❧ Kapitel 65

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Taehyung PoV

Mit überrascht geweiteten Augen inspizierte mich mein gegenüber, Jungkook, scheinbar wusste er nicht, was er darauf zurückgeben musste und schon alleine diese Reaktion ließ darauf schließen, dass er wohl irgendetwas vor mir verbergen musste. Ich wusste nicht, aus was er so ein Geheimnis machen musste, jedoch hatte ich eine ziemlich unschöne Vermutung und diese hätte ich gerne nun bestätigt.
»Taehyung, was meinst du?«, kam es noch immer total baff von ihm, eine einzelne Schweißperle rannte sein Gesicht hinunter und sein Mund blieb noch immer einen Spalt breit offen.

Ich dachte, ich würde nicht recht hören, mir war, als hätte er mich ernsthaft noch gefragt, was ich mit meiner ausschlaggebenden Aussage von eben meinte. Ich atmete einmal tief durch und begegnete seinem intensiven Blick mit meinem festen, ehe ich mich zu einer Antwort durchrang und einfach hoffte, dass die Situation nicht gleich wieder eskalieren würde, wie schon einmal zuvor. »Jungkook, du hast diese einzige Chance nun, also nutze sie auch. Ich weiß, dass du etwas vor mir verschweigst und ich würde von dir gerne wissen, um was es sich dabei handelt«, erklärte ich ihm mit ruhiger, gefasster Stimme und versuchte dabei nicht aufbrausend zu wirken, da ich ihn nicht noch unnötig verärgern wollte. Denn das würde wieder zu einem Streit führen, den wir beide nicht wollten und der uns nur wieder einen Schritt voneinander trennte.

Jungkook seufzte einmal aus und erwiderte meinem festen Blick, aus dem seinen konnte ich Neugier aber auch eine Spur... Verzweiflung heraushören. »Wie kommst du auf die Idee, dass ich etwas vor die verheimlichen würde?«, war das einzige, was er mir gerade zu sagen hatte und genau aufgrund solcher Antworten hatte ich imense Schwierigkeiten, mich hier zusammenzureißen und nicht direkt am die Decke zu gehen.

Ich wusste es doch, wieso lügte er mir einfach ins Gesicht, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken?
Ich spürte es, ich spürte wie er sich verkrampfte, sein Blick veränderte sich und plötzlich war von der sonst so von ihm ausgehende Wärme nichts mehr zu spüren. Es schien, als hätte ich mit meiner Aussage vollkommen ins Schwarze getroffen, jedoch war mir in diesem Moment nicht bewusst, ob ich mich darüber nun freuen konnte, oder ob es doch eher schlimme Konsequenzen für mich tragen würde. Ich wusste es nicht und verhielt mich weiterhin hochmütig, zeigte ihm eine komplett andere Art meinerseits - eine sauere.

»Es ist alles viel zu offensichtlich, Jungkook. Ich merke es dir an, also sag mir, was verbirgst du vor mir? Hat es etwas mit mir zutun?«, stellte ich ihn erneut zur Rede, er zog seine Augenbrauen zusammen und verneinte schnell erneut meine Aussage, jedoch war diesmal ein leicht genervter Unterton heraushörbar.
In diesem Moment war es mir vollkommen egal, ob Yugyeom noch da war und er das alles mitbekommen würde. Genauso egal war es mir aber auch, dass ich meine Grenzen so offensichtlich überschritt und in einem Ton mit Jungkook redete, wie ich ihn sonst nie an den Tag legen würde. Ich war es nicht gewohnt, so zu reden, doch er brachte mich dermaßen zur Weißglut, dass mir fast schon keine andere Wahl mehr blieb. Schließlich konnte ich ihn nicht immer mit Sandhandschuhen anfassen, manchmal brauchte es eine Standpauke.

»Du bleibst also bei der Behauptung, dass du nichts vor mir zu verbergen hast und dass du immer ehrlich zu mir sein würdest?«, fragte ich ihn noch ein letztes Mal, wobei ich mir seine bejahende Antwort schon denken konnte und mir deshalb schon die nächsten Worte im Kopf zurechtlegte. Wie bereits erwartet stimmte er meiner Frage zu, er meinte damit also, dass er mich niemals anlügen würde und vor mir keine Geheimnisse hätte. Doch genau in der Sekunde, als er dieses Versprechen von sich gab, wurde es auch schon gebrochen und diesen Moment nutzte ich, um ihn schließlich zu konfrontieren.

»Ich weiß, dass du hinter jemandem her bist, dass du die Daten einer bestimmten Person willst. Also sag es mir, wer ist die Person und in welchem Zusammenhang steht ihr beide?«, konfrontierte ich ihn, erntete dafür ein überrascht schockiertes Gesicht, denn damit hatte er zu hundert Prozent nicht gerechnet, dessen war ich mir bewusst. Ich hatte ihn erwischt, das konnte man schon alleine anhand seiner Reaktion merken, dass da etwas im Busch sein musste.

»Ich wüsste nicht, was dich das angeht«, kam es mit dieser mir allzu bekannten kalten, monotonen Stimme, welche mir bei jedem Einsatz einen erneuten Stich durch mein Herz jagte. »Verstehst du es denn nicht? Wollten wir nicht ehrlich zueinander sein? Warum verbirgst du etwas vor mir? Verdammt, erklär es mir doch einfach und erzähl mir nicht wieder, dass es mich nichts angehen würde!«
Ich spürte wieder diese Flüssigkeit an meinem Auge und betete in diesem Moment innerlich, dass diese nicht ausbrechen würde und ich vor ihm in Tränen ausbrechen würde. Gleichzeitig hoffte ich, dass er bemerkte, dass er mich wieder einmal verletzte. Er lügte mir ins Gesicht und tat anschließend so, als wäre ich eine x-beliebige Person, der man nichts erzählen musste und die einen nichts anging.

Es tat weh, es tat richtig weh.
»Taehyung, du solltest besser in dein Zimmer gehen, bis ich mit meiner Besprechung hier fertig bin. Anschließend kümmere ich mich um dich«, kam es bestimmend von ihm, er wollte an mir vorbei und vermutlich wieder in das Wohnzimmer gehen, jedoch packte ich ihn an seinem Hamdgelenk und hielt ihn somit zurück.
»Nein, wir klären das jetzt!«, gab ich laut von mir und schaute ihm verzweifelt, traurig und enttäuscht in die Augen. Vielleicht spiegelte sich in meinem Blick auch eine Spur von Wut wider, denn ich war in diesem Moment auch sauer auf ihn, dass er meine Gefühle so auf die leichte Schulter nahm.
»Was soll dieser Ton mir gegenüber? Pass lieber auf, ich habe dich bereits gewarnt!«, kam es bedrohlich von ihm, jedoch ließ ich mich davon nicht beeindrucken und zischte einmal abfällig. »Was dieser Ton soll, willst du wissen? Vielleicht ist er noch zu angebracht, denn du reitest dich immer tiefer in die Scheiße, ohne es dir eingestehen zu wollen! Weißt du was? Ich glaube, ich habe mich in dir einfach nur komplett getäuscht! Erst sagst du, du würdest versuchen dich zu ändern und wie leid es dir doch tut, ziehst aber die selbe Nummer gerade nochmal ab! Es reicht, Jungkook, wirklich! Mir reicht es!«

Genau in dem Moment, als ich das letzte Wort über meine Lippen brachte, ertönte ein klatschendes Geräusch und erfüllte den Raum. Ich spürte seine warme Handfläche auf meiner Wange, ein unangenehmes Ziehen folgte kurzerhand und die erste Träne rannte nun endgültig über mein Gesicht.

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Can't you see happy things?

btw droppe ich morgen eine neue Story ^^

Fake Love メ Vkook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt