... Es war ein ziemlich trüber Tag gewesen, kurz vor Ende des Sommers und ich war in der Stadt gewesen um Futter für die Kühe und Pferde nachzubestellen und eventuell etwas shoppen zu gehen...
Genervt versuchte ich konzentriert die krakelige Schrift meines Bruders zu entziffern, während ich schnell Richtung Zentrum lief. Wie zur Hölle sollte ich wissen, was ich kaufen sollte, wenn mein toller Bruder nicht mal in der Lage war, den Einkaufszettel ordentlich zu schreiben. Schnaubend kniff ich die Augen zusammen und rätselte ob das nun ein kleines A oder ein O war.
Und dann rannte ich mit voller Wucht gegen jemanden und mir fielen die schon erledigten Einkäufe auf den Boden. Frustriert hob ich den Blick und begegnete den wütenden Blick eines arroganten Anzugträgers, der sich schlecht gelaunt an mir vorbei drängelte und zwischen den anderen verschwand. Wütend zischte ich auf und starrte ihm zornig hinterher. "Arrogante Pestbratze", brummte ich und kniete mich hin um meine Einkäufe wieder einzusammeln.
"Kann ich dir helfen?", fragte eine freundliche Stimme und ich hob den Blick und traf auf silberne Augen die mich freundlich anblitzten. "Ehm... klar", stotterte ich und widmete mich mit roten Wangen wieder dem Einsammeln. Der attraktive blonde Fremde mit den außergewöhnlichen Augen kniete sich leise lachend neben mich und half mir.
Kurze Zeit später hatte ich meine Arme wieder vollbeladen und sah den jungen Mann vor mir dankbar an. Er dürfte nur ein paar Jahre älter als ich sein. Seine dichten blonden Haare fielen ihm wirr in die Stirn und seine grauen Augen wirkten mehr als nur freundlich. Breit lächelnd verbeugte er sich dramatisch vor mir.
"Ich bin Ian, meine Teuerste.", schmunzelte er. Ich kicherte und machte einen ziemlich erbärmlichen Knicks. "Roux", stellte ich mich vor. "Freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen.", lächelte er und ich erwiderte sein Lächeln. "Danke für deine Hilfe", meinte ich dann schüchtern und spürte wie meine Wangen langsam wieder rot wurden, was meinem Gegenüber ein weiteres breites Lächeln ins Gesicht zauberte.
"IAN", ertönte eine weitere Stimme. Erschrocken riss ich die Augen auf und erstarrte. Ian warf mir einen weiteren belustigten Blick zu bevor er seinen Mund öffnete und laut seine Position verriet.
Kurz darauf teilten zwei weitere junge Männer die Menschen auf dem Gehsteig und traten an uns heran. Der kleinere von beiden hatte Augen wie Lavendel und braune Haare die ihm lang in die Stirn fielen. Neugierig pustete er ein paar Strähnen aus seinem Sichtfeld und musterte mich. "Und du bist?", fragend legte er seinen Kopf schief und grinste mich freundlich an, was mir zum dritten Mal die Röte ins Gesicht trieb.
"Roux", murmelte ich leise, doch er hatte es gehört denn sein Grinsen wurde breiter. "Hey Roux.", begrüßte er mich als seien wir alte Bekannte und hob lässig die eine Hand, während er sich mit der anderen an Ians Schulter abstützte. "Ich bin Wes", stellte er sich vor und fuhr sich durch die Haare bevor er schwach auf den Riesen neben sich zeigte. "Und dieser stille Langweiler ist Cadan.", stellte er nun auch seinen Kumpel vor, der wirklich die ganze Zeit noch kein Wort gesagt hatte. Langsam hob ich den Blick, entlang eines muskulösen Körpers, hinauf zu einem markanten Gesicht und begegnete unvorbereitet dem intensiven Blick aus seinen blauen Augen.
Kurz hatte ich das Gefühl ich hätte vergessen wie man atmet. Oder vielleicht hatten meine Organe auch nur ihren Dienst kurzzeitig eingestellt.
Ich versank in diesen Augen. Nein, ich ertrank in diesen Augen, was die fehlende Atmung erklären würde.
Auf einmal zuckte sein Mundwinkel und erweiterte sich dann zu einem umwerfenden Lächeln. "Hey, Roux", seine dunkle Stimme verursachte eine Gänsehaut und drang tief in jede einzelne meiner Zellen.
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Pain of Wolves
WerewolfDie 17-jährige Roux ist ein Mensch oder zumindest war sie das, bis ihr Freund ihr dies nahm. Wütend verließ sie ihn, zog nach London und baute sich dort ein Leben auf. Nun acht Jahre später ist sie zurück und wird wieder mit ihrer verheerenden Verga...