Taehyung PoV
»Hat wirklich Spaß gemacht heute, oder Taehyung?«, vernahm ich Jimin's vor Neugier höher klingende Stimme neben mir, weshalb ich zur Antwort einfach nur mit meinem Kopf nickte, um seine Frage damit zu bejahen. Manchmal war ich nicht wirklich in der Stimmung zu reden, oftmals war ich aber auch einfach bloß zu faul, so wie es in diesem Fall eben war. Aber Kommunikation funktionierte bei uns Menschen ja Gott sei Dank nicht nur auf eine einzige Weise, sondern auf mehrere. Vor allem bei Jimin und mir, denn in der Regel verstanden wir immer direkt was der andere sagen wollte, ohne dass man es aussprechen musste.
»Ich hoffe, ich werde dich nicht erst wieder in ein paar Wochen sehen. Falls doch werde ich Jungkook höchst persönlich die Hölle heiß machen!«, kam es spielerisch drohend von ihm, ein leises Kichern entwich mein Lippen und mit einem sowohl belustigten, als auch ungläubigen Blick inspizerte ich ihn. Ich wusste nicht, in wie weit er seine Aussage ernst meint, so wie ich meinen besten Freund kannte vermutlich sehr, jedoch wusste er auch ganz genau, dass er gegen jemanden wie Jungkook nicht den leichtesten Hauch einer Chance hätte. Vielleicht wenn er raffiniert und flink wäre, zweiteres wäre er bestimmt auch, aber an Jimin's Raffinesse konnte ich doch nur zweifeln.
»Keine Sorge, wir haben das aus der Welt geschaffen, es sollte nun wieder bergauf gehen«, gab ich zuversichtlich von mir und setzte ein Lächeln auf, jedoch war ich mir mit meiner Aussage überhaupt nicht so sicher, wie ich mich gab und hoffte innerlich einfach nur, dass ich mit ihr recht behalten würde. Ich wollte nicht noch einen Streit mit Jungkook provozieren, nicht so viele in so einer kurzen Zeitspanne und auch allgemein wollte ich keinen mehr, es machte mich nur jedes Mal aufs Neue fertig und ich wusste nicht, wie oft ich das noch mitmachen würde.
»Nun denn, Yoongi wartet bestimmt schon Zuhause, der Kerl wollte heute tatsächlich mal früher nach Hause kommen und seinen Abend mit mir verbringen«, aus Jimin's Mund kam ein amüsiertes Schnaufen und ein zufriedenes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, er war extrem glücklich, das konnte man ihm anmerken, selbst wenn man ihn noch nicht so gut wie ich kannte. Aber da Yoongi in der selben Firma wie Jungkook arbeitet, war es nur annehmbar dass beide exakt die selbe Menge an nicht vorhandener Zeit haben würde, was so viel heißt, wie dass beide sehr beschäftigt mit ihrem Business sind. Das durfte sowohl Jimin bereits spüren, als auch ich in den letzten Tagen.
Ich nickte mit dem Kopf, »Ja ja, mach dir einen schönen Abend, ich freu mich für dich!«, verabschiedet hob ich meine Hand nach oben und drehte ihm bereits den Rücken zu. Ein kurzes Kichern entwich seinen Lippen, ehe auch er seine Hand hob und mir vermutlich noch eine Weile hinterher schaute. Ich entfernte mich immer weiter von ihm, meine Gedanken waren wieder bei dem selben Mann, um den diese schon die letzten Tage kreisten - niemand geringers als Jeon Jungkook.
Ich seufzte einmal, direkt bekam ich wieder ein schlechtes Gefühl und auch wenn ich diese Gedanken erstmal wieder verwerfen wollte, so kreisten sie noch immer in meinem Kopf und ich überlegte, ob ich Jungkook tatsächlich eine solche Aktion zutrauen könnte. Aber wie war das alles verbunden und vor allem... wer wusste wie viel und warum? Ich verstand es noch nicht, vielleicht würde er mich aufklären, wenn ich ihm einfach meinen Verdacht schildern und ihn dann konfrontieren würde. Jedoch bezweifelte ich dies, er würde vermutlich sauer werden und mir sagen, dass es mit mir rein gar nichts zutun haben würde, ein erneuter Streit würde ausbrechen und das war das letzte was ich wollte.
Was sollte ich also tun, wenn ich nicht direkt mit ihm reden konnte? Sollte ich etwa Leute fragen, die mit ihm in Verbindung standen, auch wenn es mir eine Menge Ärger einhandeln könnte, wenn er es herausfinden würde? Aber ich könnte diesen Gedanken nicht ertragen ich wollte es nicht für wahr haben und ich musste es irgendwie verhindern können. Es war nichts sicheres, ich hatte lediglich diese eine Vermutung, diesen einen dummen Gedanken, doch dieser beherrschte meine Gedanken den gesamten Nachhauseweg über und mir gingen diese imaginären Szenarien einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Ehe ich mich versah fand ich mich schon wieder vor dem riesigen Haus, gar schon Apartment von Jungkook wieder und sah das Auto von Yugyeom noch immer dort stehen. Schmunzelnd ging ich zu der Haustür ganz vorne, zögerte noch einen kleinen Moment, bevor ich die Klingel betätigte und auf Einlass wartete. Ich hörte Laute Schritte, wie sie sich der Tür immer mehr näherten und kurzerhand wurde die Tür vor mir von niemand anders geöffnet, als der Person, um die sich meine Gedanken rundum kreisten. Verwirrt musterte er mich und trat zur Seite, sodass ich an ihm vorbei das Innere seines Zuhauses betreten konnte.
»Du bist schon wieder da?«, kam es verwundert von ihm, während ich schnell aus meinen Schuhen schlüpfte und seine Frage mit einem nicken bestätigte. »Siehst du doch«, war das einzige, was ich noch dazu kommentierte, ehe ich dem Weg in die Küche folgte, um mir dort etwas zu trinken zu schnappen. Ich vernahm wie er mir folgte und sah wie er mich beobachtete, während ich mir ein Glas aus dem Schrank nahm und dieses mit Wasser füllte. Er lehnte sich an den Türrahmen an und beobachtete mich still bei meinen Taten.
»Ist irgendwas?«, fragte er mich anschließend und zog seine Augenbraue fragend nach oben. Ich zuckte lediglich mit den Schultern und stellte das Glas wieder ab, »Was soll schon sein?«, fragte ich ihn besserwisserisch und mit leicht provokanten Unterton. Er schnaubte einmal, ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen ab und er kam mir einen Schritt näher. Ich wollte ihm nicht schon wieder verfallen, nicht wenn sich diese Gedanken noch immer in meinem Kopf kreisten und auch nicht bevor ich Klarheit darüber erhalten hatte. Warum hatte er mich wirklich weggeschickt?
»Taehyung, irgendwas ist mit dir? Ist etwas passiert? Hattest du Streit mit Jimin?«, fragte er mich mit besorgten Unterton in der Stimme, er legte seinen Kopf schief, als wäre er komplett ahnungslos. Hmpf, wer es glaubt.»Tu doch nicht so! Warum musst du mich immer anlügen? Warum kannst du nicht einfach ehrlich sein, verdammt?!«
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This world is cruel, yet so beautiful
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Fake Love メ Vkook
Fanfiction»Es ist verrückt zu wissen, dass mein Kopf sich gegen etwas sträubt, das mein Herz so sehr begehrt.« Taehyung war ein ganz normaler, gerade erwachsen gewordener Junge, welcher sich mit seinem besten Freund Jimin durch einen Nebenjob ein wenig Geld v...