Teil 173

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,, Also ich weiß ja nicht, was euer Problem mit Samu ist. Könnt ihr mir das erklären? Und jetzt kommt mir bitte nicht mit 'er hat kein Geld, blablabla'. Er hat vielleicht kein Geld, aber er gibt eurer Tochter Liebe, die sie von euch ja nicht bekommt, weil ihr kaum da seid!"

Ich wollte im Erdboden versinken. Oma hatte natürlich Recht. Aber dass sie gleich so direkt wurde, hätte ich nicht gedacht. Meine Eltern schauten mich mit einem enttäuschten Blick an.
Selbst mein Vater.
So einen Blick hatte ich das letzte Mal gesehen, als ich als kleines Kind mit meiner teuren Hose in den Schlamm gefallen war.
Und nicht mal da wusste ich, ob dieser Blick der Hose oder mir gegolten hatte.

,, Das... also...", stammelte Mama entsetzt. ,, Stimmt das wirklich, Suvi? Geben wir dir keine Liebe?" Sie schaute den Tränen nah auf den alten roten Teppich. Ich nickte knapp und zog mir die Beine an den Oberkörper.

,, Ich glaube, wir sollten Samu wirklich eine Chance geben. Du bist ja schließlich 18. Oma hat in allem Recht." Papa sprach so leise, dass mich seine Sorgfalt schon beängstigte.
,, Deshalb schlage ich euch vor, Samu heute Abend zum Essen einzuladen. Wann müsst ihr eigentlich wieder fahren?" Oma sprach jetzt wesentlich ruhiger.
,,Unser Flug geht in einer Woche nach Spanien für einen ganzen Monat."
,, Na das ist doch perfekt! Da habt ihr eine ganze Woche Zeit, Samu besser kennen zu lernen!"
,,Wollen wir heute Abend mal ein gemeinsames Essen mit Samu machen?" Wieder nickte ich knapp. Ich konnte einfach nicht begreifen, dass Oma meine Eltern mit ein paar Worten so einfach umstimmen konnte.

Das war doch unmöglich! Aber meine Oma schaffte halt alles.

Put your hands on me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt