel! In dem Alter haben die meisten in Pams Linie schon längst geheiratet!"

Ich zuckte desinteressiert mit den Schultern.

„Wie geht's Lea und Carlos?", wechselte ich gekonnt das Thema.

Mit einem Seufzen konzentrierte sie sich auf die Chips und den Fluch der Karibik Teil im Fernsehen.