❧ Kapitel 6

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Taehyung Pov

»Und?«, fragte mich Jimin als wir beide wieder zu zweit an unserem Platz saßen und uns mittlerweile schon den zweiten Kaffee geholt hatten. »Wie und?«, wiederholte ich verwirrt und runzelte dabei mir der Stirn. Er rollte mit den Augen, schüttelte mit dem Kopf ehe er mir antwortet, »Na, Jungkook. Wie findest du ihn so?«, fragte er mich, weshalb ich kurz meine Augen leicht weitete. Wie ich ihn finde, will er wissen? »Wie soll ich ihn denn finden? Er war recht nett, aber ich kenne ihn ja noch fast nicht«, antwortete ich und dachte dabei an die wenigen Dinge, die er während unseres Gespräches, über sich preisgegeben hat. Viel war das tatsächlich nicht, zumindest nicht genug um ihn einschätzen zu können.

»Dann lern ihn doch kennen. Wie fandest du ihn so vom äußerlichen her?«, durchlöcherte er mich weiter mit Fragen. Das Ganze wurde mir dann doch etwas unangenehm, weshalb ich mir lachend am Hinterkopf kratzte. »Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass er nicht hübsch ist«, antwortete ich leicht beschämpt und spürte die, wahrscheinlich leichte, Röte förmlich auf meinem Gesicht. Jimin weiß, dass ich nicht gerne über solche Dinge rede, sprich, andere zu bewerten. Ich war noch nie in einer Beziehung, Jimin versucht mich deshalb immerwieder mit anderen zu verkuppeln, da er immer noch die Meinung vertritt, dass ich endlich jemanden an meiner Seite bräuche. Aber eigentlich hab ich nie darüber nachgedacht, genauso wenig darüber, was denn mein Idealtyp sein könnte, oder auf welches Geschlecht ich denn überhaupt stehe.

»Also fandest du ihn hübsch. Mensch Taehyung, du kannst sowas ruhig offen sagen, nicht zu ihm, aber zu mir. Wir sind hier unter uns. Schnapp ihn dir!«, er redete schon so, als hätte ich schon direkt Interesse an diesem Jungkook, doch das war nicht der Fall. Ich sagte ja, Jimin sucht verzweifelt nach jemanden für mich. Lieber wäre es mir zwar dass er sich um seine eigene Beziehung kümmert, als um mir ein Liebesleben zu klären.

»Jimin, ich kenn den Mann nicht einmal, wahrscheinlich sehe ich ihn sowieso nie wieder in meinem Leben. Tut mir leid deine Hoffnungen zerstören zu müssen«, machte ich ihm klar und rührte mal wieder, mit dem Löffel, meinen sicherlich schon kalten Kaffee rum. »Er ist oft bei Yoongi und dessen Freund sitzt dir gegenüber, kann also gut sein dass du ihm noch einige Male über den Weg läufst«, überlegte Jimin, es klang so, als würde er eher für sich selbst überlegen und als würde er nicht realisieren dass ich noch immer hier war. Typisch, immer alles ausblenden.

»Jimin, du machst wieder eine Ameise zu einem Elefanten. Nur weil ich mit jemand anders als dir eine Konversation führe, bedeutet das noch lange nicht, dass sich da etwas entwickeln wird«, musste ich erneut klar stellen. Manchmal musste man Jimin in seinem Fluss stoppen, außerdem hatte ich auch keine Lust, die gesamte freie Zeit, die wie noch hatten, über mein nicht vorhandenes Liebesleben zu reden. Denn ich weiß wohin das führen würde, wenn ich ihn nicht stoppte. Irgendwann sind wir dann wieder so weit, dass er mir, zum hindertsten Mal, seine Geschichte mit Yoongi erzählte. Wie sie sich anfangs gehasst haben und sich aber immer näher gekommen sind. Schon lustig, aber irgendwann kann man es auch nicht mehr hören.

»Okay, okay, ist ja gut«, gab er letzten Endes nach, weshalb sich ein zufriedenes Lächeln auf meine Lippen schlich.

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Fake Love メ Vkook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt