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Meine Augenlider waren schwer und ich kämpfte gegen die Dunkelheit an, die noch immer meinen Körper einzunehmen versuchte. Träge schaffte ich es schließlich meine Augen ganz zu öffnen. Ein metallenes Rasseln ertönte als ich versuchte mir über die Augen zu reiben. Verwundert senkte ich den Blick und betrachtete die Ketten die sich eng um meine Glieder schlangen. Sowohl meine Beine als auch meine Hände waren angekettet und ich konnte sie nur wenige Zentimeter bewegen.

Wut kochte in mir hoch und ich riss ungeduldig an den ketten, die daraufhin scharf in mein Fleisch schnitten. Leise fiepte ich auf und betrachtete das Blut was nun zwischen den Ketten hervorquoll.

"Ro...Silver?", ertönte plötzlich eine brüchige Stimme und mit einem leisen Knurren riss ich meinen Kopf wieder hoch. "Cadan?", zischte ich, woraufhin die Stimme rau und freudlos auflachte. "Wie er leibt und lebt", knurrte er unzufrieden.  Er klang schwach und gebrochen. Mit mahlendem Kiefer sah ich mich um in der Hoffnung irgendwas zu erkennen aber abgesehen von steinigen, dunklen Wänden, meinen Ketten und Gitterstäben, sah ich nichts.

"Wo sind wir? Und Wie lange sind wir schon hier?", keuchte ich, als ein Knurren meinen Magen erschütterte. Ein tiefes Seufzen ertönte aus Cadans Richtung.

"Keine Ahnung. Bestimmt schon eine Woche oder so. Und im Keller des Rudelhauses, wenn ich richtig liege.", zischte er leise und seine Stimme brach am Ende. "Cadan?", flüsterte ich sanft, doch er antwortete nicht mehr.
Ich hoffte er war eingeschlafen. Er klang als hätte er Schmerzen.

Plötzlich öffnete sich mit einem Knarzen eine hölzerne Tür, woraufhin ich knurrend vor dem grellen Licht zurück zuckte. Ein brünetter, junger Mann betrat den Zellentrakt und trug irgendwas in seinen Händen.

"Essen", hauchte er leise und schob irgendwas undefinierbares unter den Gitterstäben hindurch. Tief knurrte ich auf, weswegen der junge Wolf heftig zusammenzuckte und seinen Kopf ehrfürchtig neigte.

"Was soll das?", zischte ich und ließ den Jungen nicht aus den Augen. Ich hörte wie er heftig schluckte und sein Herz anfing zu rasen. "Ich weiß es nicht, der Alpha...", doch ich unterbrach ihn mit einem weiteren Knurren. "Alpha, das ich nicht lache. Sogar ich habe das Rudel besser geführt als er.", zischte ich zornig und mein Körper krampfte, in dem Versuch sich zu verwandeln aber der Platzmangel zwang mich dazu in meiner menschlichen Form zu bleiben.

Wieder schluckte er hart. "Wo ist Wesley?", knurrte ich unwirsch und verengte zornig die Augen. Nun sah der Junge mich erschrocken an. "Wes? Wes hat seit Tagen durchgehend Patrouille.", fiepte er leise. Der Bursche, war doch noch ein halber Welpe.

"Wenn er zurück kommt, verlange ich ihn zu sprechen.", fauchte ich. "Ich weiß nicht ob das möglich ist. Seit Kyle Alpha ist steht der alte Beta ziemlich weit unten in der Hierarchie.", erklärte der Junge nervös, was mir den Atem Stocken ließ. Wes? Ein Omega? Niemals.

"Sorge dafür das es möglich ist oder ich werde persönlich dafür sorgen, das du durch die Hölle gehst.", drohte ich und zog die Augenbrauen zusammen. Es war unfair einem Jungen so zu drohen, aber ich hatte Angst sonst nicht bekommen zu können was ich will.
Hastig nickte das Kindchen, brachte nun auch Cadan essen und hastete dann wieder aus dem Raum.

Seit gefühlten Stunden starrte ich nun das, wenn auch seltsame, Essen an, in der Hoffnung eine Lösung zu finden, daran zu kommen, als sich ein weiteres Mal die Tür öffnete. Drohend knurrte ich auf und spannte mich an.

Doch wer dort durch die Tür trat, ließ beinahe mein Herz stehen bleiben. Mein bester Freund schlüpfte er unelegant durch die Tür und schloss sie hinter sich, nachdem er sich vergewissert hatte, das ihn niemand sah. Der sonst so fröhliche und lebensfrohe Wolf wirkte nun gebrochen und seine violetten Augen besaßen keinerlei Glanz mehr.

Pain of Wolves Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt