Wolf in the jungle

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Geduckt trabte ich durch das hohe Gras des Dschungels. Mein Fell streifte daran entlang und sog sich mit Tau voll, doch das störte mich kaum. Überall waren Geräusche zu hören, die Rufe von Tieren hallten durch die Bäume. In der Ferne hörte ich die Helikopter des afrikanischen Krankenhauses, das am Rande Wakandas lag und der Bevölkerung der anderen afrikanischen Länder offen stand.

Für meinen Wolf hatte das keine Bedeutung. Dieser Ort war einfach mein Revier und damit fertig. Ich wandte mich ab und zog mich tiefer in den Dschungel zurück. Wölfe heulten irgendwo vor mir. Ich legte die Ohren an. Sie waren viel zu nah an meinem Territorium.

Ein Rascheln ließ mich aufblicken. Ein kräftiger Windzug fuhr durch die Baumkronen und ich fragte mich, ob Shadow dort oben war. Sie genoss ihre Freiheit ebenso wie ich und war oft unterwegs, weil sie es nicht mochte, wenn ich den Wolf rausließ.

Das Heulen wurde lauter und aggressiver. Es warnte vor Eindringlingen, die sie verfolgten. Zweibeiner. Diese Wölfe waren wild, aber sie führten einen Krieg gegen die Menschen, der sie oft in mein Revier führte. Ich blieb stehen und spitzte die Ohren. Ich konnte es nicht leiden, wenn sie hier Jagd auf Menschen machten. Meinem Wolf war es aber eigentlich egal. Doch jetzt war er neugierig. Immerhin waren sie zu nahe an meinem Revier.

Ich trabte auf das Geräusch zu und bewegte mich dabei lautlos durch das Unterholz des Dschungels. Ein Papagei flog kreischend auf, ansonsten entging meine Anwesenheit sogar der Tierwelt. Ich näherte mich einer Lichtung und roch Mensch. Drei, alle Gerüche kannte ich.

Mein Wolf ignorierte das. Ich sprang auf einen umgestürzten Baumstamm und beäugte die Situation. Die Menschen hatten mir den Rücken zugekehrt. Vor ihnen schlichen die struppigen Wölfe umher, die so sehr unter den Menschen litten, mit denen sie um ihr Revier streiten mussten. Wenn sie könnten würden sie meines nehmen, aber ich war stärker als eine Handvoll kleiner Wölfe.

Sie waren in meinem Revier und ich erkannte zwei der beiden Menschen als Teil meines Rudels. Der Wolf war wild, aber er verteidigte sein Rudel ebenso entschlossen wie ich.

Wütend legte ich die Ohren an, senkte den Kopf und gab ein tiefes Knurren von mir. Die Zweibeiner fuhren herum und starrten mich an. Ich stellte mich breitbeinig hin, starrte den Alpha des Rudels an und zeigte ihm deutlich, dass ich das hier nicht dulden würde. Mit einem Knurren sprang er los.

Ich tat einen mächtigen Satz, über die drei Menschen hinweg. Anmutig landete ich direkt zwischen dem Rudel und den Menschen und schnappte zu. Der Alpha wollte ausweichen, war aber nicht schnell genug. Meine Zähne gruben sich in seinen Nacken und ich warf ihn zurück. Dann richtete ich mich hoch auf.

Die Wölfe wichen zurück. Sie waren viel kleiner als ich, sie wollten nicht riskieren, gegen mich zu kämpfen. Mit einem Winseln machte sich der Alpha aus dem Staub, der Rest folgte ihm.

Zufrieden richtete ich die Ohren auf. Dann knackte etwas hinter mir und ich fuhr knurrend herum. Einer der Menschen hatte sich mir genähert und erstarrte nun. Seinen Geruch kannte ich seit langer Zeit. Er sah mich an und ich erkannte die Besorgnis, die dem Wolf entging.

„Rachel. Ich bin's, T'Challa. Ich weiß, dass du da drin bist."

„Was meinst du?", wollte einer der Menschen wissen.

Bei seinem Anblick wurde der Wolf fast rasend, doch er rührte sich nicht. Stattdessen knurrte er weiterhin den anderen an.

„Sie hat sich zurückgezogen. In ihr ist etwas, das sie den Wolf nennt. Ihre wölfische DNA macht sie nun einmal aus. Sie hat ihn eigentlich unter Kontrolle, aber sie kann sich selbst zurückziehen und den Wolf übernehmen lassen. Dadurch muss sie nicht denken."

Night Wolf  ~Avengers/Marvel FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt