"... nachdem ich dann aufgehört hatte, vor dir weg zu rennen, panisch zu schreien und um mich zu schlagen und du mir alles erklärt hast, finde ich, habe ich dass ziemlich gut aufgenommen.", witzelte ich schwach.
Cadan vor mir zog die dunklen Augenbrauen spöttisch nach oben. "Du hast mich GEBISSEN!", spottete er belustigt.Ich schnaubte und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Cadan folgte ihnen und kurzzeitig trat wieder dieser unglaublich hungrige Ausdruck in seine Augen, bevor er den Kopf schüttelte und mir wieder ins Gesicht schaute.
Seufzend lehnte er sich gegen die Wand. "Was machen wir jetzt?", fragte er dann betont ruhig. Frustriert atmete ich aus und raufte mir die Haare. "Ich weiß es nicht, ich fliege am Dienstag wieder nach London. Ich habe dort ein Leben, welches ich nicht aufgeben kann und auch nicht will. Außerdem bin ich für deine Welt einfach nicht beschaffen, eventuell ist dass auch der Grund warum ich dir nicht verzeihen kann, dass du mich damals gewandelt hast, wenn auch aus versehen.", warf ich ein als ich sah wie er den Mund öffnete um zu protestieren.
"Außerdem muss ich nach Hause. Mein Bruder heiratet und ich will ungerne die Vorbereitungen verpassen. Außerdem brauche ich noch ein Kleid.", rasselte ich runter und meine Augen weiteten sich entsetzt als mein Blick auf die Uhr traf.
Langsam wandte ich meinen Blick wieder Cadan zu der mich mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte. Im nächsten Moment froren seine Saphiraugen wieder zu und er presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Ich konnte sehen wie jeder Muskel in seinem Körper angespannt war.
"Dann will ich dich nicht aufhalten", knurrte er, lief an mir vorbei und öffnete mir demonstrativ die Tür.
Ich verdrehte kurz die Augen und lief an ihm vorbei in den breiten Flur. Ohne einen Blick zurück, wandte ich mich den Ausgang zu und trat kurze Zeit später in die warme Mittagssonne.
Fluchend sah ich mich um. Ich war so lange nicht mehr hier, dass ich keine Ahnung hatte, wie ich wieder von hier nach Hause kam.
"Brauchst du Hilfe?", fragte eine weiche Stimme und ich wirbelte herum. Violette Augen leuchteten mir entgegen und ich betrachtete den Beta dieses Rudels. Von dem Jungen den ich einst meinen besten Freund nannte, war kaum mehr etwas zu sehen. Vor mir stand ein Mann, mit einem drahtigen, muskulösen Körper. Geschaffen für sein Dasein als Werwolf. Seufzend wandte ich meinem Blick wieder dem Wald zu.
"Das wäre wirklich nett", murmelte ich. Ein leises Lachen ertönte hinter mir und eine Hand berührte mich am Rücken und schob mich bestimmend nach vorne. "Na dann, auf gehts", meinte er und ich konnte das Grinsen aus seiner Stimme hören.
Nachdem wir schon eine Weile still neben einander durch den Wald gelaufen waren, seufzte Wes. Neugierig wandte ich ihm meinen Kopf zu. Fahrig fuhr er sich durch das brünette Haar, bevor auch er seinen Kopf drehte und mich kurz ansah, bevor er wieder nach vorne blickte.
"Er hat sich verändert", meinte er dann leise. "Wie meinst du das?", hakte ich nach und richtete meinen Blick nun auf den Boden vor mir um nicht über herausragende Wurzeln zu stolpern.
Der Brünette schnaubte. "Er hält sich fast nur noch im Hintergrund. Zieht die Fäden über mich und Riley. Und seit er dieses Weib an der Backe hatte, habe ich ihn nicht mehr lächeln sehen. Er war nicht mehr mein bester Freund. Und er wirkte so unglaublich gebrochen und ... alt", setzte er zögernd hinterher.
Ich spürte wie Wes mich kurz ansah, bevor er fortfuhr: " Als du aufgetaucht bist, war es beinahe als hättest du ihm durch deine bloße Anwesenheit geheilt. Oder zumindest wackelig zusammengeklebt. Es ist unglaublich, was mit einem Wolf passiert der sich an seine Gefährtin bindet. Und nicht jeder Wolf tut das.".
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Pain of Wolves
WerewolfDie 17-jährige Roux ist ein Mensch oder zumindest war sie das, bis ihr Freund ihr dies nahm. Wütend verließ sie ihn, zog nach London und baute sich dort ein Leben auf. Nun acht Jahre später ist sie zurück und wird wieder mit ihrer verheerenden Verga...