Teil 181

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,, Ja, die bin ich." Zwei um die 50 jährigen Polizisten standen vor der Tür. Was war passiert? Mein Herz schlug aufgeregt und wollte aus meinem Brustkorb raus, so hatte ich das Gefühl.

,, Frau Rajamaa hat uns geschickt. Sie sind eine Freundin von Riku Rajamaa, richtig? Ist auch ihr Freund Samu Haber anwesend?" ,, Samu, komm mal bitte!", schrie ich laut und kurz darauf kam er auch schon auf mich zu. ,, Was ist passiert?!", fragte er geschockt.

,, Ihr Freund Riku Rajamaa hatte einen schweren Autounfall. Er ist jetzt im Krankenhaus. Es ist nicht sicher, ob er es überlebt." Mein Herz blieb stehen, meine Sicht verschwand hinter einem Tränenwall und die Welt um mich herum stoppte. Riku. Krankenhaus. Autounfall. Nicht sicher ob er überlebt. Die Worte flogen Kreuz und quer durch mein Gehirn. ,, Schönen Abend noch." Schönen Abend?! Am liebsten würde ich diese Polizisten für diese beiden Wörter unter die Erde bringen. Samu und ich standen stocksteif in der Tür.

,, Hey ihr beiden, alles okay?" Mama's zarte Stimme drang zu mir durch. ,, Bitte fahrt uns so schnell wie möglich ins Krankenhaus", brachte ich mit letzter Stimme heraus, bevor die Tränen meine Stimme und meine ganzen Sinne lahm legten.

Mama zog mir eine dicke Jacke und andere Schuhe an, denn ich konnte mich nicht mehr bewegen. Samu stand neben uns. Dann zog er mich hoch und hob mich mit einem sicheren Griff hoch, weil er merkte, dass ich keine Kraft mehr hatte. Sicher drückte er mich an seine Brust und ging mit mir ans Auto, indem Papa schon wartete.

Zitternd lag ich auf Samu's Schoß auf der Rückbank und hoffte immer wieder, dass ich gleich aufwachen würde. Durch Samu's zarte Küsse geweckt werden würde. Doch nix geschah. Stattdessen hielt Papa vor dem Krankenhaus.

,, Ruft mich an, wenn ich wieder kommen kann. Suvi, du weißt, wie sehr ich Krankenhäuser hasse, ich kann da nicht mit rein." Betrübt nickte ich und stieg aus dem Auto aus.

Samu und ich wechselten auf dem ganzen Weg kein einziges Wort. Er hatte meine Hand sicher in seiner und schliff mich mit großen Schritten hinter sich her. An einer Ecke saß Riku's Mutter, die ich sonst nur so lebhaft von Bildern kannte, zusammengekauert auf einem Stuhl.

,, Hallo Samu. Hallo Suvi." Sie schaute zu uns auf. ,, Er wird gerade operiert." Wir setzten uns neben sie und Samu zog mich kräftig an seine Brust. ,, So ein Idiot hat ihm die Vorfahrt genommen..." Sie holte ein Taschentuch aus ihrer Tasche und putzte ihre Nase. ,, Innere Blutungen." Ich vergrub mein Gesicht in Samu's Jackett und schluchzte laut los. Riku musste das einfach überleben. Er musste.

Put your hands on me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt