Hi, HYDRA, lange nicht gesehen

1.2K 107 37
                                    

Bevor ich reagieren konnte, schoss der Typ. Sengender Schmerz raste durch mich hindurch, als die Kugel sich in meine Schulter grub. Ein schmerzvolles Jaulen entrang sich mir und alarmierte zweifellos den halben Flughafen.

Na toll. So viel zum Thema Katastrophe.

Mein Wolf allerdings war schneller als ich und riss die Kontrolle an sich. Sofort verschwand der Schmerz und ich sprang, die Zähne gefletscht. Der HYDRA-Heini riss die Augen weit auf, als ich alles andere als tot und sehr, sehr angepisst auf ihm landete. Ein zweiter Schuss löste sich und traf auf Metall irgendwo links von mir, dann riss mein Wolf mit einem Kopfrucken die Kehle des Mannes auf. Gurgelnd starb er und ich taumelte von ihm herunter, wobei ich wieder den Schmerz des Schusses wahrnahm, wenn auch weit weniger intensiv als ich sollte.

Ich drehte den Kopf und warf einen Blick auf meine Schulter. Die Einschusswunde war deutlich zu sehen, doch sie blutete schon nicht mehr.

Wenn mein Wolf also absolut aktiv ist, wird meine Selbstheilung verfünffacht und der Schmerz ausgeblendet. Ich verstehe.

Ein Knall ertönte und ich riss den Kopf herum. Im Eingang zur Halle stand ein weiterer Agent, dessen Augen sich weiteten, als er die Leiche und mich sah. Dann entsicherte er seine Pistole und zielte auf mich. Bevor ich jedoch irgendwas tun konnte, fiel ein weiterer Schuss und er sackte in sich zusammen. Hinter ihm, in der offenen Tür, stand Bucky, mit einem grimmigen Gesichtsausdruck und einer Automatikwaffe in der Hand, wo auch immer er die auf einmal herhatte.

Ächzend ließ ich mich auf mein Hinterteil sinken und atmete durch. Das war mir viel zu viel Stress.

Und ich muss immer noch sieben Bomben finden. Kann mal bitte einer wenigstens die hier entschärfen?

„Rachel, geht es dir gut?", sorgte sich Bucky, rannte zu mir und starrte auf die Schusswunde.

Ungeduldig stieß ich ihn mit der Nase zu der Bombe und winselte fragend, unterdessen achtete mein Wolf sorgsam mit allen Sinnen auf weitere Feinde.

Eigentlich ist das voll genial, weil wir theoretisch zu zweit sind.

Bucky warf einen Blick auf die Bombe, dann hockte er sich hin und fuhrwerkte daran herum, bis er ein einzelnes Kabel hervorzog und durchtrennte. Sofort stoppte der Zeitzünder und die Anzeige erlosch.

„Bombe eins abgeschaltet. Jetzt müssen wir nur noch die anderen finden", sagte er laut in den Funk.

Bleib bei Night Wolf, bevor ihr noch was passiert. Shadow, könntest du den Himmel absichern, damit von außen keine Verstärkung auftauchen kann?", meldete sich Steve.

Ich spürte Shadow schon in der Luft, sie war direkt losgeflogen, nachdem ich getroffen worden war. Anscheinend triumphierte sie gerade, dass sie recht gehabt hatte: Ohne sie konnte es nur im Chaos enden.

Bucky riss mich aus meinen Gedanken, als er plötzlich sanft meinen Kopf in die Hände nahm und mir besorgt in die Augen schaute. Sein Vibraniumarm fühlte sich kalt an meinem Fell an. Aufmunternd wedelte ich mit dem Schwanz, mein Wolf leckte ihm leicht über die Hand.

Na toll, das wollte ich eigentlich nicht. Jetzt schmecke ich nur noch Schweiß und Bucky! Auch wenn er wirklich gut schmeckt.

Nach einem kurzen Moment nahm ich meinen Kopf aus seinen Händen und trabte auf den Ausgang zu, ich musste ja noch ein paar Bomben finden.

„Rache, da draußen ist die Hölle los!", warnte Bucky, aber ich stieß schon mit den Schultern die Türen auf.

Mitten auf dem Gang stand eine sechsköpfige, schwer bewaffnete Gruppe HYDRA-Agents, die sich allesamt umdrehten und mich genauso dumm anglotzten wie ich sie. Dann schrien sie wild durcheinander und richteten ihre Waffen auf mich.

Night Wolf  ~Avengers/Marvel FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt