Federleicht strich etwas über meine Wange und zog mich liebevoll aus der Dunkelheit des Schlafes.
Müde blinzelte ich gegen die Sonne, die durch mein Fenster leuchtete und drehte dann meinen Kopf zu meinem Wecker, der mich aus seinen blauen Augen sanft betrachtete.
Doch dann weiteten sich seine Augen plötzlich weit und ein glückliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
Veriwrrt zog ich die Stirn kraus."Was?", flüsterte ich rau und kämpfte gegen das Verlangen an, ihm sein, vom Schlafen zerzaustes Haar zu richten.
"Deine Augen.", lächelte er. "Sie leuchten grün". Auf einmal war ich hellwach und setzte mich auf. Langsam kletterte ich aus dem Bett und stampfte auf den Spiegel zu der über meiner Kommode hing. Und tatsächlich. Meine Augen leuchteten in ihrem alten Grün. Grüne Flammen schienen in ihnen zu tanzen als wäre ein Teil meines Selbst endlich zurück.
Plötzlich schlangen sich muskulöse Arme um meine Hüfte und Cadan legte seinen schweren Kopf auf meine Schultern. Wie angezogen traf mein Blick auf seinen und hielt ihn fest.
"An was erinnerst du dich?", fragte er leise und strich mir sanft eine silberne Locken hinter das Ohr. Ein Lächeln breitete sich auf meinen vollen Lippen aus, als ich leicht meinen Kopf in seine Richtung drehte.
"An fast alles, was dich betrifft. Das wir Gefährten sind, sogar Seelengefährten. Was du in mir ausgelöst hast, wie wir uns kennengelernt haben.", lächelte ich und strich ihm mit einer Hand durch das weiche Haar.
Dann seufzte ich. "Aber ich erinnere mich auch daran, das ich acht Jahre im Exil gelebt hatte, weil ich solch eine Angst vor dem Ungewissen hatte und ich erinnere mich an den Tag an dem wir uns wieder gesehen haben. Und an Kyle.", brummte ich und mein Blick verdüsterte sich rapide.
Cadan warf mir einen Blick zu der dem eines getretenen Welpen nicht unähnlich war, bevor er sich räusperte und seine Stirn in nachdenkliche Falten legte. "Und an was erinnerst du dich nicht?", fragte er dunkel und musterte mein Gesicht aufmerksam.
Wieder entglitt mir ein Seufzen, als ich meinen Blick wieder auf den Spiegel richtete. "An alles andere. Ich erinnere mich nicht mehr an meine Eltern. Leben sie noch? Hatte ich Geschwister? Ich erinnere mich auch nicht mehr an meine Freunde. Wie geht es denen? Hatte Ich überhaupt welche? Und die Erinnerung an Kellan scheint nur ein Wispern zu sein.", hauchte ich und kniff angestrengt die Augen zusammen.
Cadan richtete sich langsam auf bevor er mir sanft einen Kuss auf die Kopfhaut setzte. "Das kommt vielleicht noch. Eines nach dem anderen. Du warst tot. Vielleicht brauchte deine Seele diesen Neuanfang um nicht zu zerbrechen.", erklärte er sanft und lächelte mir aufmunternd zu.
Plötzlich fiel mir etwas ein und ich drehte mich ruckartig um. "Was wenn du dich nicht erinnert hättest, als ich dich geküsst habe. Selbst wenn du die Vermutung schon vorher hattest, Fenrir hat dafür gesorgt das sich dein Geist vor dem Wissen versperrt. Sonst hätte man mich schließlich schon mehr als nur einmal erkannt. Aber ... was wäre dann gewesen? Hättest du letzte Nacht bereut?", fragte ich ängstlich und senkte den Kopf.
"Wenn letzte Nacht trotzdem passiert wäre, dann kann ich dir versichern, dass ich sie nicht bereut hätte.", meinte er und hob meinen Kopf vorsichtig wieder an. Schüchtern schlug ich meine Augen nieder, in dem Versuch seinem Blick auszuweichen.
Sanft zog der große Wolfsmann mich an sich. "Du bist wundervoll. Egal, in welcher Form und selbst wenn du es nicht gewesen wärst, hätte ich die Anziehung die du auf mich ausgewirkt hast, trotzdem nicht leugnen können", brummte er und ich spürte seine Brust vibrieren während er redete. Es fühlte sich an als wäre ich endlich zuhause angekommen.
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Pain of Wolves
Người sóiDie 17-jährige Roux ist ein Mensch oder zumindest war sie das, bis ihr Freund ihr dies nahm. Wütend verließ sie ihn, zog nach London und baute sich dort ein Leben auf. Nun acht Jahre später ist sie zurück und wird wieder mit ihrer verheerenden Verga...