Taehyung PoV
Ich spürte, wie mein Herz innerhalb kurzer Zeit immer schwerer wurde, nur langsam konnte ich die Worte, welche gerade flüchtig dem Mundwerk Jungkooks entsprungen waren, realisieren und entsprechend langsam war meine darauffolgende Reaktion dann auch. Mein Mund öffnete sich etwas, denn ich wollte ihm etwas darauf antworten, ihn fragen, wieso es denn nun so sei. Doch ich konnte es nicht, ich war feige und fürchtete mich vor den Konsequenzen, ich wollte ihn nicht verletzen und ich wollte nicht wieder das Gefühl haben, er würde sauer auf mich sein. Was war es, das mein Herz gerade so fühlen ließ, als würde es einfach in mehrere Scherben zersplittern, als hätte man ein tiefes Loch geschaffen, eine Wunde, welche sich nicht mehr so einfach schließen würde. Meine Tränen hielt ich mir zurück, jedoch war es echt nicht einfach für mich, in diesem Moment nicht einfach wegzulaufen, oder ihn einfach von mir zu stoßen. Stattdessen versuchte ich die Ruhe zu bewahren, ich glaubte, er hätte seine Gründe und würde mir diese bestimmt auch offenbaren. Trotzdem fühlte es sich nicht richtig an.
Verzweifelt musterte ihn, wartete darauf, dass er seiner Aussage von eben noch etwas hinzufügen würde, denn ich konnte nicht glauben, gar hinnehmen, dass er das Ganze unkommentiert lassen würde, ohne mir eine vernünftige Erklärung zu geben. Ich wusste es, nicht die gesamte Wahrheit steckte dahinter, es gab allem Anschein etwas, das er mir noch verschwieg und ich wüsste zu gerne, worum es sich dabei handelte. Ich war nicht dumm, selbst mir war sein Blick voller Reue aufgefallen und ich konnte mir nicht vorstellen, dass er das gesagt hatte, weil er eine herzlose Person war. Aber im Moment wusste ich nicht mehr, was ich noch denken sollte, meine Gedanken waren ein einziges Chaos und ich war schon erleichtert, einen halbwegs klaren Gedanken fassen zu können.
Mein Herz klopfte so stark gegen meine Brust, es löste ein schon fast schmerzendes Gefühl aus und ich schaute ihn abwartend an, zwischen uns herrschte Totenstille und diese wurde von Sekunde zu Sekunde unangenehmer. »Warum...?«, fragte ich nach einer langen zeit des Überlegens nun doch vorsichtig nach, unsicher, ob ich die Antwort überhaupt hören wollte, oder nicht. Er schnaufte einmal aus und schloss seine Augen für einen kurzen Moment, einen Moment, der sich für mich länger zog als ein Kaugummi und absolut unerträglich war. »Ich kann es dir nicht sagen... zumindest noch nicht. Verzeih mir, Taehyung«, kam es mit betrübtem Unterton von ihm, doch ich begann an seiner Ernsthaftigkeit dazu zu zweifeln. Konnte ich seinen Worten Glauben schenken, oder wollte er sich nur herausreden, um weiteren Stress zu vermeiden und mir etwas vorzuspielen. Wie viel von alldem war bisher überhaupt echt? Falls denn überhaupt etwas ernst gemeint war, wenn er nicht dauerhaft mit mir gespielt hatte. Vielleicht übertrieb ich auch, mit meinen jetzigen Gedanken, aber war es denn verwerflich, mir jetzt Gedanken darüber zu machen, nachdem eine solche Aussage seinerseits mich härter getroffen hat, als ein Auto je könnte?
Er seufzte einmal aus, musterte mich dann mitleidig und wollte seine Hand an meine Wange legen, wenn ich sie nicht weg geschlagen hätte und dabei für einen bleibenden Eindruck sorgte. Irritiert schaute er mich an, Worte waren in dem Moment nicht nötig um zu wissen, dass er gerne wissen würde, mit welcher Begründung ich meine Aktion von eben rechtfertigen würde. »Es tut mir leid«, sagte ich nun, jedoch in einem nicht einmal halb so entschuldigenden Ton, wie er es eben getan hatte. »Ich kann nicht einfach so tun, als wäre nichts gewesen. Oftmals wickelst du mich um den Finger, Jungkook, aber nicht hier und nicht jetzt. Ich bin... enttäuscht und das wird vermutlich noch eine Weile so sein!«, meine Standpaukte schien zu sitzen, immerhin war er es nun, der einen bekümmerten Eindruck machte und fast schon bereute ich es, so grob mit ihm umgegangen zu sein. Aber ich glaubte, er hatte es nötig und ich fragte mich wieder einmal, was sich in seinem Kopf derzeit abspielte.
»Wann hatte ich dir einen Ton wie diesen erlaubt?«, fragte er nun und von seiner Reue fehlte nun jede Spur, es war Wut, die seinen Tonfall nun angab und ich konnte den Grund dafür keineswegs nachvollziehen. »Du solltest dir einmal ganz genau überlegen, in welcher Situation wir uns befinden, wer hier bei wem eingezogen war«, fuhr er zornig fort und ließ mich deshalb schwer schlucken. Mit einer solchen Reaktion hatte ich niemals gerechnet und deshalb überraschte mich das umso mehr, gleichzeitig verspürte ich eine gewisse Traurigkeit, dass er sich jeglicher Schuld entzog und mich nun ankeifte, dass ich etwas gesagt hatte, was auch noch der Wahrheit entsprach. »Die Situation hier lautet wie folgt; du sagtest, du könntest meine Liebe nicht erwidern und ich frage mich gerade ernsthaft, warum ich dann überhaupt hierher gekommen war, warum du vor meinen Eltern die heile Welt vorgespielt hast und mich hier gerade wie Dreck behandelst«, warf ich ihm an den Kopf und wieder machte ich mir Sorgen, ob meine Wortwahl nicht doch etwas zu grob gewählt war. Dann aber kam mir wieder in den Sinn, dass die Dinge gerade fast schon umgedreht wurden, dass die Person gerade sauer war, die dazu keinerlei Grund hatte.
»Ich behandel dich also wie Dreck, weil ich es nicht schaffe, deine heiligen drei Worte auszusprechen?!«, kam es höhnisch von meinem Gegenüber, ich stimmte ihm kurzerhand zu. »Du solltest dir echt einen Kopf darüber machen, weshalb ich das alles für dich tue. Du bist ein bisher unbedeutender Junge, der keinerlei Ahnung über mich, mein Leben und meine Vorgeschichte hat«, fuhr er fort, meine Augen weiteten sich ein Stück und ich hatte immer mehr die Vermutung, dass hinter der gesamten Sache doch eventuell mehr stecken könnte. Trotzdem wollte ich nicht wieder schwach werden, egal was in seiner Vergangenheit vielleicht vorgefallen sein könnte, es rechtfertigte sein Verhalten mir gegenüber, hier und jetzt, nicht und ich sah es auch nicht ein, es einfach darauf beruhen zu lassen. »Weißt du, Jungkook? Vielleicht sollte ich erst einmal verschwinden, bevor du mir noch weitere Dinge vor den Pfosten knallst, von denen ich, wie du bereits erwähnt hattest, allem Anschein nach keinen blassen Schimmer habe«, schlug ich ihm daraufhin vor. Er seufzte einmal, erwiderte nichts und ich war bereit zu gehen, doch er wollte es so wohl nicht enden lassen. »Von hier wirst du nicht verschwinden«, sagte er mit dunkler Stimme, eine Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit. Ich zischte einmal und wand mich ab, ich hatte auch nie gesagt, dass ich dieses Haus hier verlassen würde.
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Beef lmao
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Fake Love メ Vkook
Fanfic»Es ist verrückt zu wissen, dass mein Kopf sich gegen etwas sträubt, das mein Herz so sehr begehrt.« Taehyung war ein ganz normaler, gerade erwachsen gewordener Junge, welcher sich mit seinem besten Freund Jimin durch einen Nebenjob ein wenig Geld v...